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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 10.08.2010
"e-miglia" erfolgreich in München gestartet
Elektrofahrzeug-Rallye quer durch und über die Alpen
Nachdem am Montag, den 2. August bei regnerischem Wetter alle Teilnehmer der neuen Rallye "e-miglia" mit ihren Elektrofahrzeugen die technisches Abnahme beim TÜV-Süd in München erfolgreich bestanden haben und auf der darauf folgenden Pressekonferenz vorgestellt wurden, war am 3.8. morgens um 9 Uhr in München der offizielle Start zur e-miglia. Diese Rallye für Elektroautos führt über insgesamt 560 anspruchsvolle Kilometer in vier Tagesetappen über zahlreiche hohe Pässe quer über den Alpenhauptkamm. Es liegen vor der 25 Fahrzeuge starken, völlig emissionsfreien Wettkampfflotte also neue Herausforderungen, die die Leistungsfähigkeit aktueller Elektrofahrzeuge demonstrieren sollen. Von den 25 Teams waren 10 als bsm-Mitglieder und weitere 5 dem bsm nahe stehende Teams dabei, sie stellten damit das große "bsm-Team", welches Thomic Ruschmeyer als bsm-Vorsitzender zum Anlass nahm und für diese erste e-miglia spontanauch eine eigene bsm-Teamwertung auszuschreiben.
Die e-miglia im Verlauf Der 1. Tag der Tour führt von München nach Füssen über den Hohenpeißenberg (Sonderprüfung auf 1.000 Höhenmeter und zugleich 1. Ladestation) und dann eher in der Ebene weiter nach Füssen.

Der 2. Tag führt mit einer Tagesetappe von 135km über den Fernpass und mit mit einer Sonderprüfung nach Mieming zum Ladehalt und Mittagspause im Hotel Schwarz, damit also über die Grenze nach Österreich. Nachmittags geht es weiter durch das Karwendelgebirge und zwei weitere Pässe von 1.200 und 1.100 Meter zum Tagesziel nach Innsbruck. Der 3. Tag führt dann richtig über den Alpenhauptkamm weiter über den Brenner und Jaufenpass, den "Höhepunkt" der Tour mit über 2.000m, weiter nach Bozen und damit nach Italien. Der 4. Tag geht dann weiter über den Mendelpass mit knapp 1.400m nach Trento zum Mittagshalt und danach über den Kaiserjägerpass mit gut 1.200 Höhenmeter und den Passo di Sommo mit weiteren 1.350m Höhenmeter zum Ziel in Rovereto.

1. Tag: München - Füssen (120km)
Auf dem Gelände vom TÜV Süd in München schickten der Präsident des Automobilclubs von Deutschland (AvD), Rudolf Graf von der Schulenburg, und Richard Schalber, der sportlicher Leiter der e-miglia, pünktlich um 9 Uhr das erste Fahrzeug auf die Strecke von München nach Füssen. Diese 1. Etappe war noch ohne große Steigungen und quasi zum "warmfahren". Insgesamt ist die erste Tour gut verlaufen und alle Teilnehmer sind gut und heil in Füssen angekommen, es gab nur einen kleinen Schaden: Eine zersplitterte Heckscheibe beim Rangieren eines E-SMARTs.

Ziel des ersten Tages war Füssen. Auf der Route in die Stadt der Königsschlösser galt es, eine 3,4 Kilometer lange Sonderprüfung von Hohenpeißenberg auf den Monte Rigi in möglichst exakt fünf Minuten zu bewältigen. Denn bei der e-miglia liegt der Fokus nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf Gleichmäßigkeit und Zuverlässigkeit. Dies bewies auch der eigentlich für den Einsatz auf großen Firmengeländen konzipierte Mega Multitruck-Van des Teams SFC-Hiendlmayer: Kurz vor Weilheim ging dem kastenartigen Gefährt buchstäblich der Saft aus. Doch das Servicefahrzeug war wie geplant sofort zur Stelle - an Bord ein frisch geladenes Akku, der per Wagenheber und einem ausgeklügelten Mechanismus in wenigen Minuten gewechselt wurde. Ein von Passanten vielbeachteter Boxenstop, der jeden Tag schneller absolviert wurde. Denn der "MEGA truck" von Aixam war der einzige Teilnehmer mit Bleibatterien und musste somit das -erlaubte-Wechseln der Batterien auf der Strecke vornehmen, um diese gewaltigen Etappen zu schaffen.
Bei der Zieleinfahrt am Nachmittag in Füssen galt der größte Applaus der interessierten Zuschauer dem Tagessieger Tim Ruhoff aus München, mit 25 Jahren zweitjüngster Teilnehmer der e-miglia 2010, und seinem Beifahrer Steven Hoffmann (20). In acht Stunden und 0,8 Sekunden absolvierten sie in ihrem TESLA Roadster Sport die rund 120 Kilometer lange Tagesetappe. "Das war meine allererste Rallye. Ich bin total elektrisiert", freute sich Ruhoff im Ziel. Mit nur 0,8 Sekunden Verzögerung traf er die vorgegebenen fünf Minuten der Bewältigungsprüfung fast punktgenau. Kein Teilnehmer erhielt Strafzeiten wegen einer Über-oder Unterschreitung der einzelnen Zeitfenster.

