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Essen & Trinken   
BioFach Globally: Bio-Netzwerk für den grünen Markt von morgen
Starker Dreiklang: Bio - Fairtrade - Nachhaltigkeit | Auf einen Blick: Alle Länder alle Termine
2009 versammelte die BioFach Nürnberg mit ihren Töchtern in Boston, São Paulo, Shanghai, Tokio und Mumbai erneut rund 4.000 Aussteller und über 100.000 Fachbesucher aus Erzeugung, Verarbeitung, Handel und Dienstleistung. Die Märkte Brasilien, China, und Indien zählen dabei zu den starken Rohstoffmärkten, während die USA und Japan eine hohe Nachfrage nach Bio-Produkten kennzeichnet. Der internationale Bio-Markt konnte der Krise erfolgreich die Stirn bieten und Experten zufolge sogar leichte Zuwächse verzeichnen. Die Branche geht selbstbewusst und zuversichtlich in das Jahr 2010, denn nachhaltiger Konsum ist einer der wichtigen Zukunftstrends.

"Der Bedarf an Bio-Produkten wird weiter steigen und größer sein als das Angebot", so Franz Fischler, ehemaliger EU-Kommissar für Landwirtschaft, in einem aktuellen Vortrag. Er forderte die Gesetzgeber der EU auf, durch entsprechende Vorgaben funktionierende Bio-Binnenmärkte zu schaffen. Der ökologische Landbau sei ein System, das sowohl Landschaft und Umwelt erhalte, als auch soziale Sicherheit für die Menschen gewährleiste. Damit entspricht diese Wirtschaftsweise der Verpflichtung zur Nachhaltigkeit, wie sie im Lissabonvertrag der EU festgehalten ist. Nachhaltigkeit und Werte gewinnen an Bedeutung. Viele Verbraucher honorieren das ehrliche Engagement der Öko-Unternehmen, für die seit über 30 Jahren die Balance zwischen Ökonomie, Ökologie und Sozialem erklärtes Ziel ist. Biologische Landwirtschaft, fairer Handel und nachhaltige Verarbeitung sind ein seit Jahren erfolgreiches Trio. Die Öko-Branche und das Fairtrade-System haben weltweit verlässliche Strukturen geschaffen: Strenge Richtlinien, ein weitreichendes Kontrollsystem sowie langfristige und faire Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und Handel.

Europa: Alles im grünen Bereich
Die wichtigsten Absatzmärkte für Bio-Produkte in Europa konnten auch 2008 und im ersten Halbjahr 2009 ein Wachstum ausweisen. Mit einem Zuwachs um 10 % steigerte Europa seinen Bio-Umsatz 2008 auf geschätzte 18 Mrd. Euro. Einzelne Staaten freuten sich über sehr hohe Wachstumsraten, so zum Beispiel die Tschechische Republik (+ 40 %), Dänemark (+ 28 %) und Frankreich (+ 25 %), während die Märkte in der Schweiz (+ 11 %), Deutschland (+ 10 %) und in Italien (+ 7 %) moderater wuchsen. Für 2009 zeichnen sich erstmals seit Jahren in den meisten Ländern einstellige Zuwachsraten im Bio-Sektor ab.

