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Uran in Wasser, Boden und Nahrungsmitteln durch Phosphat-Düngemittel
Hamburger Umweltinstitut fordert: Urangehalt in Düngemitteln sollte der Diskussionsschwerpunkt für gesetzliche Richtwerte sein
"Es ist schön und gut, über die Urankontamination im Trinkwasser zu debattieren, aber das ist eigentlich gar nicht das wirkliche Problem, denn während der Trinkwasseraufbereitung wird das Uran in der Regel zusammen mit Eisen und Mangan gebunden und somit ausgefällt. Nur in Gegenden mit geologisch bedingt erhöhten Hintergrundwerten besteht das Problem, deutlich höhere Uranwerte im Trinkwasser zu haben. Das wirkliche Problem ist der Uraneintrag in Boden und Grundwasser durch kontaminierte Düngemittel," sagt Prof. Michael Braungart, Leiter des Hamburger Umweltinstituts e.V.

Die Ankündigung, dass das Bundesgesundheitsministerium die Festsetzung eines gesetzlichen Richtwertes für den Urangehalt im Trinkwasser diskutiert, betreffe lediglich die Spitze des "Uranbergs", so Prof. Braungart. Das eigentliche Problem sei die Urankontamination der Biosphäre durch phosphathaltige Kunstdünger.

Braungart fordert einen Grenzwert für Urankonzentrationen in phosphathaltigen Düngemitteln: "Wenn wir die Quelle nicht stoppen, dann können wir das Problem nicht lösen. Und die Quelle sind die Düngemittel. Sich auf Trinkwasser zu konzentrieren, geht nicht das eigentliche Problem an."

Uran gelangt durch phosphathaltige Kunstdünger in den Boden und folglich auch in das Grundwasser.

"Weltweit wird mehr Uran im Phosphatbergbau abgebaut, als in allen Atomreaktoren verwendet wird. Für Uran in Kunstdünger gibt es keinerlei Grenzwerte. Da es sich nicht abbaut, wächst das Problem weiter: Uran gelangt in den Boden, ins Grundwasser, sammelt sich später in den Nahrungspflanzen an und gelangt damit in die Lebensmittel ", erklärt Prof. Braungart - und löst Nierenschäden und Leukämie aus.

"Während das Gesundheitsministerium auf den öffentlichen Druck über Urankontamination im Trinkwasser reagiert, bleibt das wesentlich größere Problem der Urankontamination durch Düngemittel unberücksichtigt. Das Hamburger Umweltinstitut fordert auf, sofortige Schritte zur Festsetzung gesetzlicher Richtlinien für den Urangehalt in Düngemitteln einzuleiten."


zur Veröffentlichung freigegeben, Hamburg, 07. August 2008

Kontakt:
Prof. Dr. Michael Braungart
Hamburger Umweltinstitut
Trostbrücke 4
20457 Hamburg
Tel.: 040 / 43 92 091

 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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