Bei der bsm-Teamwertung hat sich am 1. Tag folgende Rangfolge ergeben.
1. Platz: Elektrofahrzeug-Institut mit dem blauen TESLA
2. Platz: JUWI mit dem weißen TESLA
3. Platz: Häring-Solar mit dem gelben TESLA

Es zeigt sich hier die erwartete Überlegenheit dieser modernen Sportwagen, die teilweise mit einer professionellen Ausrüstung und mit hinreichend Power den steilen Hohenpeißenberg erklimmen und sekundengenau die Zeitkontrolle der Sonderprüfungen absolvieren konnten.

Auf den weiteren Plätzen der bsm-Teamwertung folgen, teilweise mit knappen Abständen: das JETCAR, firstmobility 1, der TAZZARI (von Smiles), das TWIKE (von anders-unterwegs/FINE) und first-mobility2. Die beiden -nicht in der Wertung mitfahren, aber gemessenen-bsm-Pressefahrzeuge, der bsm-THINK und der LAUTLOS-Stromos wären auch im guten Mittelfeld gelandet.

Überraschender Besuch aus Ungarn
Ein besonders herzliches Willkommen hatte es am Dienstagmorgen auf dem Gelände des TÜV Süd gegeben: Dr. András Bednár, Jurist, Ökonom und begeisterter E-Mobility-Fan, hatte über seinen einzigen Sponsor, einen Unternehmer aus Österreich, kurzfristig von der e-miglia erfahren. Spontan wurde der Hänger mit seinem selbst umgebauten Suzuki Swift beladen und am Dienstagmorgen um 6 Uhr erreichte er die bayrische Landeshauptstadt - rechtzeitig zum Start der e-miglia 2010, allerdings ohne offizielle Anmeldung. Die Organisatoren empfingen den 57-Jährigen und seinen ELMA 2, einen von einem asynchronen Drei-Phasen-Motor angetriebenen Suzuki, mit offenen Armen. Bednár wird die Rallye außerhalb der Wertung bestreiten und so wichtige Erfahrungen und Kontakte für die Entwicklung der ungarischen Elektromobilität sammeln.

2. Tag: Füssen - Innsbruck (135km)
Elektroflotte der e-miglia übersteht ersten Härtetest.
Heute geht es um 8.00 Uhr bei Sonnenschein von Füssen aus nun in die Alpen, es liegen 2 x 400 Höhenmeter über den Fernpass zum Mittagshalt in Mieningen und damit nach Österreich vor den Teilnehmern. Nach einem Ladehalt am Mittag kommt dann der finale Aufstieg über Seefeld mit 600 Höhenmeter und über Tanneben mit
500 Höhenmetern zum Tagesziel in Innsbruck.

Am Vormittag war die Etappe für alle problemlos und die heutige Bergprüfung vor dem Mittagshalt in Miemingen haben fast Teilnehmer dank hinreichend voller Batterien zu schnell absolviert und sind dann an die Zeitkontrolle "heran geschlichen", um hier keine Strafpunkte zu kassieren. Zur Belohnung gab es beim Mittagshalt in Hotel Schwarz, mit großer E-Mobil-Flotte -für deren Golf-Club-ein leckeres Mittagsmahl im Sonnenschein und natürlich Strom für die Elektrofahrzeuge. An dieser Stelle seien die wichtigsten Leute, die Strom-Crew der Firma Schletter dankend erwähnt, die einen hervorragenden Job gemacht haben und immer für einen gesicherten und gut organisierten Strombezug an allen Etappenhalten gesorgt haben.

