Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 25.03.2024
"Generationenkapital": Kritik an fehlenden Klima- und Menschenrechtsvorgaben
Kritische Aktionär*innen vermissen verpflichtende nachhaltigkeits- und menschenrechtsbezogene Anlagekriterien.
  • Referentenentwurf: Keine verpflichtenden ESG Kriterien vorgesehen.
  • Beauftragte KENFO Stiftung investierte zuletzt auch in fossile Unternehmen.
  • Kritik an fehlender Beteiligung des Bundestags und Transparenzproblemen.
Der Referentenentwurf für das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) geplante "Generationenkapitalgesetz" hat große Mängel in Sachen Umweltschutz und Menschenrechte. Dies kritisieren der Dachverband der Kritischen Aktionär*innen und urgewald im Rahmen einer Verbändeanhörung. Demnach fehlen verpflichtende nachhaltigkeits- und menschenrechtsbezogene Anlagekriterien für die Verwaltung der milliardenschweren staatlichen Geldanlagen. Außerdem bemängeln die NGOs die fehlende parlamentarische Beteiligung und fehlende Regeln zur regelmäßigen Offenlegung des Portfolios.

Während der Dachverband der Kritischen Aktionär*innen und urgewald die im Rentenpaket II geplante Stabilisierung des Rentenniveau bis 2039 bei 48 Prozent begrüßen, üben sie Kritik am Aufbau des kapitalmarktgedeckten "Generationenkapitals" zur Teilfinanzierung der Renten aufgrund der hohen Anlagerisiken auf dem Finanzmarkt.

Darüber hinaus sind ESG Kriterien für die Geldanlage im Gesetzentwurf bisher nicht verpflichtend vorgesehen. Lediglich in der nicht bindenden Gesetzesbegründung, S.24 heißt es, dass diese im Nachgang von den zuständigen Bundesministerien BMAS und BMF in einer Anlagerichtlinie festgelegt werden sollen.

Tilman Massa, Co-Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionär*innen, sagt: "Es ist ein Skandal, dass die Bundesregierung außer Rendite und globaler Diversifikation keinerlei gesetzliche Vorgaben machen will, wie das geplante 'Generationenkapital' angelegt werden soll. Notdürftig die Achtung irgendwelcher ESG Kriterien in Aussicht zu stellen reicht nicht so müssen wir den Entwurf ablehnen."

Für den Aufbau der "Stiftung Generationenkapital" soll die bereits existierende Stiftung "Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung" (KENFO) zuständig sein. Hier zeigt sich, warum die klare Vorgabe klimakonformer Anlagekriterien so wichtig ist. Denn trotz der wiederholten Bekenntnisse des KENFO für eine nachhaltige Anlagestrategie ergab eine urgewald Analyse des letzten veröffentlichten KENFO Portfolios Investitionen in Höhe von 771 Millionen Euro in Kohle-, Öl und Gasunternehmen. Alle im Portfolio gefundenen Öl und Gasunternehmen haben fossile Expansionspläne, die nicht mit dem 1,5°C Szenario der Internationalen Energieagentur vereinbar sind.

Anna Lena Samborski, Finanz-Campaignerin bei urgewald, sagt dazu: "Die Aussicht, dass mit dem Projekt 'Generationenkapital' weitere Milliarden Euro in fossile Unternehmen fließen, ist untragbar. Die Anlagestrategie muss verpflichtend in Einklang mit den Pariser Klimazielen und der 1,5°C Grenze gebracht werden, zu der sich auch die Bundesregierung bekannt hat. Das heißt auch, dass Investitionen in Kohle-, Öl und Gasunternehmen auf fossilem Expansionskurs ausgeschlossen werden müssen."

Da es aktuell keine allgemeingültigen gesetzlichen Regeln für menschenrechtsbezogene Sorgfaltspflichten im Investment Sektor gibt, sollten diese gemäß den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte ebenfalls als verpflichtende Anlagekriterien ins Gesetz aufgenommen werden.

