Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Energie & Technik alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 26.01.2022
Französischer Uranatlas zeigt Daten und Fakten zu den oft verdrängten Gefahren der Atomindustrie
Karten, Grafiken und Beispiele zeigen: Die Atomkraft hat ausgedient
Während in Deutschland das letzte Atomkraftwerk Ende 2022 stillgelegt werden soll, setzt Frankreich auf neue Atomreaktoren. Die französisch-sprachige Ausgabe des Uran-Atlas, die gemeinsam von der Rosa Luxemburg Stiftung/Berlin, der Nuclear Free Future Foundation/München und dem Réseau Sortir du Nucléaire/Lyon, dem Dachverband der französischen Anti-Atom-Gruppen, herausgegeben wird, offenbart den Zusammenhang zwischen Uranbergbau, Atomenergie und Atomwaffen.

© www.nuclear-free.com
Der Uranatlas zeigt mit Karten, Grafiken und Beispielen, dass Atomkraft ausgedient hat. Sie taugt weder als Lösung der Klimakrise noch als Brückentechnologie auf dem Weg ins postfossile Zeitalter. Der Bau neuer Meiler ist extrem teuer und langsam. Bestes Beispiel sind die seit 2005 bzw. 2007 im Bau befindlichen Atomreaktoren Olkiluoto 3 in Finnland bzw. Flamanville 3 in Frankreich. Nach ursprünglichen Kalkulationen von je rund drei Mrd. Euro, kosten sie inzwischen 11 bzw. 19 Mrd. Euro. Der finnische Reaktor soll Ende Januar ans Netz gehen, der französische 2023 - mit 13 bzw. 10 Jahren Verzögerung. Die Klimakrise wird mit derart langen Bauzeiten nicht gelöst. Zudem sind die von der Atomindustrie hoch gepriesenen Atomkraftwerke der vierten Generation nicht vor 2060 wirtschaftlich einsatzbereit.

"Die Förderung der Kernenergie behindert seit Jahrzehnten massiv den Ausbau der Erneuerbaren Energien, gerade bei uns in Frankreich", betont Charlotte Mijeon, Sprecherin des Réseau Sortir du Nucléaire. Dazu gehört die Tatsache, dass Erneuerbare Energien mit 1-6 Dollar-Cent pro Kilowattstunde inzwischen überall auf der Welt deutlich kostengünstiger sind als Atomkraft oder Kohlestrom. "Wind- und Sonnenstrom sind mittlerweile so billig, dass das Festhalten an Atomstrom einem wirtschaftlichen Harakiri gleicht", erklärt Horst Hamm, geschäftsführender Vorstand der Nuclear Free Future Foundation. "Ich bin davon überzeugt, dass die zivile Nutzung der Atomkraft vielfach nur ein Feigenblatt für die militärische ist."

Nicht zu vergessen ist das Strahlenrisiko, wie die Katastrophen in Tschernobyl und Fukushima gezeigt haben. Auch die Strahlenfolgen des Uranbergbaus sind hochproblematisch. Ohne ihn gibt es aber weder Atomstrom noch Nuklearwaffen. "Frankreich muss Uran vollständig importieren", betont Charlotte Mijeon. "Energieunabhängigkeit durch Atomstrom ist nichts als ein Klischee - Frankreich ist stark abhängig!"

Nach wie vor wird in Niger, Namibia, Kasachstan, Kanada, Australien und anderen Ländern Uran für Atomstrom und Nuklearwaffen abgebaut. "Das französische Staatsunternehmen Orano hat schon mehrfach bewiesen, dass ihm die Folgen des Uranabbaus völlig egal sind", kritisiert Franza Drechsel, Referentin für Westafrika der Rosa Luxemburg Stiftung. "In Niger schließt das Unternehmen die Mine COMINAK und kümmert sich kaum um deren Sanierung. Strahlende Altlasten belasten Menschen und Umwelt für die nächsten Jahrtausende." Weltweit gibt es inzwischen rund zwei Milliarden Tonnen Gesteinsreste und radioaktiv belastete Schlämme als strahlende Hinterlassenschaft des Uranbergbaus. Grundlegende Menschenrechte werden verletzt, insbesondere von denen, die am wenigsten gehört werden: Indigene.

Besondere Brisanz erhält das Thema, da die Europäische Union mit 103 Atommeilern die weltweit größte Uranverbraucherin ist, selbst aber kein Uran (mehr) abbaut. Das von Präsident Emmanuel Macron gesetzte Ziel, neue Atomkraftwerke zu bauen, und die vor allem von Frankreich forcierte Aufnahme von Atomkraft in die EU-Taxonomie sind ein Irrweg.

Sie können den Uranatlas hier herunterladen oder unter folgender Adresse bestellen: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1, D-10243 Berlin

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

23.04.2024
So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Die solare Weltrevolution Die Kriege der letzten zwei Jahrhunderte stellen uns vor diese Alternative: "Kriege um Öl oder Frieden durch die Sonne"

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

19.04.2024
Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


18.04.2024
Gasnetze: Bürger:innen brauchen Verlässlichkeit Berichterstattung über "Green Paper" des Bundeswirtschaftsministeriums verunsichert Verbraucher:innen

Plastikmanifest: Breites Bündnis fordert eine #plastikwende Verhandlungen über globales Plastikabkommen beginnen in Ottawa

Studie: Warum wir für kommunalen Klimaschutz das Grundgesetz ändern müssen Machbarkeitsstudie "Gemeinschaftsaufgabe kommunaler Klimaschutz" vorgestellt.

Das Geld für den Klimaschutz bleibt liegen Klima- und Transformationsfonds 2023 nur zur Hälfte genutzt