Der Mittagshalt auf der schönen Bergwiese war auch eine gute Gelegenheit für Interviews der begleitenden Medien, wie "WattGehtAb" in ihrem BEAtricks-SMART und Solar&Net im bsm-THINK.

Die Nachmittagsetappe wurde dann "doppelt geladen" mit vollem Bauch und gut gefüllten Batterien in Angriff genommen und führte wieder über weitere wunderschöne Passstraßen mit diversen Haarnadelkurven bei herrlichem Sonnenschein gen Innsbruck. Da keine Eile geboten war, liessen einige Teams die beiden Pässe mit insgesamt 1.100 Höhenmetern stellenweise etwas langsamer angehen und konnten so die grandiose Aussicht auf der Strecke besser genießen. Alle Teilnehmer sind aber am Tagesziel, trotz verzwickter Anfahrt durch die schöne Altstadt, in Innsbruck angekommen und wurden auch hier von Zuschauern erwartet.

Die bsm-Teamwertung und auch den e-miglis-Tagessieg errang Robert Häring mit seiner Tochter Marina im gelben TESLA. Auf eine Zehntelsekunde genau traf das Vater-Tochter-Gespann am Ziel der heutigen Sonderprüfung ein und sicherte sich damit den Tagessieg. Am Nachmittag gab es ausschließlich Gewinner: Die 6,7 km lange extreme Steilstrecke mit diversen Haarnadelkurven wurde von allen problemlos gemeistert.

"Von unserem Erfolg sind wir total überrascht", gestand Robert Häring im Ziel am Innsbrucker Landestheater. "Wir haben uns gestern Tipps von einem Profi geholt, das hat uns sehr geholfen. Heute Abend werden wir wieder die Ohren offen halten", schmunzelte der 54-Jährige, der bereits den kompletten Fuhrpark seines Unternehmens auf Elektrofahrzeuge, natürlich solar geladen, umgestellt hat.

Die Führung der Gesamtwertung hat sich unterdessen der Sieger des ersten Tages gesichert: Mit Tim Ruhoff (25) und seinem Beifahrer Steven Hoffmann (20) findet sich nach wie vor das Team Energiebau im weißen TESLA Roadster auf Platz eins. Weniger erfolgreich waren Patrick Zankl und Professor Gerhard Reichert, die Zweitplatzierten des ersten Rallyetages. Wie einige andere auch, hatten sie die Sonderprüfung am Morgen zu schnell absolviert und wurden dafür mit 7,8 Strafminuten geahndet. Denn nicht Geschwindigkeit, sondern Gleichmäßigkeit und Zuverlässigkeit sind bei der e-miglia 2010 der Schlüssel zum Erfolg.

Bei der bsm-Teamwertung folgten heute auf Platz 2 der TAZZARI von Smiles und auf Platz 3 das Elektrofahrzeug-Institut mit seienm TESLA. Auf den weiteren Plätzen standen das JETCAR, das TWIKE von "Anders unterwegs" und die beiden SMART von first-mobility. Auch die beiden, nicht in der Wertung fahrenden bsm-Fahrzeuge, der blaue THINK von Thomic Ruschmeyer und der silberne STROMOS von Hiendlmayer fuhren problemlos dies Strecke und hätten in der Wertung problemlos und gut platziert werden können.

Auch die beiden THINKs von Achim Wiedey und Markus Spiekermann zeigten mit ihren guten Platzierungen, dass diese aktuellen E-Mobile im Purpose-Design durchaus in der Lage sind den Stark motorisierten TESLA zu folgen. So machte das Team MoveAbout seinem Namen alle Ehre, nur der bsm-THINK wäre noch schneller und sparsamer gewesen, wenn er nicht als Pressefahrzeug auf der Tour dabei gewesen wäre.

