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Umwelt & Naturschutz   
Deutsches Eisendüngungs-Projekt im südlichen Ozean gestartet
Gutachten soll Unbedenklichkeit beweisen
Das Forschungsschiff Polarstern wird die Experimente durchführen
(Foto: awi.de)
Bremerhaven (pte/27.01.2009/13:55) - Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung www.awi.de kann das Eisendüngungs-Experiment LOHAFEX im südlichen Ozean durchführen. Gutachten sind zu dem Schluss gekommen, dass das Experiment weder gegen Umweltstandards, noch gegen geltendes Völkerrecht verstoße. Damit gebe es weder ökologische noch juristische Gründe, das LOHAFEX weiter auszusetzen, schreibt das Alfred-Wegener-Institut auf seiner Homepage. Bei dem Experiment werden rund 20 Tonnen Eisensulfat vor der Küste Südgeorgiens ins Meer gekippt, um das Planktonwachstum anzuregen und dessen Fähigkeit zu untersuchen, Treibhausgase zu binden. Im Vorfeld gab es von zahlreichen Umweltgruppen die Forderung, das Projekt einzustellen.

"Wir freuen uns, dass die Gutachter unsere eigene ökologische Risikoanalyse vollständig bestätigt haben", kommentierte Karin Lochte, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, die Nachricht aus dem Bundesforschungsministerium. Nun sei auch von unabhängiger Seite nochmals deutlich gemacht worden, dass die Umweltauswirkungen im Untersuchungsgebiet vernachlässigbar klein sein würden. Knapp nach dem Auslaufen des Forschungsschiffes Polarstern ist es in Deutschland zu heftigen Protesten gegen die Durchführung des Projekts gekommen. Unter anderem gab es eine Auseinandersetzung mit dem amtierenden Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, der den sofortigen Stopp dieses Experiments forderte. Beim Alfred-Wegener-Institut bemühte man sich anschließend um Rechtsgutachten, die die Unbedenklichkeit - auch in Bezug auf die Seerechtskonvention - feststellen sollten.

Für die Klima- und Erdsystemforschung werde LOHAFEX wertvolle Daten liefern, wenn das Experiment wie geplant durchgeführt werden kann, zeigt man sich im Alfred-Wegener-Institut überzeugt. "Erst unabhängige wissenschaftliche Untersuchungen wie LOHAFEX können einen fundierten und faktenbasierten politischen Entscheidungsprozess zu der umstrittenen Frage ermöglichen, ob die Eisendüngung im Ozean ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz sein kann", so die Aussendung des Instituts. Diese Rückendeckung sei auch international ein wichtiges Signal für die Wissenschaft, weil es zeige, dass die deutsche Forschung selbst in einer schwierigen politischen Situation ein verlässlicher Partner bleibe, argumentiert Lochte.

Ganz allein agiert das Alfred-Wegener-Institut bei der Düngung der rund 300 Quadratkilometer großen Fläche vor der Küste der subantarktischen Insel nicht. Partner ist das indische National Institute of Oceanography. Das Eisensulfit wird in einem geschlossenen Ozeanwirbel in den oberen 15 Metern der Wasserschicht eingebracht. Unmittelbar nach Abschluss des Eiseneintrags werden im Zentrum des gedüngten Bereichs zahlreiche biologische, chemische und physikalische Parameter kontinuierlich gemessen und ökologische Veränderungen in allen Schichten der Wassersäule - von der Oberfläche bis zum Meeresboden in 3.800 Metern Tiefe - über 40 Tage verfolgt. Bis die Biomasse im Untersuchungsgebiet aufgrund der Düngung messbar steigt, werden voraussichtlich 14 Tage vergehen. (Ende)


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Redakteur: Wolfgang Weitlaner
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Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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