Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 20.06.2019
Plastik: Mehr Kreislauf gegen die Krise gefordert
120 Fachleute diskutierten bei DBU-Sommerakademie mögliche Lösungsansätze
"Wir brauchen Innovationen auf unterschiedlichen Ebenen. Neben neuen Technologien brauchen wir auch neue Geschäftsmodelle, um Kunststoffe im Kreislauf zu führen. Auch wenn es noch offene Fragen gibt, die Zeit zum Handeln ist gekommen." - Dieses Fazit zog Dr. Maximilian Hempel, Abteilungsleiter Umweltforschung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), am Ende einer dreitägigen Veranstaltung der DBU im niedersächsischen Loccum, bei der das weltweite Plastikproblem im Mittelpunkt stand. Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts (Bremerhaven) und DBU-Umweltpreisträgerin 2018, gab vor rund 120 Teilnehmern zu bedenken, dass Meere und Ozeane Klimawandel, Überfischung, Versauerung und Plastikmüll ausgesetzt seien. "Alles, was wir an Land tun, hat Konsequenzen für das Meer", so Boetius. Die Ozeane seien schon bis zum Nordpol und bis hinunter in die Tiefsee mit Plastik belastet. Beim großräumigen Einsammeln von Plastik aus den Meeren bestehe ein hohes ökologisches Schadenspotenzial.

5,4 Kilogramm Kunststoff landen pro Kopf und Jahr in der Umwelt
Deutlich gemacht wurden bei der DBU-Sommerakademie, die in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Loccum und dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT (Oberhausen) durchgeführt wurde, die besorgniserregenden Fakten: Drei Viertel des Meeresabfalls bestünden aus Kunststoff. In Spitzbergen nahe dem Nordpol zum Beispiel, so Boetius, sei die Menge des angeschwemmten Mülls teilweise identisch mit dem Plastikaufkommen in chinesischen Flüssen. Zehn Prozent davon komme aus Deutschland - häufig aus der Fischerei. Plastik sei jedoch nicht nur in Ozeanen ein Problem, sondern auch an Land. Jürgen Bertling vom Fraunhofer-Institut UMSICHT machte deutlich: "Jeder Deutsche gibt pro Jahr etwa 5,4 Kilogramm Kunststoffe in die Umwelt ab. Was wir davon sehen, ist etwa ein Viertel." Drei Viertel würden wir nicht sehen - Mikroplastik. Bertling: "Der Straßenverkehr ist auch das Sorgenkind der Kunststoffproblematik, nicht nur des Klimaschutzes." Mit jährlich rund 130.000 Tonnen Mikroplastik durch Reifenabrieb bedeute das einen Spitzenplatz.

Mehr Kunststoffe in den Kreislauf bringen
Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies sprach von einer großen gesellschaftlichen Verantwortung, da "das heutige Tun noch viele Jahrhunderte lang Konsequenzen" habe. Auf die kritische Frage einer der sechs Schülerinnen der Ursulaschule (Osnabrück), warum die Politik nichts mache - die Schülerinnen interviewten die Redner für einen Filmbeitrag zur Veranstaltung -, verwies Lies auf das seit rund sechs Monaten gültige nationale Verpackungsgesetz. Es müsse gesetzliche Rahmenbedingungen geben, in denen die Unternehmen gleiche Wettbewerbschancen haben. Eine Lösung sah er auch bei der Kreislaufwirtschaft: "Nichts darf mehr in den Umlauf gebracht werden, bei dem nicht klar ist, dass es wieder genutzt wird." Derzeit würden nur rund zwölf Prozent der Materialien stofflich verwertet. Auch hier will die DBU noch mehr als bisher aktiv werden, um innovative Projektideen von kleinen und mittelständischen Unternehmen aus der Kreislaufwirtschaft zu fördern. Mit Verweis auf ein im April gestartetes Sonderprogramm für Startups sagte Hempel: "Junge, grüne Unternehmen sehen wir als vielversprechend an, um diesen großen gesellschaftlichen Wandel verstärkt in Gang zu setzen." Neue Geschäftsmodelle, die auf nachhaltige Digitalisierung setzten, könnten wertvolle Impulse setzen.

Für Verbraucher sind Gewohnheiten größte Hürde für Wandel
Weitere Lösungsansätze diskutierten die Teilnehmer in Arbeitskreisen. Neben dem Vermeiden von Kunststoffen, einem rechtlichen und verlässlichen Rahmen mit Zielvereinbarungen sei auch das Einpreisen der Umweltauswirkungen eine denkbare Stellschraube. Kunststoffe seien aber nicht per se zu verteufeln. Die Unternehmen müssten vorrangig qualitativ hochwertige und wiederverwertbare Produkte herstellen. Schwer zu recycelnde Kunststoffe dagegen sollten vom Markt genommen oder besteuert werden. Verantwortlich für einen gesellschaftlichen Wandel seien sowohl die Gesetzgeber als auch die Hersteller und der Handel sowie die Verbraucher selbst. Für die Konsumenten stellten Gewohnheiten und Bequemlichkeit die größten Hürden für Verhaltensänderungen dar, was aber durchbrochen werden könne. Zum Beispiel, indem Exkursionen in Unverpackt-Läden angeboten würden.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2024
Im Alter mobil bleiben, um eigenständig zu leben VERBRAUCHER INITIATIVE über Bedeutung von Bewegung für Ältere

23.04.2024
So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Die solare Weltrevolution In einer Stunde schenkt uns die Sonne so viel Energie wie die gesamte Menschheit heute in einem Jahr verbraucht.

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

20.04.2024
Innovative Fachbodenregale mit Stecksystem für optimierte Lagerprozesse Flexibel, skalierbar und werkzeuglos montierbar


19.04.2024
Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


18.04.2024
Studie: Warum wir für kommunalen Klimaschutz das Grundgesetz ändern müssen Machbarkeitsstudie "Gemeinschaftsaufgabe kommunaler Klimaschutz" vorgestellt.

Das Geld für den Klimaschutz bleibt liegen Klima- und Transformationsfonds 2023 nur zur Hälfte genutzt