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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 01.10.2017
Welttag der Landfrauen
15. Oktober 2017
Wie jedes Jahr seit 15 Jahren feiern wir auch dies Jahr den Día Internacional de la Mujer Rural. Freitag 13.10. abends geht's los, bis Sonntag abend, 15.10.

Es wird - leider - ein Wochenende, an dem die Frauen sich der Notsituationen, der emergencias, annehmen müssen. Am Samstag, dem 12., gibt's dazu auch eine caminata, einen Demo-Spaziergang, durch Nueva Guinea, gegen die Gewalt.

Mit Spruchbändern und -schildern wird demonstriert gegen .
  • die Gewalt gegen Frauen in Nicaragua, die unerhörte Zahl brutalster femicidios; (und die häufige Straflosigkeit)
  • die Gewalt gegen indianische Gemeinschaften, vor allem in der Región Autónoma Atlántico Norte, wo ermordet, vergewaltigt, gebrandschatzt und vertrieben wird; (und die permanente Straflosigkeit und fehlende polizeiliche Aufklärung)
  • die Gewalt gegen ländliche Bevölkerung und Kultur, verursacht durch den Extraktivismus: Abholzungen, Goldminen, Ausverkauf an ausländische Investoren und die Beschützung ihrer Interessen durch anti-motines (wörtlich: Aufstandsbekämpfungspolizei) und Armee.
Die restliche Zeit wird aufgeteilt zwischen einem praktischen Workshop mit erfahrenen Kolleginnen vom Río San Juan und aus Costa Rica und der Information und Diskussion über und möglichen Beschlüssen zu Konsequenzen und Aktivitäten angesichts der zunehmenden Zerstörung der natürlichen Grundlagen Nicaraguas, Basis des Lebens und der Ökonomie eines Agrarlandes.

Hierzu kann man Genaueres nachlesen in dem beiliegenden "Dekalog", den über 60 Organisationen kommende Woche in Managua veröffentlichen werden. Dort wird gefragt, ob es sich um Mord oder Selbstmord des Landes handelt, wenn man die anhaltende und rasche Zerstörung der Waldflächen, die immer schnellere Abnahme und Knappheit des Trinkwassers, die ausufernde Nutzung der Böden, des Wassers an der Oberfläche und unter der Erde durch Monokulturen, die exzessive Nutzung von Agrochemikalien, die zur Verschmutzung der Böden, Gewässer und der Luft führen, das erhöhte Eingreifen der Menschen in geschützte Gebiete und Naturreservate, den Rückgang der Meeresressourcen, die Zunahme nicht abbaubaren Mülls, die zunehmende Gewährung von Bergbaukonzessionen, in der Erde sowie im Meer, die Unwirtschaftlichkeit und Ineffizienz der Umweltbildungsförderung betrachtet. Hinzu kommt die generell fehlende Einhaltung und die Abschwächung von Gesetzen, die die Umwelt und die natürlichen Ressourcen präventiv schützen sollten.

Die sichtbare Massenbewegung gegen diese Situation sind die Tausende von Familien umfassende Bauernbewegung gegen den "Chinakanal" und ähnliche ländliche Initiativen gegen Staudämme und Gold-Tagebau, unterstützt durch Wissenschaft und Kunst, Rechtsanwältinnen, Intellektuelle und NRO in den Städten. Neben dem Protest braucht es aber die positive, die aktive Alternative, welche auf dem Lande vor allem Ökolandbau, Forstlandwirtschaft, Naturschutz sind.

Organisierten Biolandbaufamilien kommt hierbei eine Vorreiterrolle zu, da ihre Arbeit Bodenfruchtbarkeit, Gewässerreinhaltung, Klimaabfederung, nachhaltige Produktion, Gesundheitsvorsorge, Biodiversität, Armutsreduzierung und nicht zuletzt empowerment der Landbevölkerung bedeutet. Die Frauen wiederum sind aus kulturellen, psychologischen und weiteren Gründen vielerorts die Avantgarde innerhalb dieser Familien, bzw. können mehr und mehr zu ihr werden.

