Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 14.09.2009
Parteien müssen mehr zur Bekämpfung des Welthungers tun!
Reaktionen auf Aufruf von Agrar-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen
Bonn/Berlin 14.09.2009 Die Zahl der Hungernden in der Welt hat zum Zeitpunkt der Bundestagswahl einen Höchststand von über 1 Milliarde erreicht. Beschlüsse der Staatengemeinschaft auf den Welternährungsgipfeln 1996 und 2002, die Zahl der Hungernden bis 2015 zu halbieren, sind in weite Ferne gerückt. Das Forum Umwelt und Entwicklung hat daher einen Aufruf mit 15 «Forderungen für eine Welt ohne Hunger« an die Parteien initiiert, der inzwischen von 19 Organisationen unterstützt wird: Die Bundestagswahl wird auch Auswirkungen auf die zukünftige deutsche Politik zur Bekämpfung des Welthungers haben.

Aus Sicht der Organisationen, die den Aufruf an die Parteien gerichtet haben, blieben die Antworten hinter den Erwartungen zurück. »Fast könnte man sagen, je grösser die Partei, desto unkonkreter die Antwort«, so Armin Paasch von FIAN, Koordinator der Arbeitsgruppe Landwirtschaft des Forums Umwelt & Entwicklung. »Die alten Rezepte haben offensichtlich versagt, wenn die Zahl der Hungernden weiter steigt statt zu sinken. Bei jeder wahrscheinlichen Koalitionskonstellation nach der Wahl werden wir es jedoch mit einer Bundesregierung zu tun haben, in der die alten Rezepte noch viele Anhänger haben. Das haben die Antworten auf unseren Aufruf deutlich gemacht«, so Paasch.

Eine Welt ohne Hunger - dies ist eine Forderung die alle Parteien unterschreiben können. Alle Parteien sichern ihre Unterstützung für das Menschenrecht auf Nahrung zu. Wenn es konkret wird, zeigen jedoch die Antworten der Parteien deutliche Diskrepanzen, aber auch erhebliche Leerstellen.

Am deutlichsten werden die Unterschiede in der Rolle, die der internationale Agrarhandel bei der Hungerbekämpfung spielt. Die Unionsparteien und die FDP setzen auf einen baldigen Abschluss der laufenden WTO-Runde und einen weiteren Abbau von Handelshemmnissen. Die im Aufruf geforderte Abschaffung der Exportsubventionen unterstützen SPD, Grüne, FDP und Linke, während die Unionsparteien dazu schweigen.

Eine zentrale Forderung des Aufrufs, armen Ländern Schutzmöglichkeiten für ihre Landwirtschaft gegen Dumping-Nahrungsmittelimporte zu ermöglichen, wird von den Grünen ausführlich aufgegriffen und auch von SPD und Linken geteilt. Die Unionsparteien und die FDP nehmen dazu keine Stellung.

Ebenfalls keine Stellungnahme gibt es von den Unionsparteien zu der wichtigen Frage, wie Flächenkonkurrenzen zwischen Nahrungsmittelanbau und Biomassenutzung für Futtermittel, Agrartreibstoffen und nachwachsenden Rohstoffen vermieden werden können. SPD, FDP und Grüne setzen auf verbindliche Zertifizierungssysteme, die Grünen sogar für alle Export-Agrarprodukte, während die Linken den Import von Bioenergieträgern aus Entwicklungsländern verbieten wollen, ohne aber zu sagen, wie sie diese kaum umsetzbare Forderung realisieren wollen.

Die Bedeutung der ländlichen Entwicklung im Kampf gegen den Hunger scheint allen Parteien bewusst zu sein. Politisch bedeutsam ist jedoch die Frage, für welche Art von Entwicklung dieses Konzept steht, insbesondere welche Rolle der Landwirtschaft zugeschrieben wird und wie diese strukturiert sein soll. In den Stellungnahmen von CDU, CSU und SPD kommen die Kleinbauern nicht vor, obwohl diese 50 Prozent der Hungernden weltweit ausmachen. Die ausführlichste Antwort kommt in dieser Frage von den Grünen, die über die Entwicklungszusammenarbeit eine kleinbäuerliche, klima- und standortangepasste Landwirtschaft fördern wollen. Die Linken gehen in eine ähnliche Richtung, während die FDP vor allem Eigentumsrechte von Kleinbauern sowie High-Tech-Methoden stärken will.

Der Aufruf ist im Internet abrufbar unter www.forumue.de/?id=aufruf_gegen_den_hunger

und wird unterstützt von:

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) - Attac - Brot für die Welt - Buko Agrar Koordination - Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend im ländlichen Raum (BAG ejl) - Demeter - Evangelischer Entwicklungsdienst (EED) - FIAN Deutschland e.V. - Forum Umwelt und Entwicklung - Germanwatch - INKOTA-netzwerk e.V - Kooperation Brasilien e.V. (KoBra) - Liga für Hirtenvölker und nachhaltige Viehwirtschaft - Misereor - Naturland e.V. - Oikocredit - Oxfam Deutschland - Seeds Action Network (SAN) - Weltladendachverband

Kontakt:
Armin Paasch, FIAN-Deutschland: 0176-22630755 Evelyn Bahn, INKOTA-netzwerk: 0177 - 32 43 408

--
Forum Umwelt & Entwicklung
Koblenzer Str. 65
53173 Bonn
Tel.: 0228-359704
Fax: 0228-92399356
E-Mail: b.oehmen@forumue.de
www.forumue.de

Diskussion

Um in diesem Forum diskutieren zu können, benötigen Sie eine Zugangsberechtigung...   zur Anmeldung
BesitzerInnen einer gültigen ECO-Card oder Member-Card können gleich losdiskutieren.
User-ID:
Password:



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2024
Im Alter mobil bleiben, um eigenständig zu leben VERBRAUCHER INITIATIVE über Bedeutung von Bewegung für Ältere

23.04.2024
So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Die solare Weltrevolution In einer Stunde schenkt uns die Sonne so viel Energie wie die gesamte Menschheit heute in einem Jahr verbraucht.

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

20.04.2024
Innovative Fachbodenregale mit Stecksystem für optimierte Lagerprozesse Flexibel, skalierbar und werkzeuglos montierbar


19.04.2024
Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


18.04.2024
Gasnetze: Bürger:innen brauchen Verlässlichkeit Berichterstattung über "Green Paper" des Bundeswirtschaftsministeriums verunsichert Verbraucher:innen

Plastikmanifest: Breites Bündnis fordert eine #plastikwende Verhandlungen über globales Plastikabkommen beginnen in Ottawa