Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 09.03.2018
Neues geologisches Gutachten zeigt:
Skischaukel am Riedberger Horn kann nicht genehmigt werden
"Die geplante Skischaukel am Riedberger Horn befindet sich weitgehend in geologisch labilem Gebiet, daher ist das Vorhaben auf Grund der gesetzlichen Vorgaben der internationalen Alpenkonvention nicht genehmigungsfähig", fasst Richard Mergner, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz die Ergebnisse des neuen geologischen Gutachtens am Riedberger Horn zusammen. Der BUND Naturschutz hatte das Gutachten in Auftrag gegeben.

Michael Menke vom geowissenschaftlichen Büro Dr. Heimbucher ergänzt: "Die am Riedberger Horn vorliegenden Flyschgesteine sind aufgrund ihrer Eigenschaften besonders rutschungsanfällig. In Anbetracht des Klimawandels ist anzunehmen, dass die Häufigkeit der Extremwetterereignisse zunehmen wird. Vor diesem Hintergrund wäre künftig sogar verstärkt mit Hangbewegungen zu rechnen."

Art. 14 Bodenschutzprotokoll der Alpenkonvention legt fest: "Die Vertragsparteien wirken darauf hin, dass Genehmigungen für den Bau und die Planierung von Skipisten (...) in labilen Gebieten nicht erteilt werden."

Die Alpenkonvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der vom deutschen Bundestag ratifiziert wurde. Das bayerische und das Bundes-Umweltministerium sehen Art. 14. Bodenschutzprotokoll als direkt anwendbar an. Sie resümieren daher auch in ihrem Leitfaden für die Anwendung der Alpenkonvention: "An die Tatbestandsvoraussetzung "labiles Gebiet" ist zwangsläufig die Rechtsfolge "Versagung der Genehmigung" geknüpft (StMUGV/BMU 2008: Die Alpenkonvention - Leitfaden für ihre Anwendung).

Der BUND Naturschutz hat das Geowissenschaftliche Büro Dr. Heimbucher beauftragt, zu untersuchen, ob Bereiche der geplanten Piste zwischen Grasgehren und Balderschwang als geologisch labil anzusehen sind. Auf Basis der vorhandenen geologischen Informationen wurde das Planungsgebiet durch Geländeaufnahmen im Sommer 2017 nochmals neu erfasst.
Das Gutachten resümiert: "Nahezu der gesamte Hangbereich im Gebiet der geplanten Piste ist als labil im Sinne von § 14 des Bodenschutzprotokolls der Alpenkonvention zu bezeichnen" (Büro Dr. Heimbucher 2018; siehe Übersichtskarte im Anhang).

Für den BUND Naturschutz steht daher fest, dass ein Pistenbau in dem besagten Gebiet nicht genehmigungsfähig ist.

Die Flyschzone der Hörnergruppe ist geologisch gesehen durch eine vielfältige Wechsellagerung von Sandsteinen, Mergel- und Tonsteinen (Wechselfolge von harten und weichen Gesteinen) gekennzeichnet. Dadurch sind zahlreiche potenzielle Gleitflächen vorhanden, die eine wesentliche Voraussetzung für die Rutschungsanfälligkeit darstellen. Besonderes wird die Hangstabilität auch durch die Wirkung des Wassers beeinflusst. Durch Starkniederschlagsereignisse und vor allem durch länger anhaltende Nässeperioden können Rutschungen ausgelöst werden. Balderschwang gehört mit ca. 2500 mm Niederschlag zu den niederschlagsreichsten Gemeinden Deutschlands.

Aus geologischer und hydrologischer Sicht erscheint es daher nur logisch, dass im gesamten Hangbereich der Süd-Südwestflanke des Riedberger Horns zahlreiche flachgründige aber auch tiefgreifende Rutschungen vorliegen. Durch den Klimawandel werden Starkniederschlagsereignisse immer häufiger, so dass man davon ausgehen kann, dass die Gefährdung durch Rutschungen in Zukunft eher noch zunimmt.
Erst vor wenigen Wochen hat sich im Flysch bei Bolsterlang nur wenige Kilometer vom Riedberger Horn entfernt an einer Skipiste eine größere Rutschung ereignet.

