"Selbstverpflichtungsinitiativen wie das Textilbündnis können wichtige Signale senden und den Druck zur Einhaltung von Standards innerhalb eines Sektors erhöhen. Sie ersetzen aber keine gesetzlichen Regelungen", betont Dr. Christa Dürr, Leiterin der Projektgruppe Lieferketten bei Transparency Deutschland. "Nur wenn für alle Unternehmen gleiche Bedingungen herrschen, können Wettbewerbsnachteile für die, die sich vorbildlich verhalten, verhindert werden." Nach wie vor ist die Korruptionsprävention auf allen Prozessstufen keine Selbstverständlichkeit. "Umso wichtiger ist es deshalb, dass korruptionsanfällige Prozesse der globalen Lieferketten identifiziert und Einfallstore systematisch geschlossen werden," so Otto Geiß, Vorstandsmitglied von Transparency Deutschland. "Außerdem braucht es mehr Transparenz in der Berichterstattung darüber, mit welchen konkreten Maßnahmen Unternehmen Korruptionsrisiken minimieren wollen." Hintergrund Als Antwort auf Unfälle in Textilfabriken, etwa in Rana Plaza, initiierte Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller 2014 die Gründung des Textilbündnisses. Basierend auf gemeinsam definierten Bündniszielen setzen sich alle Mitglieder verbindliche und nachprüfbare Ziele, die sie schrittweise ambitionierter gestalten. Unter aktiver Mitarbeit von Transparency Deutschland hat das Textilbündnis im vergangenen Jahr die Broschüre "Korruptionsprävention in der Lieferkette" erstellt. Dieses Jahr wurde eine Projektgruppe "Korruptionsprävention" eingerichtet, in der Transparency Deutschland gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dem Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik, Hohenstein OEKO-TEX sowie KiK und s.Oliver inzwischen eine konkrete Entscheidungsvorlage zur Aufnahme von Korruptionsprävention in das Bündnis-Frageraster vorgelegt hat. Zu Transparency Deutschland Transparency International Deutschland e. V. arbeitet deutschlandweit an einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfung und Eindämmung der Korruption.
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