Das ist der andere Inhalt des Frauentages 15/10/17 - über 100 Bauersfrauen (mestizas und indígenas Rama) werden auf Finca La Esperanzita, der Wiege des nicaraguanischen Biolandbaus, erwartet, zusammen mit ihren größeren, mitarbeitenden Töchtern.

ABER es fehlt uns noch Geld für die Durchführung des Ereignisses! Daher bitten wir Sie und Euch, uns bei dem großen Vorhaben mit den bewussten Landfrauen zu helfen! Bitte seid solidarisch mit diesem Land, welches nach Worten unseres international anerkannten Ökologen Dr. Jaime Incer Barquero, auf dem Weg zur Zerstörung ist, falls es nicht gelingt, das gegenwärtige System der Misshandlung zu stoppen, solidarisch mit den Menschen, vor allem aber ländlichen Frauen, die sich aufmachen, der Zerstörung Einhalt zu gebieten.

Bitte jetzt gleich online oder am Montag in der Bank Hilfe überweisen. Steuerbegünstigte Spenden bitte an:

Empfänger: Pro Regenwald
IBAN DE84700205000008819500  BIC BFSWDE33MUE
Verwendungszweck angeben: Frauentag oder Sano y Salvo oder 15.10.17

Danke! ¡Muchas gracias!

Sano y Salvo - Safe and Sound, Primera Asociación Campesina e Indígena de Cultura y Producción Ecológicas en la Biosfera del Sureste de Nicaragua

PS Personen innerhalb Nicaraguas können gerne Geld einzahlen auf Sparkonto Sano y Salvo, Nr. 10020814830514, bei BANPRO, mit kurzer Mail an sanoysalvo@yahoo.com oder SMS an 88450592, Betrag, Zweck und Absender angebend.

Zehn Gebote für die nachhaltige Entwicklung und den allgemeinen Wohlstand der Gesellschaft Nicaraguas
Die unterzeichnenden Organisationen erkennen die bestehende Ordnung und die territoriale Einheit des Landes an, die die beste Möglichkeit ist, für die ordnungsgemäße Verwaltung und nachhaltige Nutzung unserer Umwelt und unserer natürlichen Ressourcen und der beste Weg, um die wirtschaftliche Entwicklung anzugehen, um den Wohlstand gegenwärtiger und zukünftiger Generationen zu sichern.

Unter diesen Prämissen beklagen wir, dass heute weder der Wille noch das Interesse der Regierenden und der Regierten vorhanden ist, um die schlimme Situation, in denen sich derzeit unsere natürlichen Ressourcen befinden, zu verbessern. Diese Ressourcen bilden die Basis der nationalen Produktion, welche in unserem tropischen Land, vor allem landwirtschaftlich ist. Die Kapazität der Produktion hängt von der Existenz und der guten Verwaltung besagter Ressourcen (Gewässer, Böden, Wälder, Artenvielfalt etc.) ab. Die offensichtlichen Risiken der ungeahnten Veränderungen durch den Klimawandel machen unser Land im Bezug auf die Natur zu einem der verletzlichsten Länder der ganzen Welt.

