Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Energie & Technik alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Stadtverwaltung Pirmasens Maximilian Zwick, D-66953 Pirmasens
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 26.06.2017
Innovation aus Pirmasens:
Bundesweites Pilotprojekt zur Phosphorrückgewinnung aus Nassschlamm
  • Westpfälzische Stadt startet Umsetzung eines innovativen Verfahrens zur Freisetzung von Phosphor aus Klärschlamm in zwei kommunalen Kläranlagen
  • Gemeinsames Projekt von Abwasserbeseitigungsbetrieb Pirmasens und Prüf- und Forschungsinstitut (PFI) zielt auf Ressourcenschonung und Nährstoffrückgewinnung bei gleichzeitiger Energieoptimierung

Wichtige Impulse für einen rücksichtsvolleren und sparsamen Verbrauch natürlicher Ressourcen in kommunalen Kläranlagen setzt ein bundesweites Pilotprojekt aus Pirmasens. Hierfür haben der Abwasserbeseitigungsbetrieb der westpfälzischen Stadt und das vor Ort ansässige Prüf- und Forschungsinstitut (PFI) in enger Kooperation ein innovatives Verfahren zur Phosphorrückgewinnung aus Nassschlamm in den Kläranlagen Felsalbe und Blümeltal entwickelt. Erklärtes Ziel ist eine nachhaltige Ressourcenschonung unter dem Aspekt der Nährstoffrückgewinnung von Phosphor und Stickstoff. Dabei lässt sich zum einen der Energieverbrauch der Kläranlage senken, zum anderen steigt die Erzeugung von Eigenenergie; das Endprodukt kann zudem als hochwertiger Dünger mit sehr geringer Schwermetallbelastung für die Landwirtschaft eingesetzt werden. Im Zuge der nach der Sommerpause startenden Umbaumaßnahme werden darüber hinaus die Klärgasgewinnung und -nutzung sowie die Abwasserbehandlung optimiert.

Bau einer Pilotanlage zur Nährstoffrückgewinnung an der kommunalen Kläranlage Felsalbe.
© Stadtverwaltung Pirmasens
Im Vergleich zu anderen Methoden der Phosphorrückgewinnung hat das in Pirmasens entwickelte Verfahren einen besonders hohen Wirkungsgrad: Mehr als 60 Prozent des Phosphors im Abwassers können damit gewonnen werden. Außerdem ist eine um 15 Prozent höhere Ausbeute an Biogas im Klärschlamm möglich, während gleichzeitig der Verbrauch an Fällchemikalien und Polymeren zur Abwasserbehandlung voraussichtlich um bis zu 60 Prozent sinkt. Die damit verbundene Verringerung des CO2-Ausstoßes beträgt rund 75 Tonnen pro Jahr. Oberste Priorität bei der Durchführung der Verfahrensoptimierung hat dabei die Abwasserreinigung.

"Nach den guten Erfahrungen mit der Thermodruckhydrolyse in der Kläranlage ist die Rückgewinnung von Phosphor aus dem anfallenden Klärschlamm ein entscheidender weiterer Schritt, nicht zuletzt angesichts weltweit zurückgehender Reserven und fragwürdiger Förderbedingungen", kommentiert Dr. Bernhard Matheis, Oberbürgermeister von Pirmasens. "Aufgrund durchweg positiver Labortests rechnen wir mit klaren Vorteilen durch dieses innovative Verfahren 'made in Pirmasens'. Damit hat es erneut echten Vorbildcharakter für andere Kommunen im Land und auch im Bund - ähnlich wie der überaus effiziente Einsatz der Thermodruckhydrolyse zur Optimierung der Energieausbeute in unserer Kläranlage."

"Das gemeinsame Projekt des städtischen Abwasserbeseitigungsbetriebs mit dem PFI lenkt den Blick auf die Schätze, die im Klärschlamm stecken", ergänzt Michael Schieler, Beigeordneter der Stadt Pirmasens. "Mit der Möglichkeit eines Rückgewinns wichtiger Ressourcen, einem sinkenden Energieverbrauch, saubererem Wasser und spürbar weniger Chemikalien, die in der Kläranlage zum Einsatz kommen, wird Pirmasens zudem bei der Entsorgung der Klärschlämme deutlich unabhängiger."

Überzeugende Vorteile - für Pirmasens wie für Kommunen in Land und Bund
Zu den Vorteilen des vom PFI und dem Abwasserbeseitigungsbetrieb der Stadt Pirmasens entwickelten Verfahrens für den Kläranlagenbetrieb zählen die Verringerung der Phosphorablaufwerte sowie der Energie für die Belüftung um 20 Prozent sowie die Reduktion der Fällmittel um 60 Prozent. Hinzu kommen die um 20 Prozent höhere Entwässerung des Klärschlammes nach der Phosphoreliminierung und der um ein Viertel niedrigere Einsatz von Entwässerungspolymeren. Die Gasausbeute soll sich um 15 Prozent und die Eigenenergieerzeugung von zehn auf 16 Kilowattstunden pro Einwohnerwert (EW) steigern. Gleichzeitig kann der Energieverbrauch von 18 auf 16 Kilowattstunden pro EW gesenkt werden.

