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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 31.05.2016
Naturschutz am Kühlregal
NABU zum Tag der Milch (1.6.): Landwirtschaft hat Verantwortung für biologische Vielfalt. Politik und Verbraucherentscheidungen können Artenvielfalt unterstützen.
Um dem massiven Rückgang der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft entgegenzuwirken, braucht es nach Einschätzung des NABU vereinte Anstrengungen von Politik sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern. Nur dann bieten sich in allen landwirtschaftlichen Bereichen realistische Chancen, den galoppierenden Biodiversitätsverlust aufzuhalten. "Das gilt auch für die Milchwirtschaft. Denn sie beeinflusst unsere Natur erheblich - je nach Wirtschaftsweise positiv oder negativ", sagt NABU-Landwirtschaftsreferent Jochen Goedecke. So fördere die traditionelle Milchwirtschaft mit Weidegang und Heuwiesen die Artenvielfalt, weil auf den damit entstehenden Wiesen und Weiden viele Pflanzen- und Tierarten eine Heimat finden. Die intensive, "quasi-industrielle Milchwirtschaft" dagegen sei für den Verlust von Biodiversität mitverantwortlich, weil gentechnisch verändertes Kraftfutter importiert und heimisches Grünland zu intensiv bewirtschaftet wird.

Foto: Myriams-Fotos, Pixabay.com
"Wenn die Politik die Rahmenbedingungen verändert und wir alle beim Einkaufen am Kühlregal nicht zur billigsten, sondern zur naturverträglichen Milch greifen, trägt das dazu bei, dass Acker-Hundskamille, Echter Frauenspiegel oder Acker-Löwenmaul nicht für immer aus unserer Kulturlandschaft verschwinden", betont Goedecke anlässlich des Tags der Milch (1.6.). Wer Milch von kleinen Familienbetrieben oder aus Bio-Bewirtschaftung in den Einkaufswagen packe, könne davon ausgehen, dass das Futter für die Kühe zum größten Teil vom eigenen Betrieb stammt, keine Gentechnik enthält und ohne Pestizideinsatz gewachsen ist. Milch und Milchprodukte von regional ansässigen Bio-Betrieben gebe es auch im Lebensmitteleinzelhandel. "Wenn es am Angebot fehlt, hilft penetrantes Nachfragen", rät Goedecke. Es sei ein Stück weit nachvollziehbar, dass bei Milchpreisen von nur rund 20 Cent pro Liter bei Landwirtinnen und Landwirten das Thema biologische Vielfalt gegenüber unmittelbaren Existenzängsten in den Hintergrund trete, sagt der Landwirtschaftsexperte. "Es sollte aber allen bewusst sein: Verbraucherinnen und Verbraucher können mit ihrer Kaufentscheidung etwas für die biologische Vielfalt auf unseren Äckern und Wiesen tun."

Neben den Verbraucherinnen und Verbrauchern sieht der NABU die Politik in der Pflicht, die Rahmenbedingungen für eine naturverträgliche Landwirtschaft und für eine rentable Milchproduktion zu verbessern: "Laut Koalitionsvertrag will die neue Landesregierung die Milchviehhalter im Land unterstützen", erläutert Goedecke. "Dieses Ziel gilt es jetzt in konsequentes Handeln zu übersetzen. Das heißt beispielsweise ganz konkret: Die neue Landesregierung muss dafür sorgen, dass auch jenen Landwirtinnen und Landwirten Unterstützung und Wertschätzung zukommt, die in schwer zu bewirtschaftenden Steillagen Milchvieh halten, die so charakteristisch für Baden-Württemberg sind - etwa im Schwarzwald. Hier gilt es zum Beispiel bei der 'Ausgleichszulage Landwirtschaft' die Zuwendungen zu erhöhen." Zudem müssen Beratung und Unterstützung bei der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft weiter konsequent ausgebaut werden.

Hintergrund: Zahlen
Deutschland produziert als größtes Milcherzeugerland der Europäischen Union 31,87 Millionen Tonnen Milch pro Jahr. In Baden-Württemberg ist die Zahl der Milchkühe von 1994 bis 2014 um 31 Prozent gesunken, trotzdem ist die produzierte Milchmenge mit 2,4 Millionen Tonnen praktisch gleich geblieben. Der Anteil erzeugter Bio-Milch an der gesamten Milchmenge in Baden-Württemberg liegt bei etwa fünf Prozent. (Quellen: Deutscher Bauernverband, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Bundesverband Deutscher Milchviehhalter)
Quelle NABU 2016


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