Tilman Massa sagt dazu: "Zukünftige Renten dürfen nicht mit Profiten aus Kinderarbeit, Zwangsarbeit oder der Missachtung indigener Rechte finanziert werden. Bereits beim Lieferkettengesetz haben es die Verantwortlichen versäumt, die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten des Finanzsektors verbindlich zu regeln. Entsprechende Vorgaben müssen somit zwingend in das 'Generationenkapitalgesetz' aufgenommen werden."

Weiterhin kritisieren die NGOs, dass es keinerlei Vorgaben für eine regelmäßige Veröffentlichung des Portfolios gibt, was eine öffentliche Kontrolle in diesem sensiblen Bereich unmöglich macht. Auch ist eine Beteiligung durch den Bundestag in keiner Weise vorgesehen dabei wäre sie unter anderem für die Festlegung von ESG Kriterien der Geldanlage notwendig.

Dazu kommentiert Anna Lena Samborski: "Hier heißt es 'Achtung' für die Abgeordneten im Bundestag bei den weiteren Verhandlungen zum 'Generationenkapital'. Das Parlament muss sich dringend die Hoheit sichern, um bei Fragen wie zur Ausformulierung der Anlagerichtlinie und ESG Kriterien mitreden zu können."

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

19.09.2024
Online-Magazin "Verbraucher60plus" VERBRAUCHER INITIATIVE veröffentlicht neue, kostenfreie Ausgabe


17.09.2024
Schutz der Kritischen Infrastruktur bleibt wichtige Aufgabe der Wasserversorgung in Deutschland DVGW entwickelt Resilienzstandard

Wasserkraft erleben auf den Tagen der Wasserkraft, 21.-29. September 2024 Anlagenbetreiber in ganz Bayern laden zu breitgefächertem Familienprogramm ein


16.09.2024
Holpriger Start für EU-Einnahmen aus nicht recycelten Plastik-Verpackungen

Protect the Planet unterstützt Zukunftsklage von Greenpeace und Germanwatch Die Kläger*innen fordern ein verfassungskonformes Klimaschutzgesetz und Schritte zur CO2-Reduktion im Verkehr.


Infos zur Woche der Klimaanpassung (16.-20. September) Motto "Gemeinsam für die Klimaanpassung"

Globaler Klimastreik am 20.9.: Breites Bündnis fordert sozial gerechten Klimaschutz - Spart nicht unsere Zukunft kaputt!

Basenpulver - Das Geheimnis für einen ausgeglichenen Körper


15.09.2024
Gutes Gewissen - guter Schlaf: Auping stellt zwei neue nachhaltige Matratzen vor


Green Steel Der Wandel zur nachhaltigen Stahlproduktion hat begonnen


12.09.2024
Haushalt: Verbände kritisieren Kürzungen beim Klimaschutz

"Tiere schützen, nicht verraten. Neues Tierschutzgesetz - jetzt" Deutscher Tierschutzbund ruft Leitmotto zum Welttierschutztag aus

COP29 in Aserbaidschan Menschenrechte und Klimagerechtigkeit

Next2Sun gewinnt GaLaBau Innovationsmedaille Neuen Next2Sun Solarzaun vorgestellt


"Open Hub Days" des KI-Anwendungshub Kunststoffverpackungen Gesellschaft für Informatik e.V. lädt ein

Genusstag im VollCorner Schwanthalerhöhe, München am 12. Oktober 2024 Bio-Hersteller kennenlernen und Produkte verkosten

Code Green Welche Spezialisten braucht die grüne Technologiebranche?


Hilfe in miesen Zeiten: 5-Schritte-Programm für einen gesunden Umgang mit Krisen Zum Lesen und Hören


11.09.2024
Landbewirtschaftung als Klimaretter Wie Landwirtschaft nicht nur 'klima-neutral' sondern 'klima-positiv' werden kann

Regierungsentwurf zum Haushalt gefährdet die Zukunft Parlament muss nachbessern

 

 
An unhandled exception occurred at 0x4BED6800 : EACCESSVIOLATION : Access violation 0x4BED6800 An unhandled exception occurred at 0x0045635E : EACCESSVIOLATION : Access violation 0x0045635E 0x0049C91C