Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Energie & Technik alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Wissenschaftsladen Bonn e.V., D-53113 Bonn
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 02.07.2004
Schulen ans Netz - aber nicht per Funk
Die Nachteile des so genannten WLAN werden unterschätzt
(Bonn) Immer mehr Schulen vernetzen ihre Computer nicht mehr per Kabel, sondern per Funk (WLAN). Dabei werden die Nachteile von Wireless Local Area Network in der Regel nicht gesehen, warnt der Wissenschaftsladen Bonn, mit 25 Mitarbeitern der größte der 58 Wissenschaftsläden in Europa.

"Schüler und Lehrer werden durch Funkvernetzung Strahlendosen ausgesetzt, die zwar unter den gesetzlichen Grenzwerten in Deutschland, aber deutlich über den Vorsorge-Empfehlungen aktueller internationaler Studien liegen", sagt Dr. Klaus Trost, Elektro-Smog-Experte des Wissenschaftsladen Bonn. Die Strahlenbelastung (Leistungsflussdichte) sollte, so internationale Ergebnisse, 1bis 10 Milliwatt pro qm nicht überschreiten.

International empfohlene Vorsorgewerte überschritten
Tatsächlich aber bringen es die Funk-Netzwerkkarten in Computern bzw. Laptops auf weit höhere Belastungen: In einem Abstand von einem halben Meter beträgt der Wert bis zu 100 Milliwatt pro qm. Die Belastungen an den dauernd sendenden so genannten Access-Points, über die der Anschluss ans Festnetz erfolgt, betragen im Abstand von einem Meter bis zu 100 Milliwatt pro qm , im Abstand von fünf Meter immer noch 10 Milliwatt pro qm (nova-Institut 2001, Öko-Test 2003, Ecolog-Institut 2003). Dr. Klaus Trost vom Wissenschaftsladen Bonn: "Ob bzw. welche gesundheitlichen Folgen eine solche Strahlenbelastung auf Schüler und Lehrer hat, ist nicht abschließend geklärt." Doch hätten Wissenschaftler bei Studien beobachtet, dass die Gedächtnisleistung der Versuchspersonen nachließ und diese verstärkt über Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen und Nervosität klagten.

Attraktiv für Jugendliche: Funknetze der Schule knacken
"Bei Funknetzen müssen Lehrer bzw. Stadtverwaltungen ständig daran arbeiten, dass keiner von außen buchstäblich hineinfunkt und Daten manipuliert", sagt Dr. Klaus Trost. Bei einer Bonner Schule etwa trafen sich eine Zeit lang abends regelmäßig Jugendliche auf dem Schulhof, um das Netzwerk der Schule zu knacken und so über das Schulnetz ins Internet zu gehen.

Die "Zugangsvoraussetzungen" seien grundsätzlich gering, so Trost: Da reiche einem Schüler ein Laptop, das mit einer WLAN-Netzkarte ausgerüstet sei und eines der im Internet kursierenden Pro-gramme wie z.B. WEPcrack oder NetStumbler. Funknetzwerke können - anders als Kabelnetzwerke - mit einfachen Mitteln angezapft werden, weil die Funkwellen weder vor Gebäude- noch vor Grundstücksgrenzen Halt machen.

Geringe WLAN-Übertragungsraten werden Schulen "lahm legen"
"Sobald größere Programme oder Dateien per Funk zwischen Rechnern hin und her geschoben werden sollen, legt WLAN Schulen buchstäblich lahm", sagt Dr. Klaus Trost. Während in Kabelnetz-werken Datenraten von 100 Megabit pro Sekunde und mehr üblich sind, werden bei WLAN in der Regel nur Übertragungsraten von 1 bis 25 Megabit pro Sekunde erreicht. Diese Datenrate müssten sich alle angeschlossenen Benutzer teilen, so dass die Übertragungsgeschwindigkeit erheblich zu-rückgehe, wenn mehrere Schüler zugreifen wollten. Sei darüber hinaus, so Trost, der Access-Point weiter entfernt oder durch dicke Mauern vom Nutzer getrennt, könne die Übertragungsrate unter 10 Prozent sinken.

Trost: "Die geringen Übertragungsraten haben sich bisher nur noch nicht negativ bemerkbar gemacht, weil die Schulen WLAN im ersten Schritt meist lediglich dafür nutzten, um mit den Rechnern ins Internet zu gehen." Dabei aber stoße das System noch nicht an seine Grenzen.

Empfehlungen des Wissenschaftsladen Bonn:
1. Schulen und Stadtverwaltungen sollten sich reiflich überlegen, ob der Einsatz von WLAN lohnt. Sinnvoll können Funknetze sein, wenn kurzfristig und zeitlich begrenzt ein Netzwerk aufgebaut werden soll oder wenn es auf die Mobilität der Endgeräte ankommt. Auch zur Netzanbindung eines Gebäudes über eine Straße hinweg kann der Einsatz Sinn machen.
2. Um gesundheitliche Risiken zu verringern, sollten die so genannten Access-Points nicht in Lehrer- oder Klassenzimmern angebracht werden.
3. Schulen, bei denen das Intranet per WLAN vernetzt ist, sollten dort keine wichtige Daten und Dateien ablegen.

Ansprechpartner:
Dr. Klaus Trost, Tel. (02 28) 201 61-32, klaus.trost@wilabonn.de
Brigitte Peter, Tel. (02 28) 201 61-27; brigitte.peter@wilabonn.de

Wissenschaftsläden arbeiten aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse konkret und verständlich auf. Inhaltliche Schwerpunkte des Wissenschaftsladen Bonn e.V., 1984 gegründet, sind die Bereiche Umweltschutz und Gesundheit, Bürgergesellschaft und Nachhaltigkeit sowie Arbeitsmarkt und Qualifizierung.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

26.04.2024
SCHOTT startet Pilotprojekte für mehr Kreislaufwirtschaft im Bereich Glaskeramik und Spezialglas Recycling-Piloten: Kochfelder und Pharmaglas


24.04.2024
Nachhaltige Tipps für den Alltag: Einfache Ideen für einen umweltfreundlichen Lebensstil

Die Chancen der künstlichen Intelligenz

Motorradtour planen - Maschine, Bekleidung, Route und Unterkunft

Im Alter mobil bleiben, um eigenständig zu leben VERBRAUCHER INITIATIVE über Bedeutung von Bewegung für Ältere

23.04.2024
So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Die solare Weltrevolution In einer Stunde schenkt uns die Sonne so viel Energie wie die gesamte Menschheit heute in einem Jahr verbraucht.

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

20.04.2024
Innovative Fachbodenregale mit Stecksystem für optimierte Lagerprozesse Flexibel, skalierbar und werkzeuglos montierbar


19.04.2024
Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April