Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 17.02.2017
Neue SÜDWIND-Studie und neues Fact Sheet erschienen
'Ein neuer Maßstab für den Klimaschutz? - REDD+ als Instrument für nachhaltiges Waldmanagement'
Ein effektiver Waldschutz ist für die Erreichung der weltweiten Klimaziele und die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C von großer Bedeutung. Um den Waldschutz zu verbessern, wurde in den internationalen Klimaverhandlungen das Instrument REDD+ ins Leben gerufen. Die Abkürzung steht für "Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation" (Verringerung von Emissionen aus Entwaldung und Waldschädigung) und ist der Versuch einer offiziellen Antwort auf den weiter voranschreitenden Waldverlust. Doch die neu erschienene SÜDWIND-Studie zeigt, dass eine praktische Umsetzung von REDD+ bis heute mit Schwierigkeiten behaftet ist. Hauptverursacher für die Entwaldung ist die intensive industrielle Landwirtschaft, die in Teilen auch für den Export nach Deutschland produziert. Sie lässt sich über REDD+ jedoch kaum in den Waldschutz einbinden.

Die neu erschienene SÜDWIND-Studie zeigt, dass eine praktische Umsetzung vno REDD+ bis heute mit Schwierigkeiten behaftet ist. Foto: SÜDWIND e.V.
Wälder werden als die "Lungen der Welt" bezeichnet, weil sie das klimaschädliche Kohlendioxid "einatmen" und den lebensnotwendigen Sauerstoff "ausatmen". Aber der Waldverlust und damit die Zerstörung eines wichtigen Ökosystems ist vor allem in den Tropen noch immer besorgniserregend. Mit Hilfe von REDD+ sollen Entwicklungsländer daher einen Anreiz bekommen, durch verbesserten Waldschutz und vermiedene Entwaldung einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Idee dahinter ist zunächst einmal simpel: Entwicklungsländer schützen ihre Wälder besser und vermeiden Abholzung und damit den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2). Können sie nachweisen, dass sie ihren Wald erfolgreich geschützt haben, erhalten sie von den Industrienationen Geld für jede Tonne reduziertes CO2. REDD+ ist also vor allem ein Kompensationsmechanismus, der den finanziellen Anreiz für den Schutz der Wälder und deren finanzielles Gewicht in wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen erhöhen soll.

Doch vor allem in der Frage der Finanzierung liegt einer der größten Streitpunkte. Gegenwärtig werden REDD+-Maßnahmen überwiegend aus öffentlichen Töpfen der Entwicklungszusammenarbeit finanziert. Geplant ist jedoch die Finanzierung über Emissionszertifikate für den internationalen Kohlenstoffmarkt. Unternehmen könnten dann REDD+-Zertifikate erwerben, um ihre eigenen Emissionen zu kompensieren. "Das ist hoch umstritten. Viele kritisieren allein schon die Tatsache, dass bestimmte Dienstleistungen der Natur - in diesem Fall die Speicherung von CO2 - mit einem Geldwert bemessen und gehandelt werden", meint Irene Knoke, eine der AutorInnen der Studie. "Für einen effizienten Klimaschutz wäre es aber vor allem auch wichtig, dass hier bei uns viel stärker in saubere Technologien gesetzt wird. Wenn Unternehmen allzu leicht ihre Emissionen aus fossilen Brennstoffen über Waldschutzprojekte kompensieren können, kann das den raschen Wandel hin zu emissionsarmen Technologien erschweren. Ob der Wald aber in 50 Jahren noch steht, ist keineswegs gesichert."

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Frage, wie die in den Waldgebieten lebenden, oft indigenen Gemeinden einbezogen werden sollen. Trotz vereinbarter Schutzklauseln werden sie oft in ihren Rechten zur Nutzung der Wälder eingeschränkt. "Das liegt auch in dem stark von oben greifendem Ansatz begründet, der allein der Logik von Emissionsreduktionen folgt", sagt Pedro Morazán, weiterer Autor der Studie. "Für einen effektiven Waldschutz sind die dort lebenden Gemeinden von zentraler Bedeutung. Sie leben oft schon seit Jahrhunderten im Einklang mit der Natur, und sind vielerorts selbst bedroht. Ein stärkerer rechtebasierter Ansatz für diese traditionellen Gemeinden könnte dem Waldschutz viel mehr dienen", so Morazán weiter.