China: Bio-Exporteur und aufstrebender Binnenmarkt
Grüntee, Soja und Saaten zählen zu den wichtigen chinesischen Bio-Exportartikeln. Die wachsende Rolle Chinas als Bio-Exportland, aber auch ein aufstrebender Binnenmarkt führten bei der dritten Ausgabe der BioFach China Anfang Mai 2009 in Shanghai zu einem erfreulichen Besucherrekord: Knapp 10.400 Besucher zählte der Veranstalter, die NürnbergMesse China. Parallel zum Bio-Export wächst das Inlandsgeschäft mit Bio-Lebensmitteln und Naturkosmetik. Eine wachsende Zahl Kunden aus der neuen Mittelschicht sucht Qualität und Geschmack. Bio-Produkte, besonders auch Importwaren, haben gute Chancen auf Absatz, da das Netz der Einkaufsstätten mit entsprechendem Angebot stetig wächst. Zwar ist es der Regierung nach den Lebensmittelskandalen der vergangenen Jahre gelungen, Transparenz und Glaubwürdigkeit im Lebensmittelsektor zu erhöhen. Doch Bio überzeugt immer mehr Menschen: Langfristig angelegte Lieferbeziehungen und der Aufbau von Erzeugungs- und Verarbeitungsprojekten schaffen Sicherheit und Vertrauen. Auch Fairtrade hat in China seinen Platz. Fairtrade Organisationen vergeben das begehrte Label, wenn die strengen Kriterien eingehalten werden. Tausende Bauern genießen dadurch garantierte Mindestpreise, unabhängig von den Schwankungen des Weltmarktpreises. Das Team der NürnbergMesse China und die neue BioFach-Projektleiterin Tracy Feng freuen sich auf die diesjährige BioFach China vom 27. - 29. Mai 2010 auf dem INTEX-Messegelände. Mit dem BioFach-Pavilion, einem Full-Service-Gemeinschaftsstand, bieten die Organisatoren internationalen Ausstellern ein attraktives Paket, das auch einen Besuch der Weltausstellung in Shanghai beinhaltet. Anmeldeschluss ist der 8. April.

Japan: Natural & Eco Plaza und Organic Food Gallery
Die BioFach Japan feiert vom 21. bis 23. September 2010 ihren 10. Geburtstag. Aus diesem Anlass wird eine Reihe neuer attraktiver Bereiche präsentiert. Die Natural Expo, die bisher als Parallelmesse stattfand und natürliche Produkte ohne Bio-Zertifizierung zeigte, wird als Sonder-Bereich mit dem Namen Natural Eco Plaza in die BioFach integriert. Lebensmittel, Wellness und Körperpflege sowie Naturwaren, die speziellen Zulassungskriterien genügen müssen, präsentieren Trends in diesem Segment. Der BioFach-Bereich gliedert sich in die Organic Food Gallery, den Vivaness Cosmetic Parlour und die Organic Textile Street. Bio-Lebensmittel, Körperpflege, Kosmetik und Düfte sowie Öko-Mode und Heimtextilien müssen die strengen Zulassungskriterien von BioFach und Vivaness erfüllen. Japanische Fachbesucher werden die Übersichtlichkeit sowie die Cosmetic Testing Area zu schätzen wissen. Naturkosmetik steht in Japan hoch im Kurs, denn die Konsumenten legen großen Wert auf hohe Qualität bei der Gesichts- und Körperpflege. Zunehmend wichtig wird auch die Herkunft der Ware passend zum Lifestyle of Health and Sustainability, der von vielen Japanern gepflegt wird.

