Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-06844 Dessau-Roßlau
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 12.07.2019
Grundwasser weniger mit Pflanzenschutzmitteln belastet
Bericht mahnt eine Minderungsstrategie für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln an
Nach einer aktuellen Auswertung der Daten von mehr als 14.000 Messstellen für den Zeitraum 2013 bis 2016 ist die Belastung des Grundwassers mit Pflanzenschutzmitteln und deren relevanten Abbauprodukten deutlich zurückgegangen. Das liegt aber vor allem daran, dass Wirkstoffe nicht mehr zugelassen sind. Die Belastung mit noch zugelassenen Stoffen ist dagegen gleichbleibend hoch.

Es ist deshalb nötig, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln insgesamt weiter zu verringern. Hinzu kommen deutlich erhöhte Funde der sogenannten nicht relevanten Abbauprodukte ("Metaboliten"), die mittlerweile an mehr als der Hälfte der Messstellen nachweisbar sind.

Die Auswertung der Bund-Länder Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) wurde unter Mitarbeit des Umweltbundesamtes erarbeitet und kommt zu folgenden Ergebnissen: Wurden 1990 bis 1995 noch an 9,7 Prozent der untersuchten Messstellen PSM-Konzentrationen oberhalb des Grenzwertes der Grundwasserverordnung von 0,1 Mikrogramm je Liter (µg/l) festgestellt, waren dies im aktuellen Zeitraum noch 3,8 Prozent. Diese Verbesserung ist hauptsächlich auf den Rückgang des seit langem nicht mehr zugelassenen Wirkstoffs Atrazin und dessen Hauptabbauprodukt Desethylatrazin zurückzuführen. Dennoch werden beide Stoffe nach wie vor mit Abstand am häufigsten im Grundwasser nachgewiesen.

Der Bericht mahnt eine Minderungsstrategie für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln an, um die Grundwasserqualität in bereits belasteten Gebieten zu verbessern und einer Verschlechterung in unbelasteten Regionen vorzubeugen. Aus Sicht des Umweltbundesamtes (UBA) muss insbesondere neuen Einträgen von Wirkstoffen und Metaboliten begegnet werden, um in Zukunft vor allem Belastungen mit zugelassenen Wirkstoffe und deren Metaboliten zu reduzieren.

Relevante Metaboliten haben weiterhin toxische bzw. pestizide Wirkungen, die vergleichbar mit der des Wirkstoffs ist. Außerdem besitzen sie toxikologische Eigenschaften, die bei entsprechender Exposition zum Risiko für Menschen, Tiere und Pflanzen werden können. Nicht relevante Metaboliten haben keine toxische bzw. pestizide Wirkung mehr und sind deshalb relativ unbedenklich. Für diese Stoffe gibt es keinen verbindlichen Grenzwert im Grundwasser. Allerdings sind auch diese Stoffe aus Vorsorgegründen im Grund- und Trinkwasser unerwünscht. Aktuell wurden bei 57,5 Prozent der untersuchten Messstellen nicht relevante Metaboliten nachgewiesen, im Vergleich zu 44,6 Prozent im Zeitraum 2009 bis 2012. Gemessen an dem jeweiligen Gesundheitlichen Orientierungswert (GOW) in Höhe von 3 bzw. 1 µg/l wurden die beiden nicht relevanten Metaboliten Desphenychloridazon (Metabolit von Chloridazon) und N,N-Dimethylsulfamid (Metabolit von Tolylfluanid) am häufigsten im Grundwasser gefunden. Zudem wurden Überschreitungen des GOW für 14 Metaboliten von sechs weiteren Wirkstoffen festgestellt.

