Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Deutsche Umwelthilfe e.V., D-78315 Radolfzell
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 22.09.2009
Angela Merkel: Klimaschutz war gestern
Die Kanzlerin fehlt beim heutigen UN-Treffen der Staats- und Regierungschefs zum Klimaschutz - Stattdessen tritt sie gegenüber der Deutschen Umwelthilfe für die Nutzung der arktischen Öl- und Gasressourcen ein - DUH fordert Initiative für ein Arktisabkommen und Verzicht auf Ausbeutung fossiler Ressourcen

Berlin, 22. September 2009: Mit beängstigender Geschwindigkeit verabschiedet sich Bundeskanzlerin Angela Merkel von ihrem Anspruch, Vorreiterin im internationalen Klimaschutz zu sein. Anlässlich ihrer Weigerung, am heutigen Treffen der Staats- und Regierungschefs in New York zum Klimaschutz teilzunehmen, veröffentlicht die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) Details aus einem Briefwechsel, in dem die Kanzlerin die Forderung der Umweltorganisation nach einem Schutzabkommen für die Arktis zurückweist und stattdessen "eine umweltverträgliche Nutzung der arktischen Ressourcen" anregt.

"Was wir erleben ist Zynismus pur. Denn die Ausbeutung der Arktis bedeutet im Kern nichts anderes, als dass wir die Folgen des Klimawandels - zu denen der bedrückende Rückgang des arktischen Meereises ohne Zweifel gehört - zum Anlass nehmen, ihn weiter anzuheizen", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Es hätte der Kanzlerin gut angestanden, "die Initiative zu ergreifen und klar und deutlich nein zu sagen zur Erschließung neuer Öl und Gasfelder in der Arktis". Eine umweltverträgliche Ausbeutung der Arktis anzuregen, um ihre Klimaschädlichkeit zu vernebeln bewege sich "an der Grenze zur Volksverdummung."

Auch Merkels Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) lässt in seiner Antwort auf die DUH-Anfrage keinen Zweifel an seinem Wunsch, dass auch deutsche Unternehmen bei der durch den Meereisrückgang möglich gewordenen Arktisausbeutung dabei sind. Doch natürlich soll das umweltfreundlich geschehen. O-Ton zu Guttenberg: "Die für die Gewinnung von Rohstoffen in Deutschland entwickelten Bohr- und Fördertechnologien insbesondere für Energierohstoffe entsprechen hohen Umweltschutzstandards. Deutsche Unternehmen können durch Kooperationen mit Unternehmen aus Arktisanrainerstaaten bei der Nutzung von Wirtschaftspotenzialen ihre Kompetenz und ihren hohen technologischen Stand gerade auch im Bereich des Umweltschutzes einbringen."

Ende vergangener Woche hatte das US-Schnee- und Eis-Datenzentrum mitgeteilt, dass sich der dramatische Rückgang der Eisfläche im Nordpolarmeer auch in diesem Sommer fortgesetzt habe und die Eisbedeckung derzeit nahe am Allzeitminimum der beiden vergangenen Jahre liegt. Die Veränderungen in der Arktis können nach Erkenntnissen der Klimaforscher weitreichende verstärkende Rückkopplungseffekte zur Folge haben und das gesamte Weltklima aus dem Gleichgewicht bringen.

