Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 06.12.2016
Bittere Nachricht zu Nikolaus
Schokolade bleibt unfair
Die Kakao-Branche ist von fairer Schokolade noch immer weit entfernt. Das ist das bittere Zwischenergebnis einer Verbraucher-Aktion der INKOTA-Kampagne Make Chocolate Fair!. Führende Schokoladenhersteller können demnach weiterhin nicht nachweisen, dass die an der Produktion beteiligten Kakaobauernfamilien über ein existenzsicherndes Einkommen verfügen. Unter dem Motto "#nachgehakt: Ist meine Lieblings-Schoki fair?" haben seit September Kundinnen und Kunden bei 65 Schokoladenunternehmen nachgefragt, was diese gegen Armut, Hunger und missbräuchliche Kinderarbeit in Kakaoanbauländern tun. Nestlé, Ferrero, Ritter Sport und 14 weitere Unternehmen haben geantwortet.

"Schokolade ist erst dann fair, wenn Kakaobauern über ein existenzsicherndes Einkommen verfügen", stellt INKOTA-Referentin Evelyn Bahn klar. "Die meisten Kakaobauernfamilien haben aber pro Familienmitglied am Tag weniger zur Verfügung, als ein Schokoladen-Nikolaus bei uns kostet. Auch wer Kinderarbeit bekämpfen möchte, muss vor allem die extreme Armut reduzieren." Nach Berechnungen der Kampagne Make Chocolate Fair! müsste das Einkommen der Bauern viermal höher sein als heute, damit sie aus der extremen Armut entkommen könnten.

Der Dachverband der Europäischen Süßwarenindustrie (CAOBISCO) hatte bereits 2015 versprochen, dass Schokoladenunternehmen ihre Bemühungen zur Bekämpfung von Armut und Kinderarbeit beschleunigen. Immer mehr Unternehmen unterstützen Kakaobauernfamilien auch durch Trainings und Schulungen oder lassen ihren Kakao durch UTZ, Fairtrade oder Rainforest Alliance zertifizieren - wie auch die Antworten auf #nachgehakt zeigen. Sie geben allerdings keine Auskunft darüber, ob sich dadurch tatsächlich etwas für die Kakaobauernfamilien verbessert hat. Die Kampagne Make Chocolate Fair! fordert deshalb eine transparente Berichterstattung von den Unternehmen, die darüber informiert, ob ihre Nachhaltigkeitsprojekte tatsächlich zur Bekämpfung von Kinderarbeit und Armut führen.

Notwendig ist außerdem eine Anhebung der Prämien für zertifizierten Kakao von Zertifizierungsorganisationen wie Fairtrade. Durch Zertifizierung und Prämien werden bisher Einkommenssteigerungen von nur etwa zehn Prozent erreicht. Die garantierte Prämie von Fairtrade beträgt derzeit 200 US-Dollar pro Tonne. Bei anderen Zertifizierungsorganisationen müssen die Bauern die Prämien sogar selbst verhandeln. "Als Vorreiter des Fairen Handels sollte Fairtrade dringend die garantierten Prämien für zertifizierten Kakao erhöhen", so Bahn. "Sie sind ein sinnvolles Instrument, um den unfairen Weltmarktpreis zu umgehen und die Einkommen der Kakaobauernfamilien anzuheben."

Die Antworten der Schokoladenunternehmen zu #nachgehakt zeigen, dass viele Projekte auf Produktivitätssteigerung zielen. Allein dadurch werden die Bauern der Armut aber nicht entkommen. Es besteht sogar die Gefahr, dass ein Überangebot von Kakao zu sinkenden Preisen führt. Einen Schritt weiter geht das von vielen Unternehmen genannte Pilot-Projekt Pro Planteurs des Forum Nachhaltiger Kakao. Es setzt nicht allein auf Ertragssteigerungen, sondern legt einen Schwerpunkt auf die Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion. Dadurch soll die Abhängigkeit der Bauern von Kakao reduziert und die Biodiversität gestärkt werden. "Pro Planteurs steckt noch in den Kinderschuhen", so Bahn. "Wenn die Theorie in der Praxis Erfolg hat, bleibt zu hoffen, dass das Projekt eine Messlatte für alle Nachhaltigkeitsinitiativen wird."