Starke Waden zeigten heute Michael Wenzl und Jürgen Putzer im TWIKE, dem einzigen Wettkampfgefährt mit Steuerhebel und Fahrradpedalen, mit denen man den bis zu 5 kW starken Antrieb der futuristischen Konstruktion unterstützen kann. Aber alleine mit den Pedalen wäre es nicht möglich, das Fahrzeug von der Stelle zu bewegen. "Dazu ist das TWIKE mit einem Leergewicht von 300 kg einfach zu schwer", so Wenzl, der bei der e-miglia 2010 seine Rallyepremiere bestreitet. Beim TWIKE geht es laut Wenzl in erster Linie um Effizienz: "Pedalieren und Rekuperation, also die Energierückgewinnung beim Bremsen, helfen uns, die Akkus stets bei Laune zu halten."

Ohne Unterstützung bahnt sich der Schweizer Marcel Schwager seinen Weg über die Alpen. Er ist der einzige Motorradfahrer im e-miglia Starterfeld. Hauptproblem des 24-Jährigen ist die Reichweite seiner QUANTYA Strada. Die liegt in den Bergen bei etwa 40 km. Eine Ersatzbatterie hat Schwager daher stets an Bord. Bei der Fahrt ins Tal mit einem Gefälle von bis zu 16 Prozent hatte der begeisterte Biker heute ein echtes "Aha-Erlebnis": Die Tachonadel kletterte auf mehr als 100 km/h und damit höher als je zuvor.

Rundum zufrieden mit den Leistungen der Elektrofahrzeuge ist Richard Schalber, sportlicher Leiter der emiglia 2010 an diesem 2. Rallyetag: "Alle Fahrzeuge haben den heutigen relativ harten Tag mit Bravour gemeistert. Es geht uns aber auch nicht darum, die Belastbarkeit einer neuen Technologie zu überreizen. Vielmehr wollen wir zeigen, wie viel Spaß elektrische Mobilität macht und zu welch beeindruckenden Leistungen die lautlosen Fahrzeuge schon heute fähig sind." Dies war auf jeden Fall der Fall, wie Thomic Ruschmeyer vom bsm nach seiner Fahrt im neuen THINK nur bestätigen kann, denn der THINK hätte die heutige Tagesetappe problemlos ohne Zwischenladung am Mittag durchfahren können und noch gute 15% Restkapazität am Ziel in Innsbruck gehabt.

3. Tag: Innsbruck - Bozen | Wasserschlacht auf dem Jaufenpass
Der heutige Start in Innsbruck erfolgte rasch, weil es in Strömen regnete und jedes Team froh war im Fahrzeug zu sitzen. Mit eingeschaltetem Licht und Scheibenwischer ging es rauf zum Brennerpass auf 1.000m um gleich weiter danach bergauf den Jaufenpass mit seinen knapp 2.100 Höhenmetern zu erklimmen. Dort kam zum Regen noch Nebel und Kälte hinzu, eine besondere Herausforderung für den einzigen Motorradfahrer Marcel auf seiner Quantya, wie auch für das TWIKE, welches zwar den Fahrern schon Trockenheit, aber beschlagene Scheiben bescherte. Leider ist das JETCAR gleich nach dem Start mit irreparablen Elektronikschaden ausgefallen und konnte die Königsetappe nicht mitfahren, sondern hat die Heimreise angetreten. Alle anderen Teams haben diese besondere Etappe über den zentralen Alpenkamm geschafft, wenn gleich auch einige beim Aufstieg zum Jaufenpass es langsam angehen lassen mussten, um diese besondere Herausforderung, einen 15km langen Aufstieg in Regen und Nebel mit überwiegend 12% Steigung, zu schaffen. Einige gönnten sich auf dem Berg ihr Frühstück, denn der frühe Start um 7 Uhr war für einige ohne dieses erfolgt. "Diese Etappe war problemlos mit dem THINK von Moveabout", sagte Thomic Ruschmeyer vom bsm, "den Brennerpass habe ich erst bemerkt, als ich in Brenner ankam und am Jaufenpass konnte ich -als zuletzt Gestarteter-doch einige Team recht zügig überholen. Bergab habe ich es mir sogar erlaubt ein bißchen die elektrische Heizung anzumachen, denn an meinem THINK ging leider der Scheibenwischer nur auf Intervall."