Die Geschäftsführerin der BN-Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu, Julia Wehnert ergänzt: "Ohne Eingriffe in den Boden ist nach Überzeugung des BN eine Abfahrt zwischen Riedberger Horn und Balderschwang nicht möglich."

Zudem betrifft das geologisch labile Gebiet randlich auch die geplante Anschlusspiste der Hörnlebahn auf dem Südgrat des Grasgehrenkessels sowie den geplanten Standort der Bergstation der Hörnlebahn.

Nach Angaben der Antragsunterlagen sind allein für die Verbindungspiste nach Balderschwang ca. 5.4 ha Bergwaldrodungen notwendig. Ein großer Teil davon ist als Schutzwald ausgewiesen. Nach dem Bergwaldbeschluss des bayerischen Landtags vom 5.6.1984 sind Rodungen von Bergwald für die Neuanlage touristischer Nutzungen nicht mehr zugelassen. Auch von daher ist eine Genehmigung zu untersagen.

Nach Richard Mergner ist daher die logische Konsequenz: "Wir fordern daher die Bayerische Staatsregierung und den Bayerischen Landtag auf, die Alpenplanänderung am Riedberger Horn wieder rückgängig zu machen."

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

09.05.2024
Der ultimative Schallplatten- und Hifischrank heute erstmals auf der High End Hifi-Messe in München Nur die Möbelmacher aus Unterkrumbach können Möbel und Hifikomponenten aus dem gleichen Baum herstellen


07.05.2024
Naturschutz im Harz - gemeinsame Anstrengungen zur Bewältigung der Klimakrise dieUmweltDruckerei spendete über 300 heimische Laubbäume zur Aufforstung


Naturnahes Gärtnern schont Umwelt und Klima VERBRAUCHER INITIATIVE über mehr Nachhaltigkeit im Beet


06.05.2024
Zukunftsprogramm ohne Zukunft? 14 Verbände fordern: Pestizidreduktion wirksam angehen!

Allianz versichert Infrastruktur für Import von russischem Gas Versicherer als Unterstützer der fossilen Industrie

Zukunftsprogramm Pflanzenschutz BUND fordert konkrete Maßnahmen mit Finanzierungsplan, um Biodiversität zu schützen

Zahl der Woche: 150 - 150 der 1.136 Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg haben ein systematisches Energiemanagement oder sind auf dem Weg dahin Kostenloses online-Werkzeug Kom.EMS classic bundesweit im Einsatz

Weltladentag setzt Zeichen für Klimagerechtigkeit und Fairen Handel World Fair Trade Day am 11.05.2024

"History is not the past" Demokratie lernen - Politik mitgestalten in den Programmen des Jugendherbergswerks

Mein Lebensmittel wiegt weniger als angegeben Was kann ich tun?

DEN auf der Passivhaustagung in Innsbruck Internationaler Erfahrungsaustausch auf der Suche nach besserem Klimaschutz


Mehr als ein Fünftel des Deutschen Bundestags unterzeichnet in weniger als 24 Stunden die Striesener Erklärung Selbstverpflichtende Erklärung gegen Gewalt und für respektvollen Umgang findet überparteilich große Zustimmung - schon mehr als 300 Politiker*innen dabei


ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar


05.05.2024
Verständnis der verschiedenen Arten von Balkon-Solarsystemen


Für ein demokratisches, ökologisches und soziales Europa BN-Delegiertenversammlung in Würzburg


Solarstrom ist Sozialstrom Anschaffung lohnt sich finanziell und erst recht für die Umwelt und für das Klima

Das Zauberwort der Konservativen Eine der wichtigen, aber verdrängten geistigen Fragen unserer Zeit heißt: Was ist heute konservativ?

03.05.2024
Klimawandel: Bergwiesen in Gefahr Klimaerwärmung führt zu Humusrückgang


"Wissenschaftliche Daten helfen, geeignete Baumarten zu finden, die mit der Klimaänderung besser zurecht kommen" Untersuchungen von Forscherinnen und Forschern der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) und der Uni Trier

Artenvielfalt geht uns alle an! Garten- und Umweltexpert:innen bestätigen: Kleingärten sind wichtige Naturräume zum Erhalt der biologischen Vielfalt