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Essen & Trinken   
Aldi-Süd forciert die Milchkrise
Zu den massiven Preissenkungen bei Molkereiprodukten bei Aldi-Süd erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:
Mit der Preissenkung für Trinkmilch um bis zu sechs Cent pro Liter und für Butter um 14 Cent das Stück durch Aldi-Süd droht ein Dumping-Wettbewerb unter den Lebensmitteldiscountern. Ein solcher Wettbewerb wäre für die Milcherzeuger ruinös, für die eine kostendeckende Produktion schon heute schwer ist. In der Branche ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass Aldi die Preise setzt. Mit dieser Rolle muss die Konzernleitung verantwortungsvoll umgehen. Ethisches Handeln und Fairness darf nicht nur Thema von Schönwetter-Seminaren des Unternehmens sein, sondern muss sich in der realen Unternehmenspolitik niederschlagen. Nicht nur fair reden, sondern auch fair handeln: Wir fordern Aldi auf, den Dumping-Pfad zu verlassen und sich stattdessen mit Fairness und hochwertigen Lebensmitteln zu profilieren. Hier hat Aldi gerade im Hinblick auf die gestiegenen Qualitätsansprüche der Kundinnen und Kunden viel Nachholbedarf. Das zeigen die stagnierenden Umsätze der vergangenen Jahre - gerade bei Molkereiprodukten. "Geiz ist geil" - das war gestern.

Die Bundesregierung sollte spätestens jetzt zur Kenntnis nehmen, dass wir am Beginn einer neuen Milchkrise stehen. Anstatt die Situation verharmlosend als "Delle" am Milchmarkt zu beschreiben, sollte Ministerin Ilse Aigner konkrete Maßnahmen vorlegen, um die Milchmenge zu begrenzen. Dabei muss es zunächst um ein Moratorium der Mengenausweitung gehen: Die Aufstockung der Milchquoten muss ausgesetzt werden. Mittelfristig müssen die Milchbäuerinnen und -bauern in die Lage versetzt werden, die Preise für ihr Produkt selbst auszuhandeln. Dafür braucht es eine Bündelungsoffensive, um die Marktmacht der Erzeuger zu stärken.

Friedrich Ostendorff ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

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Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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