Das Ziel in Bozen war das Messegelände, welches im sehr starken Feierabendverkehr trotz Polizeieskorte vom Safety-Park aus mit seiner Sonderprüfung nur schwer zu finden war. Aber passend zum Wetter konnten die Fahrzeug heute Nacht in einer Messehalle im Trocken geladen werden und auch das abendliche Briefing vor dem gelben Tourbus auch im Trockenen stattfinden.
Gewinner ist auch am Tag drei erneut das Team Energiebau im TESLA. Mit dem Sieg der Sonderprüfung - einem Rundkurs durch den Safety-Park Bozen, den die Teams zweimal in möglichst identischer Zeit absolvieren mussten - konnten Tim Ruhoff (25) und sein Beifahrer Steven Hoffmann (20) den ersten Platz in der Gesamtwertung erneut verteidigen. "Das ist einfach Wahnsinn", freute sich der Münchner Roadster-Pilot am Abend auf dem Messegelände von Bozen, wo die Fahrzeuge über Nacht Strom tanken. Zuvor hatten sie sich auf dem Walther-Platz im Zentrum der Südtiroler Landeshauptstadt, trotz des anhaltenden Regens, zahlreichen interessierten Zuschauern präsentiert.

In der Wertung vorgerückt ist das Team "e8energy" im CITREON Zero. Auch Rachid Ait Bouhou und seinem Beifahrer Christian Frank schien die Sonderprüfung gut zu liegen. Sie absolvierten den mit Pylonen abgesteckten Parcours in der viertgenauesten Zeit und liegen damit im Gesamtklassement auf Platz drei - nur sieben zehntel Sekunden hinter den Zweitplatzierten Robert und Marina Häring im TESLA. "Mit Licht, Scheibenwischern, Heizung und Gebläse waren heute alle Stromverbraucher in Betrieb. Wir sind also auf Nummer sicher gegangen und haben unterwegs zwischengeladen. Der CITROEN Zero ist ja ein Vorserienfahrzeug, und die Teilnahme an der e-miglia ist Teil des Entwicklungsprozesses", so Rachid Ait Bouhou von "e8energy" in Hamburg.

Abgeschlossen ist die Entwicklung des TAZZARI, eines im italienischen Imola produzierten E-Cars, mit dem Heinz Rabe und seine österreichische Co-Pilotin Karin Mewald die Alpen kreuzen. "Auf ebener Strecke liegt die Reichweite unseres TAZZARI normalerweise bei 120 bis 140 km. Hier in den Bergen hat er immerhin 100 km geschafft. Auf dem Pass waren wir dann energiemäßig ziemlich am Ende", schilderte die 40-Jährige ihren Gipfelsturm. Zwar verhalf die 19 km lange Bergabfahrt vom Jaufenpass den Batterien dank Rekuperationstechnik zu neuem "Saft", die Entladung war jedoch zuvor so tief, dass die Sonderprüfung am Nachmittag für das rote Mobil ausfallen musste und das Team damit aus der offiziellen Wertung gefallen ist.

In der Wertung auf dem Weg nach vorne sind derweil Achim Wiedey und Stefan Matz vom Team MoveAbout im THINK City, der in der e-miglia gleich sechsfach vertreten war. Die Bergstrecke meisterten die als Stadtfahrzeuge konzipierten kleinen Flitzer ohne Probleme. "Es ist wichtig, der Öffentlichkeit zu zeigen, dass E-Mobilität nichts mit 'Elektrokisten' zu tun hat, sondern dass es sich um fahrbare, vernünftige Autos handelt", so Wiedey, der in der Gesamtwertung aktuell Rang fünf belegt.

4. Tag: Bozen - Rovereto | Stromgeladenes Finale der e-miglia
Wieder um 7 Uhr morgens starteten die Teilnehmer, nun alle mit Frühstück, dank einer Sonderschicht des dortigen Sheraton-Hotels, zur Schlussetappe nach Rovereto. Aber leider hatten nicht alle Fahrzeuge vollen Batterien, denn nicht alle haben die volle Ladeleistung von 3,5 KW aus den, von der Firma Schletter zur Verfügung gestellten Ladesäulen, nutzen können und sind so nach der gestrigen Königsetappe mit nur 6070% Kapazität gestartet. Zwar bekommen alle den gleichen Strom mit 230 Volt aus der Dose, doch mit unterschiedlicher Leistung des Ladegeräts wird daran gezogen. Im Wettkampf ein entscheidendes Detail, aber im Alltag leicht einzuplanen und kein Problem bei Reichweiten von bis zu 200km mit einem THINK.

