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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 26.11.2021
Wie München bis 2035 klimaneutral wird
Zwei neue Studien zeigen jetzt auf, wie das Ziel der Klimaneutralität so schnell wie möglich erreicht werden kann und welche Maßnahmen die Stadt dafür ergreifen muss.
Die Landeshauptstadt München hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Die Stadtverwaltung selbst soll dieses Ziel schon 2030 erreichen. Zwei neue Studien in Zusammenarbeit von Öko-Institut, Hamburg Institut, Intraplan und der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft (FfE) zeigen jetzt auf, wie das Ziel der Klimaneutralität so schnell wie möglich erreicht werden kann und welche Maßnahmen die Stadt dafür ergreifen muss. Die wichtigsten Felder für die Münchner Klimaschutzpolitik: eine CO2-freie Wärmeversorgung mit klimaneutraler Fernwärme, Geothermie und die energetische Sanierung der Gebäude sowie eine klimaschonende Mobilität für eine lebenswerte Stadt mit Elektromobilität und einem starken ÖPNV.

"Beide Studien zeigen klar, dass alle Akteure in der Stadt schnell und energisch handeln können und müssen, damit das Ziel Klimaneutralität zeitnah erreicht werden kann. Damit kann München einen starken Beitrag zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens leisten", fasst Christof Timpe, Projektleiter des Fachgutachtens für ein klimaneutrales München und Leiter des Institutsbereichs Energie & Klimaschutz am Öko-Institut, zusammen.

Wärmestudie München: Weg zum klimaneutralen Wärmesektor
Die von der FfE und dem Öko-Institut im Auftrag der Stadtwerke München bearbeitete Studie "Klimaneutrale Wärme München 2035" zeigt Strategien auf, wie der Wärmesektor der Stadt klimaneutral werden kann. Kernelemente sind dabei eine schnellere und bessere Wärmedämmung mit einer Sanierungsrate von mehr als zwei Prozent aller Gebäude pro Jahr sowie ein Umbau der Fernwärmeerzeugung - weg von fossilen Energieträgern und hin zu Geothermie und anderen erneuerbaren Energien. In den Quartieren, in denen keine Fernwärme angeboten werden kann, müssen die heute dominierenden Heizungen auf Basis von Erdgas und Heizöl systematisch durch Wärmepumpen und andere Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien ausgetauscht werden.

Die Studie stellt ein Paket von Handlungsempfehlungen zusammen, mit denen die Stadt mit Unterstützung durch den Bund und den Freistaat Bayern die Emissionen des Wärmesektors mit Ausnahme der Abfallverbrennungs€anlagen auf nahezu Null reduzieren kann. "Angesichts der künftig voraussichtlich stark ansteigenden Preise für fossile Energieträger sind eine gute Wärmedämmung und klimaneutrale Heiztechnik nicht nur für das Klimaziel wichtig, sie schützen zugleich Mieterinnen und Mieter vor kräftigen Steigerungen der Heizkosten," sagt Timpe weiter.

Fachgutachten Klimaneutralität: Maßnahmenplan für den Klimaschutz
Auf dem Weg zur Klimaneutralität in München müssen neben dem Wärmesektor auch viele andere Bereiche des städtischen Lebens so verändert werden, dass sie dem angestrebten Ziel entsprechen. Dabei sollen in den großen Feldern Wärme, Kälte und Strom, Verkehr, Wirtschaft und Dienstleistung, privater Konsum sowie Stadtverwaltung und kommunale Unternehmen möglichst wenige Einschränkungen und möglichst viele attraktive und bequeme Alternativen entstehen.

Im Rahmen des Fachgutachtens Klimaneutralität im Auftrag der Landeshauptstadt München haben das Öko-Institut, das Hamburg Institut und Intraplan eine umfassende Sammlung von über 250 Maßnahmen zum Klimaschutz vorgelegt. Die Empfehlungen bauen im Wärmesektor auf die Wärmestudie der Stadtwerke auf.

Der Strombedarf der Stadt München soll künftig über erneuerbare Energien gedeckt werden. Dazu gehört ein Ausbau der Photovoltaik von heute etwa 75 Megawatt (MW) auf 800 MW innerhalb der Stadt im Jahr 2035 ebenso wie die Gewinnung von Strom aus dem biogenen Anteil des Abfalls der Stadt sowie aus Klärschlamm bzw. Klärgas. Darüber hinaus planen die Stadtwerke München weitere Investitionen in erneuerbare Energien außerhalb des Stadtgebiets, so dass bis 2035 der gesamte Strombedarf Münchens rechnerisch erneuerbar gedeckt werden kann.

