Osnabr³ck
(7.11..2002). Windkraft-Fonds
als langfristige Geldanlage werden immer populärer. Voraussichtlich
600 Millionen Euro werden in diesem Jahr in Fondsbeteiligungen fließen,
fast 50% mehr als im Vorjahr. Eine Vielzahl von Fondsangeboten steht zur
Auswahl. Wie kann der private Anleger die besten Angebote auswählen
und Risiken minimieren?
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Transparenz und Sicherheit für den Anleger will der Bundesverband
WindEnergie e.V. (BWE) durch ein neues „Fonds-Check”-System
erreichen, das heute auf der Internationalen Anlegermesse (IAM) in Düsseldorf
vorgestellt wurde.
Eine
durch mehrere Windgutachten und Sicherheitsabschläge fundierte Prognose
des Windertrages sieht der BWE als Basis für ein erfolgreiches Windkraft-Projekt
an. Eine wichtige Rolle spielen auch ausreichende Rückstellungen
für den Rückbau der Anlagen nach 20 Jahren sowie eine realistische
Kalkulation der laufenden Betriebskosten. „Die Kosten für Versicherung,
Wartung und Instandhaltung sind oft zu niedrig angesetzt“, erklärt
Jens-Peter Wolters, Vorsitzender des BWE-Anlegerbeirates.
Der
BWE-Fonds-Check definiert unter anderem Richtwerte für die spezifischen
Investitionskosten, angemessene Pachtzahlungen und die Höhe der Ausschüttungen.
„Daneben wird eine Vielzahl von Faktoren wie Informations- und Kontrollrechte
sowie Leistungsbilanzen der Fondsanbieter in dem Fonds-Check berücksichtigt“,
so Rechtsanwalt und Steuerberater Jens-Peter Wolters.
Die
Bewertung der einzelnen Aspekte erfolgt in vier Kategorien: Drei Sterne
für alles, was über das hinausgeht, was vom BWE für eine
empfehlenswerte Beteiligung als notwendig angesehen wird. Zwei Sterne,
wenn die Kriterien den Empfehlungen des BWE entsprechen, und ein Stern,
wenn die Bewertung nicht das erreicht, was vom BWE für eine Beteiligung
als notwendig angesehen wird. Birgt die Beteiligung darüber hinaus
an einigen Punkten erhöhte Risiken – gekennzeichnet durch ein
Ausrufezeichen –, sollte sich der Anleger auf alle Fälle fachkundigen
Rat einholen.
Die
ersten vier geprüften Fonds ergaben ein sehr gemischtes Bild. In
einigen Kategorien wurde ein Ausrufezeichen vergeben. Allerdings konnten
bei der Konzeption dieser Beteiligungsangebote die neuen BWE-Standards
noch nicht berücksichtigt werden. „Wir haben bewusst hohe Anforderungen
an die Fonds formuliert, um die Anleger vor Überraschungen zu bewahren.
Durch den neuen BWE-Standard wollen wir die Anbieter von Windkraftfonds
dazu bewegen, vorsichtiger zu kalkulieren und klare Qualitätsanforderungen
zu berücksichtigen“, erläutert Dr. Peter Ahmels, Präsident
des Bundesverbandes WindEnergie.
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