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Essen & Trinken   
Einfach erfrischend! - Sommergetränke
Sonnenschein und Sommerlaune, da macht Durst richtig Freude. Was sonst schwer fällt, nämlich ausreichend zu trinken, ist bei sommerlichen Temperaturen ein leichtes. Besonders, da es so viele leckere Erfrischungsgetränke gibt. Schwerer ist dagegen die Auswahl.

Das Angebot an Erfrischungsgetränken ist schier unüberschaubar. Bunt, fröhlich, sommerlaunig, so präsentiert die Werbung Sommerdrinks und suggeriert oft neben tollem Geschmack auch Natürlichkeit. Dass es damit meist nicht weit her ist, zeigen Recherchen unabhängiger Institutionen. So hat "foodwatch" im letzten Jahr den bekannten Hersteller Eckes-Granini für den "Goldenen Windbeutel" nominiert. Grund: Der angeblich gesunde Durstlöscher Fruchttiger beinhaltete zahnschädigende Zitronensäure E330 und den Süßstoff Aspartam. Beides weder gesund noch natürlich. Zur Ehrenrettung des Unternehmens muss jedoch gesagt werden, dass nach Bekannt werden der Nominierung sofort ein Umdenken einsetzte und heute sind die Bestandteile des Fruchttigers nur noch Fruchtsaft und Wasser. Dieses Beispiel zeigt aber wie sehr man als Verbraucher auf der Hut sein muss, um nicht schönen Werbever€sprechen auf den Leim zu gehen. Das genaue Studium der Zutatenliste ist hier hilfreich. Dann kommt man auch einem häufig angewendeten Unsinn auf die Spur: Die gleichzeitige Verwendung von Zucker und Säuerungsmittel zur Geschmacksmaximierung. Das einzige was hierbei hundertprozentig maximiert wird ist die Kalorienzahl und das Kariesrisiko, denn die Kombination von Zucker und Säure ist Gift für die Zähne.

Fruchtig frisch und bio oder nur Aroma?

Konventionelle Limonaden, Cola, fertige Eistees und sonstige Softdrinks bestehen hauptsächlich aus Zucker, Wasser sowie Farb- und Aromastoffen. Die gerade bei Kindern beliebten Erfrischungsgetränke sind für diese Zielgruppe daher denkbar ungeeignet. Noch unsinniger sind Energydrinks, die laut Werbung zwar Flügel verleihen, aber in der Realität dicke, flugunfähige Jugendliche hervorbringen. Auch Sportlerdrinks sind bei den nicht übermäßig bewegungsfreudigen Kindern und Jugendlichen kontraproduktiv. Sie enthalten mehr Energie als verbraucht wird und machen dadurch einfach nur dick.

Selbst bei Fruchtsäften ist so manche Falle eingebaut. Man muss schon genau auf die Kennzeichnung achten, denn ein fruchtiges Outfit ist keine Garantie für ein wertvolles Innenleben. Fruchtnektare zum Beispiel sind im Verständnis des Verbrauchers hochwertige Getränke, denn alle haben wir noch aus der Schulzeit im Ohr, dass Nektar Göttertrunk und reinstes Sammelgut der Bienen ist. Also natürlich und gut. Die Wirklichkeit ist ernüchternd: Fruchtnektar enthält je nach Fruchtart höchstens 25 bis 50 Prozent Frucht und wird aus Fruchtsaft oder Fruchtmark unter Zugabe von Zucker, Wasser und Aromastoffen hergestellt. Soviel also zum Göttertrunk. Noch schlimmer sind Fruchtsaftgetränke. Sie kommen sogar mit einem Fruchtgehalt von nur 6 bis 30 Prozent aus. Wenn der Rest dann nur Wasser wäre, wäre es nicht bedenklich, da er aber meistens aus Aromastoffen und Zucker besteht wird es ungesund. Selbst wenn man nur zu reinen Fruchtsäften greift ist man nicht immer auf der sicheren Seite. Es lohnt sich auch hier das Etikett zu studieren: Ist der Saft aus Konzentrat, ist Zucker zugesetzt oder finden sich Farb-, Konservierungs- und Aromastoffe? Wer sicher gehen möchte, dass das, was auf dem Etikett steht auch in der Flasche ist greift am besten zu Direktsäften. Noch besser zu Bio-Direktsäften. Die direkt nach dem Pressen abgefüllten Säfte kommen ohne jeglichen Zusatz aus. Allerdings sollten sie gegen den Durst nicht unverdünnt getrunken werden. Pure Säfte haben viele Inhaltsstoffe, so dass sie von Vitaminen, Mineralstoffen und auch Kalorien her gesehen vollwertigen Lebensmitteln gleichzusetzen sind.

