Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 10.10.2008
Preise für Agrarrohstoffe um 40 % gesunken
Ölsaatenverarbeitende Industrie (OVID) warnt vor Rückschlag für Entwicklungsländer
- Bioenergie als "Überlaufventil" - Hersteller brauchen verlässliche Quotenzusagen

Berlin. Die Preisrückgänge für Agrarprodukte haben aus Sicht des Verbandes der Ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) ein kritisches Niveau erreicht. "Für Ölsaaten und Getreide liegen die Preise derzeit etwa 40 Prozent unter Vorjahr", erläuterte OVID-Vorsitzender Wilhelm F. Thywissen anlässlich der Vorstellung eines Positionspapiers des Verbandes in Berlin. Für Weizen und Mais würden am Chicago Board of Trade sogar nur noch 50 Prozent der Vorjahreswerte erzielt. Inflationsbereinigt lägen die heutigen Preise sogar noch unter dem Preisdurchschnitt zwischen 1960 und 1970.

"Die Produzenten haben nach den Engpässen im Jahr 2007 weltweit ihre Produktion deutlich ausgeweitet", so Thywissen. Dies sei der wesentliche Grund für den Preisverfall. Die durch die höhere Produktion verbesserte Versorgungslage sei selbstverständlich zu begrüßen. Für die produzierenden Landwirte jedoch gingen mit dem Preisverfall erhebliche Einkommenseinbußen einher. Dies werfe viele Entwicklungsländer weiter zurück. Notwendige Strukturanpassungen wie beispielsweise der Einsatz qualitativ hochwertigen Saatguts, die Anschaffung modernen Geräts oder der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur blieben aus. "Das kann in niemandes Interesse sein", unterstrich Thywissen. Auch die Agrarsubventionen, mit denen die Industriestaaten seit Jahrzehnten die heimische Produktion stützten, hätten den Entwicklungsländern überwiegend geschadet.

Biokraftstoffe fangen Produktionsüberschüsse auf

Der Verbandsvorsitzende wies darauf hin, dass sich der Preisrückgang ungeachtet einer starken Verwendung von Ölsaaten für die Herstellung von Biokraftstoffen vollziehe. "Damit ist die These, Biokraftstoffe würden die Agrarpreise nach oben treiben, für jedermann sichtbar widerlegt", bemerkte Thywissen. Stattdessen komme angesichts der Möglichkeit von Produktionsüberschüssen nun ein anderer Aspekt zum Tragen: "Die Agrarprodukte, die nicht für Nahrungsmittel benötigt werden, können zur Herstellung von Biokraftstoffen verwendet werden. Bioenergie wird damit zum Überlaufventil für die Agrarwirtschaft". Allerdings seien dafür auch verbindliche politische Rahmenbedingungen, z.B. in Form von Quotenvorgaben notwendig, um entsprechendes unternehmerisches Handeln zu initiieren und Vertrauensschutz zu gewährleisten. "Als grundlegend falsch betrachten wir eine Politik, die Biokraftstoffquoten auf Basis emotionaler Kurzschlusshandlungen nach unten zu drücken versucht", so der OVID-Vorsitzende.

Sollte es hingegen zu unerwarteten Engpässen in der Nahrungsmittelversorgung, z.B. infolge von Missernten, kommen, dann hat nach Überzeugung des OVID die Verwendung von Agrarprodukten für die Nahrungsmittelproduktion eindeutig Vorrang. "'Food first' ist auch unsere Devise", betonte OVID-Geschäftsführerin Petra Sprick. Denkbar seien "Ausstiegsklauseln" im Sinne eines vorübergehenden Einfrierens von Biokraftstoff-Quoten. Die Europäische Kommission beabsichtige ohnehin, mit Hilfe eines Monitorings die Angebots- und Nachfragemärkte zu beobachten, um notfalls lenkend eingreifen zu können.

"Raps- und Maisernte fließt zunehmend in Futtermittelproduktion"

Den vermeintlichen Gegensatz "Tank versus Teller" betrachtet OVID als irreführend. "Zum einen gehen lediglich 3 Prozent der weltweit produzierten Ölsaaten in die Erzeugung von Biokraftstoffen", so Petra Sprick. Zum anderen werde ein nicht unerheblicher Teil der Raps- oder Maisernten zur Herstellung von Futtermitteln verwendet. "Da die Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern mehr Fleisch essen als früher, steigt auch der Bedarf an Futtermitteln". Tatsächlich müssten also nicht nur Teller und Tank, sondern Teller, Trog und Tank miteinander in Einklang gebracht werden. Dies werde in der aktuellen Diskussion oftmals unter den Teppich gekehrt.

(Zeichen inkl. Leerzeichen: 3.976)


Rückfragen bitte an:

OVID
Verband der Ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V.
Petra Sprick
Geschäftsführerin
Am Weidendamm 1A
10117 Berlin
Tel.: +49 30 72 62 59 50
Fax.: +49 30 72 62 59 99
E-Mail: sprick@ovid-verband.de

Diskussion

Um in diesem Forum diskutieren zu können, benötigen Sie eine Zugangsberechtigung...   zur Anmeldung
BesitzerInnen einer gültigen ECO-Card oder Member-Card können gleich losdiskutieren.
User-ID:
Password:



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

19.04.2024
"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


15.04.2024
EU-Wahl: Das unterscheidet die Parteien beim Klima- und Naturschutz Auswertung des Abstimmungsverhaltens deutscher Parteien zeigt große Unterschiede

Nur Mut - Wie das "Wir" uns besser macht Josef Göppel-Symposium


Expertenrat für Klimafragen: Bundesregierung muss liefern Prüfbericht zu den Emissionsdaten 2023 veröffentlicht


Einigung zum neuen Klimaschutzgesetz: Schlag gegen den Klimaschutz BUND-Vorsitzender zum vom BUND erstrittenen Klimaschutz-Urteil gegen die Bundesregierung

Ampel-Koalition darf sich nicht aus klimapolitischer Verantwortung stehlen Germanwatch enttäuscht von Einigung beim Klimaschutzgesetz


Einigung zum Klimaschutzgesetz und Solarpaket durch stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Regierungsfraktionen

FH Münster startet Master Nachhaltige Transformationsgestaltung Regelmäßige Online-Infoveranstaltungen für alle Studieninteressierten - das nächste Mal am 25. April


Beim Putzen auf die Umwelt achten Die VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

14.04.2024
7 Wege, wie uns Digitalisierung gegen den Klimawandel hilft


Umweltfreundliche Ideen für verspätete Geburtstagswünsche


Was tun gegen stille Entzündungen im Körper?


13.04.2024
In Straßburg nur ein Scheinsieg für den Klimaschutz? Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte setzt jetzt neuen Maßstab für mehr Klimaschutz

NICAMA meets Voelkel: Eine Haferdrink-Seife als vegane Alternative zur Schafmilchseife entsteht


12.04.2024
Veränderungen in Unternehmen integrieren

Erfolg: Gemeinwohl statt Ausverkauf! AbL begrüßt dauerhafte Verpachtung der BVVG-Flächen nach Gemeinwohlkriterien

Nama stellen klare Forderungen - Angst um Überreste der Völkermord-Opfer Deutsche Investitionen in grünen Wasserstoff in Namibia


Jetzt die Weichen für ein rechtskonformes und effizientes ESG-Reporting stellen Drei Säulen wichtig: Strategie - Datenbeschaffung - IT-Infrastruktur