USA: Weltweit größter Bio-Verbrauchermarkt
Der US-Markt überraschte 2008 trotz einsetzender Krise mit 16 % Umsatz-Plus und erreichte inklusive des Non-Food-Bereiches 24,6 Mrd. US-Dollar. Zahlen für 2009 liegen noch nicht vor, ein Wachstum ist jedoch zu erwarten, denn es gibt eine treue Fangemeinde für Bio-Produkte und vor allem viele neue Verbraucher, die zu Bio greifen. Dies beweist die Studie "U.S. Families' Organic Attitudes & Beliefs 2009", für die 1.200 Familien nach ihren Einkaufsgewohnheiten gefragt wurden. Erstaunliches Ergebnis: 73 % der Familien in den USA kaufen bereits Bio-Produkte. Während 21 % bereits 5 bis 15 Jahre und weitere 20 % schon seit fünf Jahren den Genuss von Bio-Produkten schätzen, sind in den vergangenen zwei Jahren 32 % neue Käufer hinzugekommen. Der Bio-Markt gewinnt immer noch neue Kunden. Auch die Krise ändert daran nichts. In der Studie gaben 31 % der befragten Familien an, dass sie trotz wirtschaftlich schwierigen Zeiten mehr Bio-Produkte kaufen als noch vor einem Jahr. Diese positive Entwicklung könnte durch die aktuelle Kampagne "Organic. It´s Worth it in Schools" noch verstärkt werden. Die Aktion, die auf gesundes Essen in Schulen zielt, ist die erste USA-weite Kampagne dieser Art. Sie ruft Eltern, Lehrer, Erzieher und alle Interessierten dazu auf, sich für Bio-Produkte im Schulcatering einzusetzen.
Die BioFach America findet gemeinsam mit der Natural Products Expo East vom 14. bis 16. Oktober 2010 im Bostoner Exhibition Center statt. Erwartet werden erneut rund 20.000 Fachbesucher. Interessierte Aussteller nutzen am besten die Beratungsangebote der NürnbergMesse, um bis Ende August ihre Teilnahme zu planen.

BioFach América Latina: Glänzende Perspektiven
Brasilien hat im vergangenen Jahr eine Öko-Gesetzgebung auf den Weg gebracht, die nun implementiert wird. Branchenakteure sind sich einig: Dies ist ein Meilenstein für den brasilianischen Öko-Sektor. Die klare Gesetzgebung kann einen starken Effekt auf Konsum und Ausbau des Binnenmarktes haben. Sehr viel verspricht man sich auch von den Plänen der Regierung, die Fußballweltmeisterschaft 2014 und die Olympiade 2016 so grün und ökologisch wie möglich zu gestalten. Die ersten Gespräche mit Vertretern des Öko-Sektors haben bereits stattgefunden und auf der BioFach Ende Oktober 2009 diskutierte die Branche engagiert über Möglichkeiten und Chancen, diese Megaevents zu nutzen.
Die brasilianische Regierung engagiert sich allerdings nicht erst seit gestern für Bio-Produkte, Nachhaltigkeit und Biodiversität. So wird seit Jahren beispielsweise eine Organic Week veranstaltet. Zudem werden ein umfangreiches Programm zur Förderung von Kleinbauern sowie verschiedene Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität finanziert. Staatliche Unternehmen wie Brasiliens größter Stromerzeuger Itaipu engagieren sich für Umweltschutz und Öko-Landbau. Diese Firmen, das Ministerium für Landwirtschaft und für ländliche Entwicklung sowie staatliche Forschungseinrichtungen nehmen regelmäßig an der BioFach América Latina und der parallel stattfindenden Nachhaltigkeitsmesse ExpoSustentat teil. Diverse staatlich geförderte Gemeinschaftsstände ermöglichen es kleineren Erzeuger- und Verarbeiterkooperativen, Kontakt zum Handel aufzunehmen. Die Organisatoren des Messe-Duos, die NürnbergMesse Brasil und Planeta Orgânico sind sich einig: Brasilien verfügt über große Potenziale im Bio-Bereich und es ist die Aufgabe der beiden Fachmessen, diese mit zu entwickeln. Die Öko-Branche hat sich bereits in den vergangenen Jahren deutlich professionalisiert und den Export ausgebaut. Die Geschäftsführerin der NürnbergMesse Brasilien, Ligia Amorim, und das Team von Planeta Orgânico arbeiten daran, die Kontakte zur Politik auszubauen sowie Synergien mit anderen Wirtschaftsbereichen zu nutzen.

Die BioFach América Latina und ExpoSustentat laden vom 3. bis 5. November 2010 nach São Paulo. Das Fachpublikum kann sich vor Ort von Vielfalt und Leistungsfähigkeit der lateinamerikanischen Öko-Branche überzeugen. Auch interessierte Firmen, die den Markt kennen lernen und ihr Angebot dort vorstellen möchten, sollten sich den Termin vormerken.

