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Schutz für Osterhasen und Kaninchen: Aigner reagiert zögerlich und mangelhaft
Zur vorösterlichen Debatte um die tierquälerische Haltung von Kaninchen und Hasen und den jüngsten Ankündigungen von Ministerin Aigner erklären Ulrike Höfken, Sprecherin für Ernährungspolitik, und Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:

Das Prüfversprechen von Ministerin Aigner zur Kaninchenhaltung samt ihrer Ankündigung, in dieser Wahlperiode die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung zu ergänzen, bleibt zögerlich und vage. Zudem sind die von Aigner genannten Regelungsbereiche nicht ausreichend: Zu einer artgerechten Haltung von Kaninchen gehören nicht nur deutlich mehr Platz und Spielgeräte, sondern auch Auslauf- und Rückzugsmöglichkeiten, Einstreu, artgemäße Fütterung, Nestboxen und Äste zum Nagen. Statt nur tatenlos auf das Tierschutzgesetz zu verweisen, sollte Frau Aigner es auch konkret in Verordnungen umsetzen, um wenigstens die allerschlimmsten Missstände sofort zu unterbinden.

Kaninchenfleisch kommt fast nie aus dem geräumigen Auslaufstall vom Hobbykaninchenzüchter, sondern meist aus tierquälerischer Haltung aus dem Ausland, aber auch aus Deutschland. Grund für die seit Jahren katastrophale Tierquälerei bei Kaninchen auch in Deutschland und der EU ist das Fehlen von gesetzlichen Vorschriften zu Haltung, Transport und Schlachtung. Wir fordern solche verbindlichen Vorgaben seit langem gegen die Blockadehaltung der anderen Parteien ein. Ansätze wie eine freiwillige Selbstverpflichtung der Betriebe für eine tiergerechte Haltung haben sich in der Vergangenheit als wirkungsloser Etikettenschwindel erwiesen.

Es ist höchste Zeit, durch klare Tierschutzstandards tiergerechte Alternativen wie die Gruppenhaltung am Boden und Freilandhaltung zu fördern und gegen die unfaire Konkurrenz auf Kosten der Tiere vorzugehen. Die Kaninchenhaltung braucht einen großen Hasensprung vorwärts statt weiterer vorgezogener Ostersonntagsreden.
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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