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Aktionen der Milchbauern: Heuschrecken-Politik zerschlägt die Landwirtschaft
Zu den europaweiten Demonstrationen der Milchbauern und den Blockaden auf der A60 erklärt Ulrike Höfken, Sprecherin für Ernährungspolitik und Verbraucherfragen:

Die Politik der Bundesregierung lässt die Bäuerinnen und Bauern ins offene Messer laufen. Für die Verzweiflung der Milchbäuerinnen und Bauern tragen Bundes- und Landesregierungen die volle Verantwortung.

Anstatt die Wertschöpfung im eigenen Land zu stärken, setzen Union und SPD allein auf Weltmarktorientierung und Intensivierung. Rund 35 Millionen Hektar Land werden weltweit derzeit von Hedgefonds und Konzernen gekauft und agrarindustriell aufgerüstet. Mit diesen Betrieben um asiatische Absatzmärkte zu konkurrieren, ist eine Illusion, der die Bundesregierung blind hinterher rennt. Mit den Milch-Exportsubventionen heizt sie das soziale und ökologische Dumping an. Dabei geht es insgesamt um mindestens 500 000 Arbeitsplätze für Arbeitnehmer und Selbstständige.

Wir rufen zur Solidarität mit den Bäuerinnen und Bauern auf. Auch Umweltverbände, Tierschutzorganisationen, Verbraucherverbände, Kirchen und Gewerkschaften warnen vor den Folgen einer Deregulierungspolitik in der Landwirtschaft, die die Ernährungssicherheit bedroht. Bürger und Bürgerinnen wollen - wie heute die Forsa-Umfrage zeigt - die bäuerliche Erzeugung unterstützen und (möglichst gentechnikfreie) gute Milchprodukte kaufen. Damit lassen sich die Märkte erschließen und nicht mit Billig-Rohstoffen am Weltmarkt.

Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich den Milchhahn zuzudrehen und die Bauern Angebot und Nachfrage wieder in Einklang bringen zu lassen, statt im Bund 600 Millionen für vertane Lagerhaltung, Exportsubventionen oder Kredithilfen rauszuschmeißen.
Die Rettung der Arbeitsplätze und Existenzen in der Milchproduktion kostet kein Geld, sondern erfordert die Wahrnehmung politischer Verantwortung.
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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