"Bist Du voll?" war also die zentrale Frage zur frühen Stunde, denn das Ladeteam der Firma Schletter (die 3 von der Stromtankstellen) hatte schon um 6 Uhr alle Stecker gezogen, um rechtzeitig am Mittagshalt in Trento wieder "Saft geben zu können. Mit 75% oder weniger mussten man sich so auf den Weg zum Mendelpass machen. Wird der Strom reichen? "Das ist mir egal und wenn ich das letzte Stück schieben muss. Meinen vierten Platz gebe ich nicht her." sagt Achim Wiedey von MoveAbout voller Überzeugung. Aber Achim musste seinen THINK hier nicht über den Berg schieben.

Durch die frühe Stunde war es einfach aus Bozen heraus zu kommen, wenn gleich die vielen Autostrada-Auffahrten erhöhte Konzentration beim Lesen des Road-Books erforderte. Aber der Mendelpass war dann gut ausgeschildert und die herauskommende Sonne erleichtere die Orientierung. Die, manchmal im Feld schon störenden, Servicefahrzeuge mit ihren teilweise großen Anhängern hätten hier und heute keine Chance gehabt über die sehr engen Passstraßen zu kommen und sind daher auf anderem Wege zum Ziel gefahren. Denn der Anstieg zum Mendelpass führte über ein sehr enges und zudem recht stark befahrenes "Sträßchen". so dass teilweise heftig rangiert werden musste, um hier vorwärts gen Gipfel zu kommen. Die kleinen und wendigen THINKs, wie auch die drei SMARTs, konnten hier ihre Vorteile ausspielen und kamen gut voran, auch wenn einige Teams stellenweise aufgrund der Energieknappheit doch langsamer fahren mussten, um den letzen Gipfel der e-miglia-Tour zu erreichen. Heute war kein kühlender Regen, der die E-Motoren und -Steuerungen kühlten, sondern pralle italienische Sonne mit 30 Grad im Schatten. Leider litt auch der aus Italien kommende TAZZARI erneut unter seinem schwachen Ladegerät und damit an Saft in den Akkus auf dieser Etappe und wollte eine Zwischenladung machen. Aber leider meinte es der Bergbauer zu gut und bot dem kleinen, smarten Flitzen 400 Volt auf einer Schuko-Seckdose an, was dem Ladegerät leider nicht so gut bekam. Trotzdem kam auch er im Zeil in Roverto an, denn es ging ja nun nur noch bergab und man konnte wieder kräftig rekuperieren. Einige Teams schlossen sich nach dem verdienten Café am Gipfel spontan zu einem kleinen Korso zusammen und fuhren vom Filmteam begleitet gemeinsam im Ziel in Rovereto ein.

Am Abend gab es die Siegerehrung im gemeinsamen Hotel, die in einer rauschenden Party nach Mitternacht an der Bar endete. Denn alle waren hier heil im Ziel angekommen und haben damit gezeigt, was heute schon alles elektrisch zu bewältigen ist, in diesem Falle die Pässe des zentralen Alpenkamm. Als Pioniere einer neuen mobilen Epoche konnten sich und vielen Menschen fühlen und haben beweisen, dass elektrische Mobilität heute schon problemlos funktioniert.
Diese erste e-migla durch die Alpen hatte von allem etwas, flache, gut ausgebaute Straßen, steile und teilweise enge Passstraßen, starken Regen und Nebel, pralle Sonne und große Hitze - also ein wahrer Test für die Alltagstauglichkeit und die Alpentauglichkeit.

Die teilweise recht unterschiedlichen leisen und abgasfreien Elektrofahrzeuge hatten hier eine Plattform, und konnten ihr Können unter Beweis stellen und sich gleichzeitig gegenseitig messen. Obwohl noch mit einigen technischen Problemen und unerwarteten Hindernissen gerechnet wurde, war es nach vier Tagen auch dem letzten Kritiker klar: Elektrische Fahrzeuge bieten schon jetzt eine Alternative zu den "Petrolheads". Die Skeptiker wurden eines Besseren belehrt. Zumindest fast alle. Nur ein alter Hase, kritisch und schon seit Jahren im Automobiljournalismus will nicht auf den Sound eines PS-starken Benziner verzichten, er wird noch dazu lernen müssen... Die e-miglia 2010 ist ihrer Zeit vielleicht ein wenig voraus, aber in Rovereto ist klar geworden, das Ziel wurde nicht nur von den Teilnehmern erreicht, sondern es wurde aufgezeigt, dass es problemlos möglich ist die Alpen auch elektrisch über die höchsten Pässe zu durchqueren . Die e-miglia und alle ihre mutigen, stolzen und tapferen Fahrer haben gezeigt: E-Mobilität ist leistungsfähig, macht Spaß und die Alpen sind kein Problem für heutige Elektrofahrzeuge aller Art.