Indien: Eigenes Logo und Rückverfolgbarkeitssystem
Die dem indischen Ministerium für Industrie und Handel unterstehende Exportorganisation APEDA (Agricultural and Processed Food Products Export Development Authority) will bis Mitte 2010 das staatliche Bio-Siegel für alle Bio-Produkte einführen. Gleichzeitig soll damit die Rückverfolgbarkeit (Traceability) aller bio-zertifizierten Waren gewährleistet werden, egal ob sie im eigenen Land produziert oder importiert wurden. Vorgesehen ist, dieses Traceability-System ergänzend zum Lebensmittelbereich auch auf Aqua-Kultur-Produkte und Öko-Textilien auszuweiten. Bio-Baumwolle aus Indien ist in jüngster Zeit Experten zufolge zu unrecht in Misskredit gebracht. Brancheninsider sehen zwar die Risiken der Kontamination von Bio-Baumwolle durch herkömmliche Baumwolle, die bereits zu einem hohen Anteil aus gentechnisch verändertem Saatgut erzeugt wird. Doch lässt sich das Risikopotenzial durch geschlossene Produktions- und Verarbeitungskreisläufe sowie durch Laboranalysen auf verschiedenen Ebenen minimieren. Öko-Zertifizierer und -Textilverbände haben bereits noch strengere Kontrollen und noch mehr Transparenz angekündigt. Doch nicht nur Bio-Baumwolle kommt aus Indien. Das Land bietet eine große Palette an Bio-Produkten und etabliert sich als bedeutender Bio-Rohstofflieferant. Länderregierungen, Bio-Verbände und einflussreiche Unternehmen aus dem Öko-Sektor arbeiten daran, eine funktionierende Infrastruktur zu schaffen. Diese ist Voraussetzung für ein wachsendes Exportgeschäft ebenso wie für den Aufbau des Binnenmarktes. Der Herausforderung, die Erzeugnisse von derzeit über 200.000 Kleinbauern zu vermarkten, stellt sich die BioFach India gemeinsam mit der India Organic. Veranstaltet wir dieses Messe-Duo, dessen gemeinsamer Event im November 2009 erfolgreich Premiere in Mumbai feierte, von der NürnbergMesse, Co-Organizer ist das International Competence Center for Organic Agriculture (ICCOA). Mit der BioFach India together with India Organic vom 7. bis 9. Dezember 2010 schließt sich der Kreis der BioFach-Messen im Jahr 2010 rund um den Globus, der mit der Weltleitmesse BioFach und der parallel stattfindenden Vivaness in Nürnberg vom 17. bis 20. Februar und insgesamt 2.557 Ausstellern und rund 43.669 Fachbesuchern seinen Anfang genommen hat.

BioFach Globally Termine 2010:
BioFach China, Shanghai: 27.-29. Mai 2010
BioFach Japan, Tokio: 21.-23. September 2010
BioFach America, Boston: 14.-16. Oktober 2010
BioFach America Latina und Expo Sustentat, Sao Paulo: 3.-5. November 2010
BioFach India, Mumbai: 07.- 09. Dezember 2010

Ansprechpartner für die Teilnahme:
Miriam Hempel
NürnbergMesse GmbH
Messezentrum
90471 Nürnberg
Deutschland
Tel +49 (0) 9 11. 86 06-86 92
biofach-globally@nuernbergmesse.de

Ansprechpartner für Presse und Medien:
Barbara Böck, Ellen Rascher
NürnbergMesse GmbH
Messezentrum
90471 Nürnberg
Deutschland
Tel +49 (0) 9 11. 86 06-83 28
Fax +49 (0) 9 11. 86 06-82 56
ellen.rascher@nuernbergmesse.de
 
Quelle: NürnbergMesse GmbH, D-90471 Nürnberg
http://www.nuernbergmesse.de
info@nuernbergmesse.de
    

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