Erst kürzlich hatten Wissenschaftler am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ermittelt, dass die heute lebenden Menschen nur noch einen Bruchteil der derzeit zugänglichen fossilen Brennstoffreserven verbrennen dürfen, wenn die Klimaerwärmung auf gerade noch erträgliche zwei Grad Celsius begrenzt bleiben soll. Beim heutigen Stand der Weltbevölkerung stehen nach dieser Abschätzung jedem Menschen bis 2050 noch 110 Tonnen CO2 zu - der Durchschnittsdeutsche schafft das in gut zehn Jahren. "Wie wollen wir die Welt retten, wenn wir in dieser fast schon ausweglosen Situation auch noch die Ressourcen in der Arktis bedenkenlos ins Visier nehmen, die nur wegen des bereits eingesetzten Klimawandels überhaupt zugänglich werden?", fragte Cornelia Ziehm, die Leiterin Energiewende und Klimaschutz der DUH. Ziehm erinnerte daran, dass es der Staatengemeinschaft mit dem 1961 in Kraft getretenen und 1991 erweiterten Antarktisvertrag gelungen war, trotz auch damals geltend gemachter Gebietsansprüche ein Verbot jeglicher Bergbauaktivitäten in der Antarktis zu vereinbaren. "Was damals ohne das Wissen um den globalen Klimawandel möglich war, muss heute erst recht gelingen", erklärte Ziehm und forderte die künftige Bundesregierung auf, beim Weltklimagipfel in Kopenhagen die Initiative für ein internationales Abkommen zum Schutz der Arktis und zum Verbot der Ausbeutung der dortigen fossilen Rohstoffe zu starten.

Für Rückfragen:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel: 0171-3649170, Fax: 030-2400867-19, resch@duh.de

Dr. Cornelia Ziehm, Leiterin Klimaschutz und Energiewende, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin Mobil: 0160 94182496, Tel.: 0302400867-0, Fax: 0302400867-19, E-Mail: ziehm@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik und Presse, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 01715660577, Tel.: 0302400867-0, Fax: 0302400867-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de




Diskussion

Um in diesem Forum diskutieren zu können, benötigen Sie eine Zugangsberechtigung...   zur Anmeldung
BesitzerInnen einer gültigen ECO-Card oder Member-Card können gleich losdiskutieren.
User-ID:
Password:



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

19.04.2024
"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


15.04.2024
EU-Wahl: Das unterscheidet die Parteien beim Klima- und Naturschutz Auswertung des Abstimmungsverhaltens deutscher Parteien zeigt große Unterschiede

Nur Mut - Wie das "Wir" uns besser macht Josef Göppel-Symposium


Expertenrat für Klimafragen: Bundesregierung muss liefern Prüfbericht zu den Emissionsdaten 2023 veröffentlicht


Einigung zum neuen Klimaschutzgesetz: Schlag gegen den Klimaschutz BUND-Vorsitzender zum vom BUND erstrittenen Klimaschutz-Urteil gegen die Bundesregierung

Ampel-Koalition darf sich nicht aus klimapolitischer Verantwortung stehlen Germanwatch enttäuscht von Einigung beim Klimaschutzgesetz


Einigung zum Klimaschutzgesetz und Solarpaket durch stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Regierungsfraktionen

FH Münster startet Master Nachhaltige Transformationsgestaltung Regelmäßige Online-Infoveranstaltungen für alle Studieninteressierten - das nächste Mal am 25. April


Beim Putzen auf die Umwelt achten Die VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

14.04.2024
7 Wege, wie uns Digitalisierung gegen den Klimawandel hilft


Umweltfreundliche Ideen für verspätete Geburtstagswünsche


Was tun gegen stille Entzündungen im Körper?


13.04.2024
In Straßburg nur ein Scheinsieg für den Klimaschutz? Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte setzt jetzt neuen Maßstab für mehr Klimaschutz

NICAMA meets Voelkel: Eine Haferdrink-Seife als vegane Alternative zur Schafmilchseife entsteht


12.04.2024
Veränderungen in Unternehmen integrieren

Erfolg: Gemeinwohl statt Ausverkauf! AbL begrüßt dauerhafte Verpachtung der BVVG-Flächen nach Gemeinwohlkriterien

Nama stellen klare Forderungen - Angst um Überreste der Völkermord-Opfer Deutsche Investitionen in grünen Wasserstoff in Namibia


Jetzt die Weichen für ein rechtskonformes und effizientes ESG-Reporting stellen Drei Säulen wichtig: Strategie - Datenbeschaffung - IT-Infrastruktur