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Naturschutz   
Sinnloses Walmorden auf den Färöer-Inseln
"Als barbarisches Relikt aus der Vergangenheit, das längst seine Bedeutung verloren hat" verurteilt die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) das brutale Abschlachten von 150 Grindwalen (Globicephala melas) auf den zu den Dänemark gehörenden Färöer-Inseln. Allein an einem Tag wurden in der vergangenen Woche 100 Tiere auf einmal getötet.

Diente die Jagd auf die bis zu sieben Meter langen Wale früher der Nahrungsbeschaffung - die Dokumentation reicht bis ins Jahr 1584 - so ist sie heute zu einem alljährlichen sinnlosen Mordritual mit Volksfestcharakter geworden. Die Tiere werden in enge Buchten getrieben, wo die Jäger ihnen Eisenhaken ins Blasloch rammen, um sie orientierungslos zu machen, dann werden Rückrad und Kopfarterien mit Messern durchgeschnitten. Noch lebend verbluten sie langsam. Wal- und Delfinfleisch gehören noch immer zum Speiseplan der Inselbewohner, auch wenn sie längst nicht mehr darauf angewiesen sind.

Die Populationsgröße der Nordatlantischen Grindwale ist unbekannt. Sie sind durch internationale Abkommen, wie die Berner Konvention zum Erhalt der europäischen wild lebenden Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume sowie die Bonner Konvention zum Schutz wandernder Arten streng geschützt, die beide auch von Dänemark unterzeichnet und ratifiziert wurden. Dänemark entzieht sich der Verantwortung, indem es auf den autonomen Status der Färöer Inseln unter der dänischen Krone hinweist. Doch ist Dänemark für das färöische Justizsystem zuständig, repräsentiert die Färöer auf internationaler Ebene und stellt jährlich Millionen von Kronen als Subventionen zur Verfügung.

"Indem sie 100 Tiere auf einmal töten, löschen die Färöer ganze Familien und soziale Gruppen aus. Abgesehen von der Grausamkeit dieser Methode vernichten sie damit Bausteine des Genpools dieser Art und zerstören das Ökosystem des Nordatlantiks und der Nordsee. Die genetische Vielfalt ist somit unmittelbar bedroht", so ein GRD-Sprecher.

In Protestbriefen an die dänische Botschaft in Deutschland sowie an die Königin und den Ministerpräsidenten Dänemarks hat die GRD Boykotte gegen dänische Produkte angedroht, sollte die dänische Regierung nicht sofortige Schritte zum Einhalt dieser martialischen Waljagd unternehmen. Die GRD appelliert an die Verbraucher, keine Produkte der Färöer-Inseln zu kaufen.
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Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) ist die einzige Naturschutzorganisation in Deutschland, die sich schwerpunktmäßig für den Schutz von wild lebenden Delfinpopulationen und den Erhalt ihrer Lebensräume einsetzt. Gegründet wurde die gemeinnützige GRD 1991 vom dreifachen Weltumsegler und Dokumentarfilmer Rollo Gebhard. Wale und Delfine sind durch unselektive Fischereimethoden wie die Treibnetzfischerei, zunehmende rücksichtslose Ausbeutung mariner Ressourcen, Meeresverschmutzung durch Giftstoffe, Abfälle und Lärm, sowie direkte Jagd heutzutage stark gefährdet.


 
Quelle: Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V., D-81375 München
http://www.delphinschutz.org
info@delphinschutz.org
    

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