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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 17.11.2018
NachwuchsforscherIn von BASF und der Charité für Entwicklung tierversuchsfreier Testmethoden ausgezeichnet
Lush Prize in Höhe von rund 280.000 Euro wird zum siebten Mal vergeben
Eine internationale Expertenjury vergab am 16. November zum siebten Mal den Lush Prize in Höhe von rund 280.000 Euro. Seit 2012 wurden mehr als 2 Millionen Euro Fördergelder an Projekte zur Erforschung und Vermittlung tierversuchsfreier Testmethoden bereitgestellt. Aus Deutschland wurden zwei junge NachwuchswissenschaftlerInnen ausgezeichnet. Gemeinsam mit 56 anderen Nominierten aus 17 Ländern setzen sie sich dafür ein, Tierversuche in der Wissenschaft zu reduzieren. Neben Verdiensten im Bereich Nachwuchsforschung werden Vertreter in den Kategorien Wissenschaft, Ausbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyarbeit prämiert.

Prof. Dr. Horst Spielmann den Andrew Tyler Award. Foto: LUSH
Der ehemalige Landestierschutzbeauftragte Berlins Prof. Dr. Horst Spielmann erhielt an dem Abend den Andrew Tyler Award für seine lebenslangen und hervorragenden Verdienste und Einsatz im Tierschutz verliehen ( Video ). Der Preis wurde von Tierrechtswissenschaflerin Gill Langley (Bild Mitte) übergeben. Drr. Manfred Liebsch (im Bild rechts) nahm die Auszeichnung zusammen mit Prof. Dr. Horst Spielmann entgegen.

Der Lush Pize fand seit Gründung 2012 zum ersten Mal außerhalb Londons statt. Die ausführende Gesellschaft Ethical Consumer hat für den ersten Ausflug des Förderprojekts Berlin ausgewählt. In Berlin gibt es derzeit noch 99 aktive Tierversuchseinrichtungen. Das ging aus einer Anfrage des Abgeordneten Stefan Taschner (GRÜNE) im Berliner Abgeordnetenhaus hervor. Eine interaktive Landkarte der TierVersuchsGegner Berlin und Brandenburg e.V. zeigt die aktuellen Standorte. Die feierliche Verleihung fand im Umspannwerk Alexanderplatz statt. Neben den Feierlichkeiten ist die Vernetzung der PreisträgerInnen ein wichtiger Aspekt des Projekts. Um die Entwicklung der tierversuchsfreien Testmethoden voranzutreiben, fand deshalb am Vormittag eine öffentliche wissenschaftliche Konferenz mit ca. 200 TeilnehmerInnen zu dem Thema "Ist ein Ende der Tierversuche in Sicht?" im Umweltforum statt. Dass diese Alternativen gebraucht werden, zeigen die neuesten Zahlen des Landesamts für Gesundheit und Soziales Berlin. So wurden 2017 über 224.424 Versuchstiere in der Hauptstadt benutzt. Eine positive Entwicklung ist die Verringerung der Versuchszahlen um -11,8% zum Vorjahr, da sich die Etablierung von Ersatzmethoden weiterhin durchsetzt.

Zu den ausgezeichneten EntwicklerInnen solcher Ersatzmethoden gehört auch die gebürtige Berlinerin Alexandra Damerau (31). Sie wird beim Lush Prize mit einem Fördergeld von 11.000 Euro als eine der fünf besten Nachwuchswissenschaftlerinnen nominiert. Sie ist Doktorandin an der Charité-Universitätsmedizin in Berlin. Derzeit werden an der Charité in anderen Projekten noch immer Tierversuche durchgeführt. Die junge Doktorandin geht einen neuen Weg und beschäftigt sich mit Rheumatologie und in vitro Modellen, die langfristig bisherige Tiermodelle ersetzen sollen.

Damerau beschäftigte sich schon während ihrer Ausbildung zur medizinisch-technischen Laboratoriumsassistentin mit der Entwicklung und Optimierung von in vitro Nachweismethoden. In vitro Forschung wird bereits als tierversuchsfreie Forschungsmethode genutzt und bezieht sich (sehr vereinfacht) auf Experimente, die in einer kontrollierten, künstlichen Umgebung außerhalb eines lebendigen Organismus durchgeführt werden, wie im Reagenzglas, ohne dass ein Tier verwendet werden muss. 2012 entschied sie sich für ein Studium der Biotechnologie. Damals arbeitete sie in Forschungsgruppen unter Anwendung tierfreier Methoden. Heute ist sie an der Charité-Universitätsmedizin in Berlin in der Abteilung für Rheumatologie und klinische Immunologie tätig. Über ihr Forschungsvorhaben sagt sie: "Hierbei ist mein Ziel die Entwicklung und Etablierung eines validen in vitro 3D Arthritis-Gelenkmodells zur (.) Austestung therapeutischer Strategien, mit dem Ziel Tiermodelle zu ersetzen."

Ein weiterer Preisträger ist der gebürtige Bielefelder Daniel Urbisch (34), der derzeit für BASF in Ludwigshafen forscht. Urbisch's Interesse an seinem heutigen Themenfeld wurde bei einem freiwilligen Toxikologie-Crash-Kurs während seines Chemiestudiums in Bielefeld geweckt. Darauf folgte ein Umzug ins Rheinland, um an der Universität in Düsseldorf den Masterstudiengang in Toxikologie zu absolvieren. Die Doktorarbeit fertigte er von 2013 bis 2017 bei BASF in Ludwigshafen an und arbeitet weiterhin dort. Von Beginn an war sein Schwerpunkt die Erforschung von experimentellen Alternativmethoden für den toxikologischen Endpunkt der Hautsensibilisierung. "Um Hautsensibilisierer mittels Alternativmethoden zu identifizieren, konnten wir bereits eine Teststrategie (.) etablieren, die den Tierversuch vollständig ersetzt.", erzählt der junge Wissenschaftler und führt aus: "Um jedoch die Wirkstärke von Hautsensibilisierern weiter erforschen zu können, bedarf es der experimentellen Testung weiterer Substanzen in Peptidbasierten Tests." Urbisch würde die 11.000 € Fördergeld für weitere Tests dieser Substanzen einsetzen.

Weitere Informationen
Der Lush Prize ist ein Gemeinschaftsprojekt der britischen Kosmetikfirma Lush und der wissenschaftlichen Gruppe Ethical Consumer, um den kompletten Wandel von Tierversuchen in Experimenten zu alternativen, tierversuchsfreien Forschungsmethoden voranzutreiben.

Ethical Consumer, ist eine in Manchester (UK) ansässige Forschungs-, Verlagswesen- und Kampagnengenossenschaft. Sie widmet sich der Kampagnenarbeit und ist für die Durchführung des LUSH PRIZE verantwortlich.

LUSH ist Aktivist, Hersteller und Einzelhändler von frischer, handgefertigter Kosmetik. In 52 Ländern stellt Lush seine Filialen als Diskussionsplattform und Leidenschaft für den Preis bereit, welcher ein Bestandteil der "FIGHTING ANIMAL TESTING"- Kampagne des Unternehmens ist.

Wir freuen uns mit dem Umspannwerk Alexanderplatz zusammen zu arbeiten und diese Veranstaltung im Herzen Berlins feiern zu können.

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