Als Konsequenz daraus, müssen die folgenden Umstände Grund zur Sorge sein und die nationale Aufmerksamkeit erregen:
  1. Die anhaltende und rasche Zerstörung der Waldflächen, da Bäume die wichtige Aufgabe haben, Böden, Wasser und die Luft zu erhalten, zu regulieren und zu schützen.
  2. Die immer schnellere Abnahme und Knappheit des Trinkwassers, schon jetzt zu wenig, um die Grundbedürfnisse der Bevölkerung Nicaraguas zu befriedigen, besonders in der Trockenzeit.
  3. Die exzessive Nutzung der Böden, des Wassers an der Oberfläche und unter der Erde durch Monokulturen für den Export von Agrarprodukten. Der Verlust dieser Ressourcen für den Großteil der Bevölkerung, ohne dies durch angemessene Wiederherstellung und Verbesserung der Böden und des Wasserhaushalts zu kompensieren.
  4. Die exzessive Nutzung von Agrochemikalien, einige von ihnen international verboten, die dort, wo sie verwendet werden zur Verschmutzung der Böden, Gewässer und der Luft führen und die Gesundheit der Bevölkerung gefährden, die den tödlichen Wirkungen der Chemikalien ausgesetzt ist.
  5. Das erhöhte Eingreifen der Menschen in geschützte Gebiete und Naturreservate , die die einzigen Oasen der Biodiversität sind, in die sich wilde Pflanzen- und Tierarten zurückgezogen haben und die unterschiedliche ökologische und wirtschaftliche Verwendungsmöglichkeiten bieten, von denen alle Bevölkerungsschichten profitieren.
    Genauso unheilvoll ist die Zerstörung der Mangrovenwälder und -sümpfe, die als der Garten der marinen und küstennahen natürlichen Produktion uns Menschen alles bieten.
  6. Der Verlust und der Rückgang der Meeresressourcen durch Überfischung mit unpassenden Fischereimethoden (Fischen mit Bomben, Fischreusen unter Strom etc.). Außerdem die Ausbeutung im Bereich der Strände und Gebiete, in denen Meeresschildkröten nisten, die schon im Meer abgeschlachtet werden, um an die Eier zu gelangen. Dazu kommt die Verschmutzung der Strände mit Plastiktüten, die die Gezeiten ins Meer spülen und dort von Meerestieren (Schildkröten, Delfinen und größeren Fischen etc.) verschluckt werden.
  7. Die Zunahme von festem und nicht abbaubarem Müll, wie er reichlich in Städten, Höfen und an Wegen zu finden ist, mit der daraus folgenden Vermehrung von Ausbrüchen immer wiederkehrender Epidemien, die die Gesundheit der Bevölkerung gefährden.
  8. Die zunehmende Gewährung von Bergbaukonzessionen, in der Erde sowie im Meer und deren negativen Einfluss auf das Leben an Land, den Küsten und Gewässern. Darunter auch auf die Gesundheit der Arbeiter dieser Bergbauunternehmen oder der Menschen, die in der Nähe der betroffenen Gebiete wohnen. Dies ist eine Aktivität, die nur sehr wenigen nutzt, aber sehr vielen schadet.
  9. Die Unwirtschaftlichkeit und Ineffizienz der Umweltbildungsförderung auf allen Ebenen, geleitet von fehlerhaften Strategien und Lösungen, die Auswirkungen auf den Fortschritt und den Wohlstand jetziger und zukünftiger Generationen haben.
  10. Die fehlende Einhaltung und die Abschwächung von Gesetzen, die die Umwelt und die natürlichen Ressourcen präventiv schützen, darunter auch die fehlende Verpflichtung zur Einhaltung regionaler und internationaler Abkommen, zu der Nicaragua von internationalen Organisationen aufgerufen wird.

Besonders äußern wir unsere Besorgnis gegenüber den Argumenten einiger Gruppierungen des Privatsektors Nicaraguas, die das Fehlen von Weitsicht und Wissen über die Ressourcenausbeutung in "Regionen des Fortschritts" anprangern, ohne wahrzunehmen, unter welchen ernsten Problemen die Natur bereits leidet.
Das kann dem Fortschritt dieses Landes nicht nützen, vor allem nicht, wenn Umweltkontrollen aufgehoben werden und somit weiterhin die schlechte Verwaltung und die vollständige Ausbeutung der Ressourcen und der Umwelt gefördert werden.
Bewiesen ist auch die fehlende Verantwortung für jetzige und zukünftige Generationen, die dazu verurteilt sind, ein Land zu erben, das seiner besten wirtschaftlichen, sozialen, und ökologischen Möglichkeiten beraubt wurde - die drei Pfeiler, die den nationalen Wohlstand sichern und auf die sich unsere Zukunft stützt.
(Übersetzung: Pro REGENWALD, Jasmin Wölbl)

Managua, 15. September 2017
(unterzeichnet von mehr als 60 zivilen Organisationen Nicaraguas)


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