"Es ist sehr positiv, dass Antibiotika bei Kindern zunehmend sorgsamer eingesetzt werden", sagt Sven Seißelberg, Apotheker bei der KKH. "Denn besonders bei Säuglingen kann eine häufige Einnahme schlimme Folgen für die Gesundheit haben." Dazu zählen vor allem ein erhöhtes Risiko für chronisch entzündliche Darmerkrankungen sowie für Asthma und Übergewicht. Laut Forschern leiden etwa Babys, die während der Stillzeit ein Antibiotikum bekommen, häufiger unter Infektionen und sind in der Folge öfter auf weitere Antibiotika angewiesen. Experten nennen als Grund die schädliche Wirkung der Medikamente auf die Darmflora: Sie reduzieren die Darmbakterien nicht nur zahlenmäßig, sondern sorgen auch für eine geringere Vielfalt. Auch wenn stillende Mütter ein Antibiotikum bekommen, kann das dem Baby schaden, da es die Inhaltsstoffe über die Muttermilch aufnimmt. Sven Seißelberg: "Wenn Antibiotika nötig sind, sollten sie möglichst zielgerichtet eingesetzt und keine Breitspektrum-Medikamente verschrieben werden."
Artikel drucken Fenster schließen |