"Unser Resümee von der Tour", so Thomic Ruschmeyer und Roland Reichel vom bsm, Bundesverband Solare Mobilität, "ist nicht nur das Erlebnis elektrisch durch die Alpen zu fahren - das haben wir schon früher gemacht, sondern wie leicht und problemlos dies mit aktuellen E-Mobilen, nicht nur dem aktuellen THINK, sondern auch dem STROMOS, dem TAZZARI, dem TWIKE, sowie -wie erwartet- mit einem TESLA machbar ist."

Die Ergebnisse der 1. e-miglia durch die Alpen:
e-miglia-Wertung: Team Fahrer/Beifahrer Fahrzeug

1. Energiebau Tim Ruhoff / Steven Hofmann TESLA Roadster
2. JuWi Racing Carlo Bermes / Wulf Biebinger TESLA Roadster
3. MoveAbout - Bosch Markus Spiekermann THINK city
4. Elektrofahrzeug-Institut Patrick Zankl / Prof. Gerhard Reihert TESLA Roadster
5. MerideRaceteam Marcel Schager QUANTYA strada
6. Mauch Reiner Mauch TESLA Roadster
7. TÜV-Hanse Klaus Balow / Christian Reiter Karabag 500e
8. e8energy Rachid Ait Bounhou CITROEN zero
9. Rinnovabili Mauro Spagnolo / Giorgio Asquini THINK city
10. WattGehtAb Marc Kudling / Nicole Männl BEAtricks SMART
11. Häring-Solar Robert Häring / Marina Häring TESLA Roadster
12. SFC-Hiendlmayer Mike Hiendlmayer MEGA multitruck van
13. first-mobility 1 Georg Kreitmair E-TRIC SMART-Cabrio
14. MoveAbout Achim Wiedey THINK city
15. first-mobility 2 Ulrich Ruppert E-TRIC SMART
16. anders-unterwegs.de / FINE Michael Wenzel / Jürgen Ptzer TWIKE activ
17. Tazzari Zero / SMILES Heinz Rabe / Karin Mewald TAZZARI zero
18. TÜV-Süd Michael Winter / Markus Wimmer Karabag 500e
19. team jetcar Christian Wenger-Rosenau JETCAR e


bsm-Teamwertung: Team Fahrer/Beifahrer Fahrzeug
1. Elektrofahrzeug-Institut Patrick Zankl / Prof. Gerhard Reihert TESLA Roadster (3 Jahre "Park & Charge for free)

2. Häring-Solar Robert Häring / Marina Häring TESLA Roadster (2 Jahre "Park & Charge for free)

3. first-mobility 1 Georg Kreitmair E-TRIC SMART-Cabrio (1 Jahr "Park & Charge for free)


Weblink: www.e-miglia.com/de/emedia-webisodes.php mit vielen Bildern und Filmen von der e-miglia

Kontakt:

Thomic Ruschmeyer, bsm e.V. Mail: tr@bsm-ev.de Fon: ++49 (0)177 - 792 93 29)

Nachtrag...
Wir gespannt auf die nächste e-miglia, auf der der bsm mit seinen Mitgliedern wieder gerne 50% der teilnehmenden Teams stellen will und sich mit seinen Erfahrungen, auch durch die vielen EnergieSpar-Wettfahrten in den letzen Jahrzehnten, gern weiter einbringen will.

Das bsm-Team mit Roland Reichel & Thomic Ruschmeyer, unterwegs in THINK von MoveAbout, war jedenfalls mit viel Freude auf dieser Tour dabei und hat nun die "elektrische Alpensucht" gepackt. Gern dann wieder mit einem THINK, dessen Fahrleistungen und -qualitäten überzeugt haben. Mit einen stärkerem Ladegerät (3,5KW) wären Tagesetappen von bis zu 300km/Tag problemlos fahrbar und die "Teslajagd" damit möglich.


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