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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 16.05.2019
Alarmierende Zahlen bei Bayerns Amphibien
Jährliche Amphibienaktion des BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Eine erste Auswertung der diesjährigen Amphibienwanderung in Bayern zeigt einen gravierenden Einbruch im Vergleich zu den Vorjahren. An vielen Amphibienzäunen wurden von den Amphibienhelferinnen und -helfern des BUND Naturschutz in Bayern e. V. (BN) 40 - 60 % weniger wandernde Tiere gezählt. Neben der intensiven Landnutzung scheint das trockene Jahr 2018 vielen Amphibienpopulationen schwer zugesetzt zu haben. "Die Zahlen sind ein überdeutliches Alarmzeichen", sagt Richard Mergner, Vorsitzender des BN und mahnt ein Umdenken in der Landnutzung an: "Unsere rund 6.000 freiwilligen Helferinnen und Helfer leisten seit Jahrzehnten bei den Amphibienwanderungen gerne und leidenschaftlich Ihren Beitrag für die Erhaltung der Amphibien in Bayern. Doch nur wenn Feuchtlebensräume erhalten und neu geschaffen werden, können wir verhindern, dass der Klimawandel die Erfolge dieses Engagements zunichte macht."

Grasfrösche. Foto: W. Wilner
Eine Umfrage bei ausgewählten BN-Kreisgruppen (Amberg-Sulzbach, Ansbach, Bad Kissingen, Erding, Fürth-Land, Kulmbach, Neu-Ulm, Rosenheim, Schweinfurt, Straubing-Bogen und Unterallgäu) zeigt bayernweit das gleiche Bild: Die Anzahl der Amphibien, die von den BN-Amphibienzaunbetreuerinnen und -betreuern gesammelt und sicher über die Straße gebracht wurde, ging an den meisten Übergängen stark zurück. 50% weniger Tiere waren in fast allen Landkreisen an einem oder mehreren Übergängen zu beobachten. Auch Einbrüche um 90% sind erschreckenderweise keine Seltenheit.

"Diese Zahlen machen uns große Sorgen. Wir vermuten, dass vor allem die Trockenheit 2018 und die Frühjahrstrockenheit 2019 den Amphibien zugesetzt haben und für die geringe Anzahl bei der diesjährigen Laichwanderung verantwortlich sind. Ob und wie sich die Zahlen wieder erhöhen, falls es wieder feuchtere Jahre gibt, ist nicht vorherzusehen. Es könnte für Bayerns Amphibien bereits fünf vor zwölf sein, insbesondere, weil wir nicht wissen, wie sich die Niederschläge angesichts des Klimawandels entwickeln werden.", so Prof. Kai Frobel, Artenschutzreferent des BN.

Amphibien wandern in regnerischen Frühjahrsnächten. 2019 gab es die praktisch kaum. Hinzu kommt der aktuelle Wassermangel in Teichen, Mooren und Feuchtgebieten aufgrund des Trockenjahres 2018 und des in vielen Teilen Bayerns niederschlagsarmen Winters 2018/19. Hoffnung dagegen macht die Erfahrung, dass die Einbrüche dort deutlich geringer waren, wo die Amphibien günstige Lebensbedingungen vorfinden. Überall, wo Feuchtwiesen und -weiden und Tümpel nicht ausgetrocknet sind und Kleingewässern, Brachflächen und Saumstrukturen ausreichend vorhanden waren, setzte der trockene Sommer 2018 den Beständen offenbar deutlich weniger zu.

Auch für die Amphibien kommt das Volksbegehren Artenvielfalt und dessen Umsetzung also gerade zur rechten Zeit. Die Reduzierung des Pestizideinsatzes, Erhöhung der Nahrungsverfügbarkeit (Insekten), Erhalt von Lebensräumen (Feuchtgrünland), Erhöhung der Anbaufläche in ökologischer Landwirtschaft, das Belassen von Uferrandstreifen und die Verbesserung des Biotopverbundes u.a. können dazu beitragen, dass Bayerns Amphibienbestände für eine Zukunft fit gemacht werden, in der zunehmend trockene Frühjahre und Sommer zu erwarten sind. Aber auch von der Wiederherstellung der natürlichen Auendynamik an bayerischen Flüssen in Verbindung mit natürlichem Hochwasserschutz würden die Amphibien stark profitieren.

"Die vor zehn Tagen vom Weltbiodiversitätsrat vorgestellte Studie über das Artensterben ergab, dass weltweit zwei von fünf Amphibienarten vom Aussterben bedroht sind. Auch in Bayern sieht es nicht gut aus: nur 8 von 19 heimischen Amphibienarten stehen nicht auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Aber wenn wir jetzt handeln, können wir noch verhindern, dass eines Tages das Quaken der Frösche so selten zu hören sein wird wie der Gesang von Braunkehlchen oder des Kiebitzes.", so Kai Frobel.

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