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Weniger ist mehr - Pestizideinsatz muss deutlich reduziert werden
Zur Vorstellung der Ergebnisse einer europaweiten Studie unter Beteiligung der Universität Göttingen über die Auswirkungen des Pestizideinsatzes auf die Artenvielfalt erklären Ulrike Höfken, Sprecherin für Ernährungspolitik und Agrogentechnik, und Undine Kurth, parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin für Naturschutzpolitik:

Die Studie der Universität Göttingen zeigt, wie dringend notwendig es ist, den Einsatz von Pestiziden sofort erheblich zu reduzieren. Die Studie zeigt, dass der hohe Einsatz von Pestiziden hauptverantwortlich ist für den Rückgang von Pflanzen und Tieren in der Agrarlandschaft bis hin zu einer Halbierung der vor Ort vorkommenden Arten. Nach einer aktuellen französischen Studie des Agrarforschungsinstituts INRA kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kurzfristig um 30 Prozent reduziert werden, ohne Änderungen der bisherigen Produktionsmethoden oder nennenswerte Ertragseinbußen in Kauf nehmen zu müssen.

Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich ein nationales Pestizidreduktionsprogramm mit konkreten Minderungszielen vorzulegen. Die Europäische Kommission muss dies im Rahmen des Aktionsrahmens der Gemeinschaft für den nachhaltigen Einsatz von Pestiziden von allen Mitgliedsstaaten einfordern. Forschung, Entwicklung und Anwendung alternativer Pflanzenschutzmaßnahmen müssen von staatlicher Seite gefördert und vorangetrieben werden.

Im internationalen Jahr der Biodiversität 2010 ist es eine traurige Bilanz, dass weder die Weltgemeinschaft noch die Europäische Union noch die Bundesrepublik Deutschland das Ziel, bis 2010 den Verlust an biologischer Vielfalt zu stoppen, auch nur annähernd erreichen. Wer international den Schutz der Biodiversität voran bringen will, muss damit zu Hause anfangen. Insbesondere Deutschland als amtierende Präsidentschaft der UN-Biodiversitätskonvention ist hier in der Pflicht.

In der anstehenden EU-Agrarreform muss der Schutz der Biodiversität durch Förderung wie Reglementierung wirksam verankert werden.
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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