Im Verkehr können die Treibhausgasemissionen über drei wesentliche Ansatzpunkte reduziert werden: Vermeidung von Verkehr, seine Verlagerung auf klimafreundlichere Verkehrsmittel (Umweltverbund) und eine weniger klimaschädliche Abwicklung des verbleibenden Verkehrs. "Trotz vieler vorhandener guter Ansätze ist dies ein langwieriger Prozess, der erhebliche Investitionen in die Infrastrukturen des öffentlichen Verkehrs erfordert", erläutert Alexandra Rudolf, Verkehrsplanerin bei Intraplan. Gerade wegen dieser langen Umsetzungszeiten der wirkungsstarken Maßnahmen ist es umso wichtiger, unverzüglich und mit ausreichenden Ressourcen die Planung der entsprechenden Projekte voranzutreiben. "Selbst eine Stadt wie München ist dabei auf die rechtliche und finanzielle Unterstützung des Freistaats und des Bundes angewiesen", so Rudolf weiter.

Im Maßnahmenprogramm werden auch konkrete rechtliche Instrumente aufgezeigt, mit denen die Vorschläge umgesetzt werden könnten. "So kann der Stadtrat in Bebauungsplänen die Verbrennung von Heizöl und Erdgas in neuen Heizungen Schritt für Schritt beschränken", sagt Christian Maaß, Geschäftsführer des Hamburg Instituts, und betont den Pioniercharakter einer solchen Maßnahme: "München könnte somit die erste deutsche Großstadt werden, die konsequent für den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf klimaneutrale Fernwärme und dezentrale erneuerbare Wärme sorgt."

Bundesweiter Rahmen für die Energiewende nötig
Die beiden Studien zeigen auch, dass Städte und Gemeinden einen verlässlichen Rechtsrahmen für mehr Klimaschutz seitens der Bundesregierung benötigen. Nur so kann es gelingen, das gesamte Energiesystem zeitnah so umzugestalten, dass die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreicht werden.

Dazu gehören Instrumente wie ein ambitionierter CO2-Preis, der klimaschädliche Treibhausgase verteuert, eine Abschaffung der EEG-Umlage, um emissionsarmen Strom im Gegenzug günstiger zu machen sowie gut ausgestattete Förderprogramme für die Gebäudesanierung und die Möglichkeit für Kommunen, höhere Anforderungen an einen klimaschonenden Gebäudebestand und klimaneutrale Heizanlagen zu stellen.

Maßnahmenplan "Klimaneutrales München" von Öko-Institut, Hamburg Institut und Intraplan

Studie "Klimaneutrale Wärme München 2035. Mögliche Lösungspfade für eine klimaneutrale Wärmeversorgung in der Landeshauptstadt München" von FfE und Öko-Institut

Über das Öko-Institut
Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.
www.oeko.de | www.blog.oeko.de | www.twitter.com/oekoinstitut | www.oeko.de/e-paper

Über das Hamburg Institut
Das Hamburg Institut ist ein Beratungs- und Forschungsunternehmen mit Schwerpunkt im Energie- und Umweltsektor. Seit 2012 unterstützt es Ministerien, Kommunen, Unternehmen der Energiewirtschaft, Verbände sowie andere Akteure im In- und Ausland bei der erfolgreichen Umsetzung der Energiewende. Zu den Fokusthemen gehören die Wärmewende, der Ökostrommarkt, Herkunftsnachweise in allen Sektoren und Klimaneutralitäts-Strategien. Das Hamburg Institut bündelt langjähriges Know-how aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Recht und Technologie und bietet neben Beratung und Strategieentwicklung auch angewandte Forschungsarbeit.
www.hamburg-institut.com | www.twitter.com/HH_Institut

Über Intraplan
Intraplan Consult mit Sitz in München befasst sich als Verkehrsplanungsbüro seit mehr als 40 Jahren mit der Analyse und Prognose von Verkehrsnachfrage in allen Facetten. Verkehrsmittelübergreifend - vom Fuß- und Radverkehr über den Straßenverkehr und ÖPNV bis zum Fernverkehr mit der Eisenbahn - beobachtet Intraplan den Status quo und leitet daraus unter veränderten Rahmenbedingungen den Verkehr der Zukunft ab. Klassischerweise werden dabei Veränderungen der sozioökonomischen Strukturen und der Verkehrsangebote betrachtet, in den letzten Jahren stehen zunehmend die im Zuge der Klima- und Verkehrswende zu verändernden Rahmenbedingungen des Verkehrs im Mittelpunkt.
www.intraplan.de


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