Es ist nicht akzeptabel, wenn weitere Steuermittel in eine Landwirtschaft gepumpt werden, die in die Rolle als Exporteur billiger Agrarrohstoffe für den Weltmarkt gezwängt wird. Dies geht zulasten von Qualität, Umwelt und mittelständischer Betriebe. Für die Vernichtung der bäuerlichen Milchviehhaltung als Folge dieser Politik wird es keine politische und gesellschaftliche Unterstützung geben. Eine wichtige Zukunftsfrage ist die Verbesserung der eigenen Futtermittel- und Eiweißerzeugung in Europa und Deutschland. Die Ausbeutung der Entwicklungs- und Schwellenländer als Gensoja-Futtertrog für die deutsche Massentierhaltung muss beendet werden. Die wachsende Weltbevölkerung braucht diese Flächen selbst für eine viel effizientere pflanzliche Nahrungsmittelerzeugung. Ebenso muss die gesamte Agrarwirtschaft in die Reduktionsziele beim Klimaschutz einbezogen werden. Dazu gehört ein wirksames Grünlandschutzprogramm. Mit einer modernen Ökologisierung lassen sich teure Stickstoff- und Pestizideinsätze wesentlich einsparen und die Sicherung einer guten Ernährung gewährleisten. Mit der Förderung einer wirklich guten Ernährung in Kitas, Schulen und sogenannte Großverpflegungseinrichtungen können neue Märkte und Wertschöpfungschancen initiiert werden. Hier kann die zweite Säule der Agrarförderung erheblich nützen, wenn die Finanzierung in verbindlichen Programmen erfolgt. Die Bundesregierung muss für alle diese Zukunftsfragen eine klare und überzeugende Strategie vorlegen, wenn sie die EU-Agrarförderung dauerhaft erhalten will. Ulrike Höfken ist Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
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