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Geld & Investment   
Bitcoin: Gut oder schlecht für die Umwelt?
Wer Bitcoins schürft, der verbraucht viel Strom.
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Doch bedeutet ein hoher Stromverbrauch automatisch, dass damit das Klima belastet wird? Zerstört ein hoher Stromverbrauch etwa die Umwelt? Nein. Es geht in erster Linie nicht darum, wie viel Strom mit dem Schürfen von Bitcoins verbraucht wird, sondern woher der Strom überhaupt kommt. Wer sich intensiv mit der Materie befasst, der wird mit Sicherheit überrascht sein, wie klein der ökologische Fußabdruck der Kryptowährung ausfällt.

Es geht um das "von wo" und nicht um das "wie viel"
Am Ende braucht man sich keine Gedanken um den Energieverbrauch zu machen, sondern sollte sich vielmehr Gedanken darüber machen, von wo der Strom kommt. So ähnlich sieht das auch Katrina Kelly, eine Forscherin der Universität Nottingham, die sich besonders intensiv mit dem Thema saubere Energiegewinnung auseinandergesetzt hat. Ihr Artikel, der in "The Conversation" veröffentlicht wurde, befasst sich nämlich mit der Frage, wie schädlich die Kryptowährung Bitcoin für die Umwelt ist.

In dem Artikel verweist Kelly darauf, dass das Schürfen von Bitcoins, also das sogenannte Bitcoin-Mining, sehr wohl in Relation zu anderen Techniken gesehen werden muss. Ein Rechenzentrum einer traditionellen Bank verbraucht pro Jahr um die 100 TWh - nach Kellys Berechnungen benötigt der Bitcoin rund 30 TWh/Jahr. Andere Schätzungen, so etwa von Digiconomist, gehen jedoch davon aus, dass der Stromverbrauch bei 73 TWh/Jahr liegt. Das ist, verglichen mit den Rechenzentren der Banken, jedoch noch immer deutlich weniger.

Fakt ist: Selbst Krypto-Fans bestreiten nicht, dass durch das Mining viel Strom benötigt wird - aber, wie bereits erwähnt, geht es hier in erster Linie um die Frage, wie der Strom produziert wird. Problematisch ist hier etwa der Umstand, dass über 50 Prozent der Bitcoin-Miner in China daheim sind - und hier geht man eigentlich nicht der Frage nach, von wo der Strom kommt. Denn mehr als 75 Prozent des Stroms werden aus Öl, Gas wie aus Kohle gewonnen.

Stromverbrauch zu hoch: China will Mining-Farmen loswerden
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Die gute Nachricht: Die in China stationierten Mining-Farmen müssen sich demnächst neue Standorte suchen - China will aus dem Bitcoin-Mining aussteigen, weil der Energieverbrauch zu hoch geworden ist.

"Es geht nicht um den absoluten Energieverbrauch der Miner, sondern über den CO2-Fußbadruck, der von den Minern hinterlassen wird", so Kelly. Das ist auch der Grund, warum ein Bitcoin-Miner in China, der den Strom aus einem Kohlekraftwerk bezieht, niemals mit einer in Oregon/USA sitzenden Farm verglichen werden kann, die mit Wasserkraft betrieben wird.

Derselbe Ansatz wird übrigens von Northern Bitcoin verfolgt, einem deutschen Miningpool-Betreiber. Hier sind 210 Miner (Typ: Antminer S9) in einen Seecontainer gebaut geworden, der dann nach Norwegen transportiert und an der Westküste in einem verlassenen Bergwerk aufgestellt wurde. Der Storm, der hier genutzt wird, stammt aus lokal erzeugter Wasserkraft. Zudem nutzen die Container nur den überschüssigen Strom, der nicht in das Ausland durchgeleitet werden kann, da die Kapazität der lokalen Stromnetze begrenzt ist.

Wie sieht es mit dem persönlichen Stromverbrauch?
Die Kryptowährung scheint kurz vor einem fulminanten Comeback zu stehen. Wer die aktuellen Prognosen gelesen hat, der wird wohl mit dem Gedanken spielen, Geld in den Bitcoin zu investieren. Mitunter soll die Kryptowährung gegen Ende des Jahres wieder bei 20.000 US Dollar liegen - in den nächsten zwei bis drei Jahren sogar an der 50.000 US Dollar-Marke kratzen. Möchte man in den Bitcoin investieren, sollte man sich intensiver mit dem Angebot von Cryptosoft auseinandersetzen. Ob das den Stromverbrauch in die Höhe treiben wird, weil wieder intensiver nach Bitcoins geschürft wird?

An dieser Stelle sollte sich jeder Verbraucher die Frage stellen, ob er überhaupt weiß, woher sein Strom kommt, sodass der Fernseher oder auch das Licht im Haus funktionieren. Es geht nämlich nicht nur darum, dass mit regelmäßigen Preisvergleichen in Erfahrung gebracht werden sollte, ob man einen preiswerten Vertrag hat, sondern auch darum, wie umweltfreundlich der Anbieter ist.

Führt man demnächst einen Vergleich durch, so sollte man nicht nur auf den Preis achten, sondern sich auch mit der Frage befassen, woher der Strom kommt.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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