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Energie & Technik   
Biogasanlagen schießen wie Pilze aus dem Boden
Geprellte Milchbauern suchen Alternativen und stoßen auf Unverständnis
Brüssel (pte/20.06.2009/06:15) - Ob der Vielzahl der Biogasanlagen, um die Europa in den vergangenen Monaten und Jahren bereichert wurde, treffen ihre Betreiber immer häufiger auf Kritik. Während der Sektor zu Beginn der 1990er Jahre einen Boom verzeichnete, der rund eine Dekade später abflaute, weist die Tendenz zu neuen Anlagen zuletzt wieder steil nach oben. Immer mehr Milchbauern, die angesichts des Milchpreisverfalls alternative Einkünfte suchen, erwägen in der Energiebranche mitzumischen. In den meisten Fällen geschieht dies wohl in der Intention, Profite zu machen, und nicht, um die Umwelt zu schützen. Dabei kommen ihnen nicht nur hierzulande staatliche Fördermittel zugute. Die Staatengemeinschaft erkennt im Biogastrend die Möglichkeit, die eigene Abhängigkeit von Gasimporten zu drosseln.

Neben den wirtschaftlichen Argumenten für die Errichtung von Biogasanlagen und deren Förderung strebt die EU nach einer deutlichen Reduzierung der europaweiten Emissionen. In den energieerzeugenden Farmen erkennt sie abseits alternativer Energiequellen wie Sonnen- oder Windkraft eine Möglichkeit, den Ausstoß von Treibhausgasen einzubremsen. Angaben der Europäischen Umweltagentur www.eea.europa.eu zufolge sind Europas Bauernhöfe für knapp zehn Prozent des Treibhausgasausstoßes verantwortlich, womit sie selbst die gesamten Industrieprozesse wie Stahlerzeugung oder die Chemieindustrie übertreffen. Durch die Errichtung einer Biogasanlage sei den Betreibern somit möglich, neben eigenen Profiten auch einen enormen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. In der Milchwirtschaft würden sich hingegen ohnehin keine Chancen mehr bieten.

Dennoch stoßen Anlagenbesitzer immer häufiger auf Kritik. Der Umweltagentur zufolge zählt Europa mittlerweile über 8.000 Biogasanlagen und erwartet angesichts der steigenden Förderungen innerhalb der kommenden Dekade Tausende weitere derartige Betriebe. Vonseiten der Landwirtschaft wird den Betreibern häufig vorgehalten, dass die wachsende Anzahl zu Preissteigerungen für Viehfutter führe. Die Biogasanlagen stünden in Konkurrenz zu Bauern mit Mastviehbestand. Darüber hinaus wird die "Zweckentfremdung von Anbauflächen" zur Energieerzeugung häufig als moralisch bedenklich erachtet. Viele Menschen könnten sich Nahrungsmittel nicht leisten, weshalb ein respektvoller Umgang mit den Ressourcen und wertvollen Gütern angebracht sei. (Ende)


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Redakteur: Manuel Haglmüller
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Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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