Make Chocolate Fair! ist eine europäische Kampagne von zivilgesellschaftlichen Organisationen aus 16 europäischen Ländern. Die Kampagne wird international von einer wachsenden Zahl von Menschen und Initiativen aus Europa, Afrika und Lateinamerika getragen. INKOTA hat die Kampagne im Jahr 2013 initiiert und koordiniert die Kampagne in Deutschland. Im Dezember 2015 überreichten Kampagne-Aktivisten 122.000 Unterschriften für eine Petition an die Schokoladenindustrie. Bei der Aktion #nachgehakt: Wie fair ist meine Lieblings-Schoki? haken VerbraucherInnen bei Schokoladenunternehmen per Email nach, was gegen Armut und Kinderarbeit in den Kakaoanbauländern getan wird.

Weitere Informationen:
Aktion #nachgehakt: Wie fair ist meine Lieblings-Schoki?
Studie Kakao-Barometer zu existenzsichernden Einkommen

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

07.05.2024
Naturschutz im Harz - gemeinsame Anstrengungen zur Bewältigung der Klimakrise dieUmweltDruckerei spendete über 300 heimische Laubbäume zur Aufforstung


Naturnahes Gärtnern schont Umwelt und Klima VERBRAUCHER INITIATIVE über mehr Nachhaltigkeit im Beet


06.05.2024
Zukunftsprogramm ohne Zukunft? Verbände fordern: Pestizidreduktion wirksam angehen!

Allianz versichert Infrastruktur für Import von russischem Gas Versicherer als Unterstützer der fossilen Industrie

Zukunftsprogramm Pflanzenschutz BUND fordert konkrete Maßnahmen mit Finanzierungsplan, um Biodiversität zu schützen

Zahl der Woche: 150 - 150 der 1.136 Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg haben ein systematisches Energiemanagement oder sind auf dem Weg dahin Kostenloses online-Werkzeug Kom.EMS classic bundesweit im Einsatz

Weltladentag setzt Zeichen für Klimagerechtigkeit und Fairen Handel World Fair Trade Day am 11.05.2024

"History is not the past" Demokratie lernen - Politik mitgestalten in den Programmen des Jugendherbergswerks

Mein Lebensmittel wiegt weniger als angegeben Was kann ich tun?

DEN auf der Passivhaustagung in Innsbruck Internationaler Erfahrungsaustausch auf der Suche nach besserem Klimaschutz


Mehr als ein Fünftel des Deutschen Bundestags unterzeichnet in weniger als 24 Stunden die Striesener Erklärung Selbstverpflichtende Erklärung gegen Gewalt und für respektvollen Umgang findet überparteilich große Zustimmung - schon mehr als 300 Politiker*innen dabei


ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar


05.05.2024
Für ein demokratisches, ökologisches und soziales Europa BN-Delegiertenversammlung in Würzburg


Solarstrom ist Sozialstrom Anschaffung lohnt sich finanziell und erst recht für die Umwelt und für das Klima

Das Zauberwort der Konservativen Eine der wichtigen, aber verdrängten geistigen Fragen unserer Zeit heißt: Was ist heute konservativ?

03.05.2024
Klimawandel: Bergwiesen in Gefahr Klimaerwärmung führt zu Humusrückgang


"Wissenschaftliche Daten helfen, geeignete Baumarten zu finden, die mit der Klimaänderung besser zurecht kommen" Untersuchungen von Forscherinnen und Forschern der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) und der Uni Trier

Artenvielfalt geht uns alle an! Garten- und Umweltexpert:innen bestätigen: Kleingärten sind wichtige Naturräume zum Erhalt der biologischen Vielfalt

"100 Wilde Bäche für Hessen" ist Gewinnerprojekt Das Landesprogramm wird im Rahmen der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgezeichnet

02.05.2024
Neue Regeln für eine bessere Entsorgung von Elektrogeräten, E-Zigaretten und Batterien Kreislaufwirtschaft

 

 
An unhandled exception occurred at 0x4BED8402 : EACCESSVIOLATION : Access violation 0x4BED8402 An unhandled exception occurred at 0x0045635E : EACCESSVIOLATION : Access violation 0x0045635E 0x0047D27C