Bedroht sind lokale Bevölkerungsgruppen insbesondere durch den Vormarsch der industriellen Landwirtschaft. Sie ist und bleibt der größte Treiber von Abholzung und Entwaldung. Der Erfolg von REDD+ wird sich letztlich auch daran messen lassen müssen, ob das Instrument in der Lage ist, die größten Treiber der Entwaldung in die Schranken zu weisen. Danach sieht es im Moment nicht aus.

Die Studie und das zusammenfassende Fact Sheet wurden von Engagement Global im Auftrag des BMZ und von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Green Economy-Projekts gefördert. Beides steht hier zum Download bereit und kann hier oder über info@suedwind-institut.de bestellt werden.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

09.05.2024
Der ultimative Schallplatten- und Hifischrank heute erstmals auf der High End Hifi-Messe in München Nur die Möbelmacher aus Unterkrumbach können Möbel und Hifikomponenten aus dem gleichen Baum herstellen


07.05.2024
Naturschutz im Harz - gemeinsame Anstrengungen zur Bewältigung der Klimakrise dieUmweltDruckerei spendete über 300 heimische Laubbäume zur Aufforstung


Naturnahes Gärtnern schont Umwelt und Klima VERBRAUCHER INITIATIVE über mehr Nachhaltigkeit im Beet


06.05.2024
Zukunftsprogramm ohne Zukunft? 14 Verbände fordern: Pestizidreduktion wirksam angehen!

Allianz versichert Infrastruktur für Import von russischem Gas Versicherer als Unterstützer der fossilen Industrie

Zukunftsprogramm Pflanzenschutz BUND fordert konkrete Maßnahmen mit Finanzierungsplan, um Biodiversität zu schützen

Zahl der Woche: 150 - 150 der 1.136 Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg haben ein systematisches Energiemanagement oder sind auf dem Weg dahin Kostenloses online-Werkzeug Kom.EMS classic bundesweit im Einsatz

Weltladentag setzt Zeichen für Klimagerechtigkeit und Fairen Handel World Fair Trade Day am 11.05.2024

"History is not the past" Demokratie lernen - Politik mitgestalten in den Programmen des Jugendherbergswerks

Mein Lebensmittel wiegt weniger als angegeben Was kann ich tun?

DEN auf der Passivhaustagung in Innsbruck Internationaler Erfahrungsaustausch auf der Suche nach besserem Klimaschutz


Mehr als ein Fünftel des Deutschen Bundestags unterzeichnet in weniger als 24 Stunden die Striesener Erklärung Selbstverpflichtende Erklärung gegen Gewalt und für respektvollen Umgang findet überparteilich große Zustimmung - schon mehr als 300 Politiker*innen dabei


ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar


05.05.2024
Verständnis der verschiedenen Arten von Balkon-Solarsystemen


Für ein demokratisches, ökologisches und soziales Europa BN-Delegiertenversammlung in Würzburg


Solarstrom ist Sozialstrom Anschaffung lohnt sich finanziell und erst recht für die Umwelt und für das Klima

Das Zauberwort der Konservativen Eine der wichtigen, aber verdrängten geistigen Fragen unserer Zeit heißt: Was ist heute konservativ?

03.05.2024
Klimawandel: Bergwiesen in Gefahr Klimaerwärmung führt zu Humusrückgang


"Wissenschaftliche Daten helfen, geeignete Baumarten zu finden, die mit der Klimaänderung besser zurecht kommen" Untersuchungen von Forscherinnen und Forschern der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) und der Uni Trier

Artenvielfalt geht uns alle an! Garten- und Umweltexpert:innen bestätigen: Kleingärten sind wichtige Naturräume zum Erhalt der biologischen Vielfalt