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SUSTAVINO liefert Anreiz für nachhaltige Weinproduktion
Gute Tropfen mit gutem Gewissen genießen
Weinproduzenten in Ungarn, Spanien, Rumänien und Deutschland entwickeln gemeinsam mit weiteren Partnern ein neues Gütesiegel für Wein, das Verbraucher auf nachhaltige Produktions- und Verwertungsmethoden aufmerksam machen soll.
Der Weinanbau gehört zu den ältesten Wirtschaftszweigen in Europa und hat die antiken Hochkulturen geprägt. Seitdem hat sich in der Anbautechnik viel getan - doch bei dem Umgang mit Reststoffen aus der Produktion gibt es noch Optimierungsbedarf. Unter dem zunehmenden Druck sich verschärfender Regularien und den Erwartungen einer wachsenden Gruppe kritischer Konsumenten müssen Produzenten in südeuropäischen Regionen neue Wege beschreiten. Das EU-geförderte Projekt SUSTAVINO will die Nachhaltigkeit kleiner und mittelgroßer Weinproduzenten in Europa durch strategische Maßnahmen stärken. Unter der Leitung des ttz Bremerhaven entwickelt ein Projektkonsortium ein Gütesiegel, das Produzenten für eine stärkere Ausrichtung auf Nachhaltigkeit auszeichnet und damit die Vermarktung ihrer Produkte beflügeln soll.

Bremerhaven, Mai 2009. Es lohnt sich für Produzenten, nicht nur den Weg der Traube bis in die Flasche zu betrachten, sondern auch die Entsorgung von Reststoffen und den planvollen Ressourceneinsatz. Die Faktoren Qualität, Bio und Emotionalität sind wichtige Trends für den Konsumenten, so das Fazit der wichtigsten Branchenmesse ProWein Ende März in Düsseldorf. Die Regularien für den Umweltschutz ziehen ebenfalls an und nehmen besonders flüssige und feste Reststoffe der Weinproduktion ins Visier. Ob mit dem Blick auf drohende Restriktionen oder steigenden Absatz durch ein "grüneres" Image - an der Weiterentwicklung von Abfall- und Abwasserkonzepte führt für weinproduzierende und verarbeitende Betriebe kein Weg vorbei.

Das ttz Bremerhaven unterstützt die Weinindustrie in dem Projekt SUSTAVINO darin, ihre Produktion stärker nach ökologischen Erfordernissen auszurichten und dadurch ihre Wettbewerbsposition zu stärken. Bei einem Wirtschaftszweig, der in Europa über 60 Prozent der weltweiten Weinproduktion erbringt, hat die Frage nach der Zukunft der Weinproduktion eine erhebliche Tragweite. Die Branche ist nicht nur wichtiger Arbeitgeber, sondern auch identitätsstiftender und touristisch relevanter Faktor bestimmter Regionen.

"Bisher ist kein Verfahren etabliert, um die Abwasserströme aus Weinanbau und -verarbeitung produktionsspezifisch und nachhaltig zu behandeln", berichtet Dr. Anne Berghoff, Projektmanagerin am ttz Bremerhaven. Zu den saisonalen Spitzen der Weinproduktion werden Abwasserbehandlungssysteme, aber auch Seen und Flüsse durch gelöste organische Stoffe stark belastet - mit langfristigen Folgen für diese Ökosysteme. Auch für feste Reststoffe fehlen derzeit nachhaltige Behandlungskonzepte. In den meisten Fällen werden diese ausschließlich als Dünger verwendet, ziehen dort allerdings Geruchsbelästigungen nach sich, belasten das Grundwasser, führen zur Ausbreitung von Krankheitskeimen sowie zur Verschlechterung der Bodenfruchtbarkeit.

In der dreijährigen Projektlaufzeit wollen die Partner mithilfe moderner Verfahrenstechnik auch die Rückgewinnung wertvoller Reststoffe wie z.B. Polyphenole, Pigmente, Öle und Bioziden fördern. "Biologisch aktive Reststoffe können durch Aufwertungsprozesse eine attraktive Wertsteigerung erfahren", summiert Cristina Duran Martinez, ebenfalls Projektmanagerin am ttz Bremerhaven. Die Weinindustrie in den Ländern Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien produziert insgesamt über eine Million Tonnen Reststoffe jährlich. Das Projekt SUSTAVINO mit einem Volumen von 1,1 Mio. Euro setzt auf einen Mix strategischer Maßnahmen. Vier Forschungseinrichtungen, sechs Weinbaugenossenschaften und vier Weinproduzenten ziehen dabei an einem Strang, um durch verbessertes Reststoffmanagement die Verbraucherakzeptanz zu erhöhen und damit europäische Produzenten zu stärken.

Britta Rollert
Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit
ttz Bremerhaven
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Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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