Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Deutsche Umwelthilfe e.V., D-78315 Radolfzell
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 22.01.2009
Kfz-Steuerreform: Deutsche Umwelthilfe kritisiert die 2 Mrd. Steuersenkung zugunsten von Spritschluckern
Neue Steuergeschenke an die Automobilindustrie: Bundesregierung verabschiedet sich von der Aufkommensneutralität und plant 1.978 Mrd Euro Mindereinnahmen bis 2014 - Keine wirksamen Anreize für verbrauchsarme Fahrzeuge, dagegen Steuerdiscount von bis zu 270 € pro Jahr für 500 PS Spritschlucker wie den Audi Q7 V12 TDI - Geplanter Mischmasch aus CO2- und Hubraumsteuer, Sockelbetrag und Wahlmöglichkeiten führt zu einem Regelungsmonster - Deutsche Umwelthilfe fordert klares Kfz-Steuerkonzept mit überproportional steigenden Steuern für hohe Spritverbräuche

Berlin, 22. Januar 2009: Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) hat die ihr vorliegenden Pläne der Bundesregierung zur geplanten Kfz-Steuerreform scharf kritisiert. "Wir erleben das verzweifelte Herumdoktern der Bundesregierung an einem schon im Ansatz falschen Konzept", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Damit bestätigten sich die Befürchtungen, die sich bereits aus dem Kabinettsbeschluss der vergangenen Woche ergeben hatten. Eine Kfz-Steuer, die sich sowohl am Hubraum als auch am CO2-Ausstoß orientiere und nun auch noch für die größten Spritschlucker einen Steuerdiscount von bis zu 280 Euro pro Jahr vorsehe, lenke "in Richtung Klimakatastrophe statt in Richtung Klimaschutz". Es sei "schon ein Stück aus dem Tollhaus, dass nach jahrelanger Diskussion über eine Kfz-Steuerreform, die die Autobauer zur Konstruktion von Spritsparfahrzeugen veranlassen soll, nun ausgerechnet die Käufer von Extremfahrzeugen mit bis zu 500 PS massiv entlastet werden sollen", erklärte Resch. Statt eines "Steuer-Discounts für Klimakiller" fordert die DUH eine ausschließlich am CO2-Ausstoß orientierte Kfz-Steuer, die für Fahrzeuge mit hohem Kraftstoff-Verbrauch stark überproportional ansteigt und gleichzeitig für Fahrzeuge die deutlich unter 120 Gramm CO2/km emittieren besondere Anreize vorsehen. Ein solches Konzept hatte der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland VCD bereits im März 2007 durchgerechnet und gemeinsam mit der DUH der Öffentlichkeit vorgestellt.

Resch verwies darauf, dass inzwischen viele Mitgliedstaaten der EU Kfz-Steuersysteme eingeführt hätten, die konsequent in Richtung spritsparende Fahrzeuge lenken. "Deutschland ist nach unserer Kenntnis weltweit das einzige Land, das genau das Gegenteil plant und mit Kappungsgrenzen beim hubraumbezogenen Steueranteil gezielt die größten Klimasünder mit einem Steuerdiscount belohnen will", sagte Resch. Hinzu komme, dass statt der von konservativen Politikern geforderten Aufkommensneutralität nun sogar Steuermindereinnahmen des Staates in Milliardenhöhe geplant sind. Nach den der DUH vorliegenden Berechnungen betragen diese beim derzeit in der Bundesregierung favorisierten sogenannten "Modell C" 1.978 Mrd. bis 2014. "Diese Bundesregierung hat sich damit von ihrem letzten möglichen Lenkungsinstrument für den Klimaschutz im Verkehrsbereich verabschiedet. So verkommt die Idee einer Klimaschutzsteuer zu einer ökologisch schädlichen Subventionierung spritdurstiger Limousinen und Geländewagen." Damit falle die Regierung sogar hinter Regelungen zurück, die bereits vor zehn Jahren 3-Liter-Autos mit einem Zuschuss von 1.000 DM förderten. Während andere europäische Staaten wie Spanien, die Niederlande und Frankreich Neufahrzeuge mit weniger als 80 bzw. 90 g CO2/km mit bis zu 5.700 € fördern und diese Förderung durch Strafsteuern bei der Zulassung von schweren Geländefahrzeugen wie dem Porsche Cayenne, Audi Q7 und dem VW Touareg von 35 - 40.000 € gegenfinanzieren verzichtet die deutsche Bundesregierung auf jegliche zusätzliche Anreize für besonders sparsame Modelle

Nach den derzeitigen Regierungsplänen sollen extreme Spritschlucker wie der Audi Q7 V12 TDI mit 500 PS sogar gegenüber der geltenden Steuer um 270 bis 370 € entlastet werden. Für den Audi A8 Diesel mit 326 PS sinkt die jährliche Kfz-Steuer um 216 €. Selbst für große Benzinmotoren sieht dieses Kfz-Steuerkonzept eine Absenkung der Steuerlast vor. Selbst bei der 12-Zylinder Mercedes S-Klasse mit 388 PS beträgt die Ersparnis immerhin noch 32 €.

Resch: "Wir appellieren an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, die steuerpolitische Amokfahrt der Bundesregierung zu stoppen und eine Kfz-Steuerreform auf den Weg zu bringen, die analog zu den Regelungen in anderen europäischen Ländern besondere Anreize für sparsame Fahrzeuge vorsieht, Spritschlucker extrem bestraft und insgesamt aufkommensneutral ist". Dies sei zudem notwendig, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Autobauer langfristig sicherzustellen.

Für Rückfragen:

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: 030 2400867-0, Mobil: 0171 5660577, Fax: 030 2400867-19, Email: rosenkranz@duh.de

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Mobil.: 0171 3649170, Fax.: 030 2400867-19, Email: resch@duh.de


Diskussion

Um in diesem Forum diskutieren zu können, benötigen Sie eine Zugangsberechtigung...   zur Anmeldung
BesitzerInnen einer gültigen ECO-Card oder Member-Card können gleich losdiskutieren.
User-ID:
Password:



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

23.04.2024
So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Die solare Weltrevolution In einer Stunde schenkt uns die Sonne so viel Energie wie die gesamte Menschheit heute in einem Jahr verbraucht.

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

20.04.2024
Innovative Fachbodenregale mit Stecksystem für optimierte Lagerprozesse Flexibel, skalierbar und werkzeuglos montierbar


19.04.2024
Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


18.04.2024
Gasnetze: Bürger:innen brauchen Verlässlichkeit Berichterstattung über "Green Paper" des Bundeswirtschaftsministeriums verunsichert Verbraucher:innen

Plastikmanifest: Breites Bündnis fordert eine #plastikwende Verhandlungen über globales Plastikabkommen beginnen in Ottawa

Studie: Warum wir für kommunalen Klimaschutz das Grundgesetz ändern müssen Machbarkeitsstudie "Gemeinschaftsaufgabe kommunaler Klimaschutz" vorgestellt.