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Antibiotika: Aigner verharmlost, verschleiert und vertröstet
Zur Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage über Antibiotikavergabe in der Nutztierhaltung, erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:

Bundesministerin Aigner gibt zu, dass mit 780 Tonnen Antibiotika jährlich weit mehr eingesetzt wird, als das Ministerium bisher annahm. 114 Millionen Hühnchen bekommen im Schnitt in ihrem 32 tägigen Leben 2,3 Mal Antibiotika; 27,5 Millionen Schweine erhalten im Laufe von sechs Monaten 5,9 Mal Antibiotika. 90 Prozent der Antibiotika werden von den Tieren unverändert ausgeschieden. Die Gülle und der Mist werden jedoch ohne Bedenken auf Böden ausgebracht. Was passiert mit den Antibiotikawirkstoffen und welche Auswirkungen haben diese auf die Bodenlebewesen? Wie verändern sich die Nutzpflanzen, die auf den kontaminierten Böden wachsen? Das alles bleibt in der Antwort der Bundesregierung außen vor.

Tatsächlich dürfte der Antibiotikaverbrauch noch deutlich höher liegen als 780 Tonnen. Dazu tragen lückenhafte Meldungen und Einkäufe auf dem Schwarzmarkt bei. Das ist angesichts der Dramatik von Resistenz- und Keimbildung (MRASA, ESBL) in höchsten Maßen alarmierend.

Es ist verboten, ganze Bestände prophylaktisch antibiotisch zu behandeln. Wir fordern, dass dieses Verbot endlich durchgesetzt wird. Oder sind so viele hundert Millionen Tiere so krank, dass sie permanent antibiotisch behandelt werden müssen? Das wäre ein weiterer Beleg dafür, dass sich die industrielle Nutztierhaltung dringend ändern muss - hin zu einer artgerechteren, bäuerlicheren Haltung. Auch angesichts der ökologischen Folgeschäden muss eine auf den Weltmarkt ausgerichtete Exportstrategie der Fleischindustrie dringend beendet werden.

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Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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