Wasser ist Leben

Und die natürlichste Erfrischung überhaupt. Und die preiswerteste. Damit ist Mineralwasser genauso gemeint wie Leitungswasser, das in vielen Gebieten Deutschlands von hervorragender Qualität ist. Münchens Wasser ist eines der besten Trinkwasser Europas. Es kommt aus dem Voralpenland: dem Mangfalltal, der Schotterebene und dem Loisachtal. Mit strengsten Kontrollen wird die Top-Qualität von M-Wasser ständig durch die Stadtwerke München überwacht. Man kann also sicher sein, dass das gute M-Wasser täglich frisch und natürlich rein aus der Leitung kommt. Wer das überprüfen möchte kann einen SWM Trinkwassercheck machen lassen. Näheres unter www.swm.de/de/produkte/mwasser/trinkwasserqualitaet.html

Auch Mineralwasser unterliegt regelmäßiger Kontrolle. Doch Mineralwasser ist nicht gleich Mineralwasser. Unterschiedliche Bezeichnungen zeigen unterschiedliche Inhaltsstoffe und Zusammensetzungen auf: So ist "Natürliches Mineralwasser" das einzige genehmigungspflichtige Lebensmittel in Deutschland. Um wie vorgeschrieben "natürlich rein" zu sein, muss es vor jeglicher Verunreinigung geschützt und von Natur aus mit einer Mindestmenge an Mineralstoffen angereichert sein sowie an der Quelle abgefüllt werden. Quellwasser kommt hingegen aus unterirdischen Reservoirs, weist aber - im Gegensatz zu natürlichem Mineralwasser - keine höheren Konzentrationen an Mineralstoffen und Spurenelementen auf. Tafelwasser ist eine industriell hergestellte Mischung aus normalem Leitungswasser und natürlichem Mineralwasser. Es dürfen Zusatzstoffe im Rahmen des allgemeinen Lebensmittelrechts zugegeben werden. Die als Heilwasser deklarierten Mineralwässer werden als frei verkäufliches Arzneimittel zur Vorbeugung oder Heilung von Erkrankungen gesehen. Die Zulassung vom Bundesamt für Verbraucherschutz erhält das Produkt erst bei einem Mindestgehalt an Mineralstoffen.

Trotz hohem Gesundheitswert, es ist verständlich, dass gerade Kinder mit Wasser allein nicht zufrieden sind. Mit etwas Kreativität lässt sich dieses Manko schnell beheben. Fruchtige Bio-Säfte peppen Wasser ebenso auf wie frische Minze aus dem Garten oder ein paar Spritzer Zitronensaft.

Wertvoller Inhalt - gefährliche Verpackung

Erfrischungsgetränke in Glasflaschen werden immer seltener. Selbst Bio-Getränke sind zwischenzeitlich vermehrt in Plastikflaschen zu finden. Auch wenn für die Herstellung von PET-Flaschen keine Weichmacher - Phthalate - eingesetzt werden, gibt es gesundheitliche Bedenken. So stellt eine Untersuchung an der Goethe-Universität in Frankfurt dem Packstoff PET kein gutes Zeugnis aus. Ziel der Studie war es, die östrogene Belastung von in Flaschen abgefülltem Mineralwasser zu messen. Hierzu wurden 20 Mineralwässer unterschiedlicher Herkunft und Verpackung untersucht. Laut Studie war das Mineralwasser in PET-Flaschen etwa doppelt so stark belastet als solches in Glasflaschen. In sensorischen Tests bei Fruchtsäften konnten binnen weniger Tage Lagerung zwischen den getesteten Packstoffen Glas, Verbundkarton und PET-Flasche signifikante Unterschiede bei Farbe, Aroma und Inhaltsstoffen festgestellt werden. Glasverpackungen weisen als einzige Verpackungsart auch nach langer Lagerung nur geringe Qualitätsabweichungen zum frisch gefüllten Produkt auf.
Die Stiftung Warentest hat in einem Test 30 unterschiedliche Mineralwasser untersucht und fand dabei heraus, dass Mineralwasser in PET Einweg-Flaschen häufig zu hohe Mengen an Acetaldehyd aufweisen. Acetaldehyd entsteht bei der Herstellung von PET-Flaschen und kann in das Mineralwasser übergehen und auch den Geschmack beeinträchtigen. Darüber hinaus sind PET-Flaschen ein ökologisches Problem. Plastik vermüllt die Welt, das zeigt in eindringlicher Weise der Film "Plastic Planet" von Werner Boote - www.plastic-planet.at

Löschen Sie Ihren Durst mit einem guten Schluck Wasser aus der Glasflasche, einer fruchtigen Bio-Schorle oder einem nach dem bayerischen Reinheitsgebot mit biologischen Zutaten gebrauten, alkoholfreien Bier - eine Erfrischung, die zum Sommer und zur bayerischen Lebensart passt.

Elisabeth Schütze

 
Quelle: Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
http://www.derspatz.de/
derSpatz@t-online.de
    

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