Ist Glyphosat auch im Grundwasser Thema?
Die Zahl der Grundwasseruntersuchungen auf Glyphosat hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Im Vergleich zu 2009 bis 2012, in dem rund 3.000 Grundwassermessstellen in 13 Bundesländern auf Glyphosat untersucht wurden, sind es im aktuellen Berichtszeitraum 4.206 Messstellen in 14 Bundesländern. Im Zeitraum 2009 bis 2012 wurden an sieben Messstellen Grenzwertüberschreitungen festgestellt. Trotz eines etwa 30 Prozent höheren Messstellenanteils im aktuellen Berichtszeitraum ist die Zahl der Funde mit Grenzwertüberschreitungen mit sechs annähernd identisch zum Vorgängerzeitraum. Glyphosat liegt auf Rang 20 der in Deutschland am häufigsten gefundenen Pflanzenschutzmittel im Grundwasser.

Hintergrund zum Bericht
Die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) ist der Zusammenschluss der für die Wasserwirtschaft und das Wasserrecht zuständigen Ministerien der Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland. Die LAWA wertet alle vier Jahre unter Mitarbeit des UBA die Daten von rund 14.000 Messstellen bundesweit aus. Der nächste Bericht umfasst den Zeitraum 2017 bis 2021.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

09.05.2024
Der ultimative Schallplatten- und Hifischrank heute erstmals auf der High End Hifi-Messe in München Nur die Möbelmacher aus Unterkrumbach können Möbel und Hifikomponenten aus dem gleichen Baum herstellen


07.05.2024
Naturschutz im Harz - gemeinsame Anstrengungen zur Bewältigung der Klimakrise dieUmweltDruckerei spendete über 300 heimische Laubbäume zur Aufforstung


Naturnahes Gärtnern schont Umwelt und Klima VERBRAUCHER INITIATIVE über mehr Nachhaltigkeit im Beet


06.05.2024
Zukunftsprogramm ohne Zukunft? 14 Verbände fordern: Pestizidreduktion wirksam angehen!

Allianz versichert Infrastruktur für Import von russischem Gas Versicherer als Unterstützer der fossilen Industrie

Zukunftsprogramm Pflanzenschutz BUND fordert konkrete Maßnahmen mit Finanzierungsplan, um Biodiversität zu schützen

Zahl der Woche: 150 - 150 der 1.136 Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg haben ein systematisches Energiemanagement oder sind auf dem Weg dahin Kostenloses online-Werkzeug Kom.EMS classic bundesweit im Einsatz

Weltladentag setzt Zeichen für Klimagerechtigkeit und Fairen Handel World Fair Trade Day am 11.05.2024

"History is not the past" Demokratie lernen - Politik mitgestalten in den Programmen des Jugendherbergswerks

Mein Lebensmittel wiegt weniger als angegeben Was kann ich tun?

DEN auf der Passivhaustagung in Innsbruck Internationaler Erfahrungsaustausch auf der Suche nach besserem Klimaschutz


Mehr als ein Fünftel des Deutschen Bundestags unterzeichnet in weniger als 24 Stunden die Striesener Erklärung Selbstverpflichtende Erklärung gegen Gewalt und für respektvollen Umgang findet überparteilich große Zustimmung - schon mehr als 300 Politiker*innen dabei


ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar


05.05.2024
Verständnis der verschiedenen Arten von Balkon-Solarsystemen


Für ein demokratisches, ökologisches und soziales Europa BN-Delegiertenversammlung in Würzburg


Solarstrom ist Sozialstrom Anschaffung lohnt sich finanziell und erst recht für die Umwelt und für das Klima

Das Zauberwort der Konservativen Eine der wichtigen, aber verdrängten geistigen Fragen unserer Zeit heißt: Was ist heute konservativ?

03.05.2024
Klimawandel: Bergwiesen in Gefahr Klimaerwärmung führt zu Humusrückgang


"Wissenschaftliche Daten helfen, geeignete Baumarten zu finden, die mit der Klimaänderung besser zurecht kommen" Untersuchungen von Forscherinnen und Forschern der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) und der Uni Trier

Artenvielfalt geht uns alle an! Garten- und Umweltexpert:innen bestätigen: Kleingärten sind wichtige Naturräume zum Erhalt der biologischen Vielfalt