Die technische Innovation des neuen Pilotprojektes besteht in der Kombination von Thermodruckhydrolyse im Teilstromverfahren und zwischengeschalteter Hochlastfaulung mit anschließender Fällung von Magnesiumammoniumphosphat. Dabei sollen jährlich 9.000 Kubikmeter Sekundärschlamm mit dem Ziel behandelt werden, 250 Tonnen Magnesiumammoniumphosphat aus dem Faulschlamm zurückzugewinnen. Magnesiumammoniumphosphat kann wegen seiner guten Pflanzenverfügbarkeit direkt als Düngemittel eingesetzt werden. Zusätzlich ist geplant, aus einem Teil der im Schlamm enthaltenen Stickstofffracht Flüssigdünger in Form von Ammoniumsulfat (ca. 30 Tonnen pro Jahr) zu gewinnen, um so die anlageninterne Rückbelastung mit Ammonium zu verringern.

Das Gesamtinvestitionsvolumen des Projekts beläuft sich auf 1,6 Millionen Euro; das rheinland-pfälzische Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten fördert es mit insgesamt 500.000 Euro, der Bund hat sich mit 430.000 Euro beteiligt.

Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als "pirminiseusna", angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 40.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter www.pirmasens.de erhältlich.


Pressekontakte
Stadtverwaltung Pirmasens
Maximilian Zwick, Leiter der Pressestelle
Rathaus am Exerzierplatz
D-66953 Pirmasens
Telefon: +49(0)6331/84-2222
Telefax: +49(0)6331/84-2286
presse@pirmasens.de
www.pirmasens.de
ars publicandi Gesellschaft für
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit mbH
Martina Overmann
Schulstraße 28
D-66976 Rodalben
Telefon: +49(0)6331/5543-13
Telefax: +49(0)6331/5543-43
MOvermann@ars-pr.de
www.ars-pr.de


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

15.03.2024
Boden-Gesundheit und Klima-Schutz Boden ist im wahrsten Wortsinn ein tragendes Ökosystem, für das sich trotz seiner Bedeutung bisher kaum jemand interessiert. Laut einer aktuellen Studie ist der Boden der artenreichste Lebensraum der Erde, der andere Biodiversitäts-Hotspots weit abh

Praxisbuch Neue Homöopathie Band 2 20 neue Testlisten für den Einsatz in der Pendel-, Tensor- oder Kinesiologie-Praxis


14.03.2024
Smarte Technologie für mehr Nachhaltigkeit: KI-gestützte Sicherheit am Nürburgring Für noch mehr Sicherheit wird die Rennstrecke am Nürburgring mit rund 100 Kameras und mittels KI überwacht.


Alltagshelden: Ein Wasserspender für die Von-der-Tann-Grundschule dank der Initiative des 9-jährigen Tim Wieso soll man Wasser tragen, wenn es fließen kann?


SBTi validiert aktualisierte Klimaziele von Trelleborg Das nun von der SBTi besiegelte Klimaschutz-Programm bestätigt, dass die neuen Ziele den globalen Anforderungen entsprechen, um das Pariser Klimaschutzabkommen zu erfüllen.


brainLight ist "Beste Marke des Jahres 2024" Die Prämierung erfolgte in der Kategorie "Massagesessel"


13.03.2024
SDW-Ehrenpreis für Alexander Bonde, DBU "Goldene Tanne" für die Zukunftssicherung des Waldes


12.03.2024
Jokey Group erzielt Bronze-Rang im EcoVadis Nachhaltigkeitsrating Der renommierte Kunststoff-Verarbeiter schaffte es unter die besten 35 Prozent der 2023 bewerteten Unternehmen


11.03.2024
CO2-Grenzausgleichssystem CBAM sorgt für faire Wettbewerbsbedingungen bei der klimafreundlichen Grundstoffproduktion in der EU Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt (UBA) ruft Verpflichtete zur Registrierung und Berichtsabgabe auf

Blue Run: 31 Marathons in 31 Tagen für unser Wasser Eine Marathon-Mission für Wasser, Frieden und Zukunft


10.03.2024
Zweierlei Maß der deutschen Regierung in Gaza Für Israel wird es erst Frieden geben, wenn es auch Hoffnung für die Palästinenser gibt.

08.03.2024
Solarenergie-Förderverein entsetzt über Boykott des Klimaschutzgesetzes durch die Bundesregierung Kritik zu Revision gegen das letztjährige OVG-Urteil, das zu mehr Klimaschutz verpflichtete

Hessen will kleine Schlachtbetriebe erhalten Antrag zur Agrarministerkonferenz: Bürokratie und Auflagen auf den Prüfstand stellen

AbL-Delegation fordert beim Gespräch mit Minister Özdemir wirtschaftliche Perspektiven und Planungssicherheit für die Höfe Bäuerliche Betriebe erhalten, den jeder Hof zählt!


Erneuerbare Energien nehmen 2023 weiter Fahrt auf Ein Jahr mit starkem Zubau für den erneuerbaren Strom

Geben statt Geschenke Randstad spendet 5.000 Euro für Projekte der Deutschen Waldjugend


07.03.2024
Soziale Auswirkungen des Klimawandels Forschender Flugverweigerer setzt Arbeit an der Universität Passau fort


Feuersalamander beobachtet? Jetzt Naturschutzverbänden melden


Nationaler Wasserstoffrat spricht sich für stärkere Zusammenarbeit mit der Ukraine aus Die Ukraine verfügt über ein großes Potenzial an erneuerbaren Energien und eine gut ausgebaute Gasinfrastruktur


Bunt - gesund - umweltschonend AöL begrüßt DGE-Empfehlungen und empfiehlt Vertiefung