Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Mode & Kosmetik alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Cotonea - Gebr. Elmer & Zweifel GmbH & Co KG, D-72658 Bempflingen
Rubrik:Mode & Kosmetik    Datum: 16.08.2017
GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle enthält genmanipulierte Organismen (GVO)
Die Richtlinien verbieten das, aber der GOTS geht den Vorwürfen nicht nach sondern zweifelt am Testverfahren.
Nicht nur wir warnen schon lange: In Indien wird es irgendwann weder GVO-freie Baumwolle noch sauberes Saatgut geben, denn manipulierte Gene gelangen über Pollenflug auch in nicht-manipulierte Pflanzen derselben Art und damit in deren Saatgut. Vor allem Indien, wo 2002 erstmals GVO-Baumwolle angebaut wurde und wo der Anteil inzwischen bei weit über 90 Prozent liegt, hat nun ein großes Problem. Jetzt wurden GVO-Verunreinigungen in GOTS-zertifiziertem Baumwollgarn aus Indien gefunden.

Der Verdacht, dass zertifizierte Bio-Baumwolle GVO enthält, wurde schon im April 2009 von der staatlichen indischen Export-Organisation Apeda geäußert. Deren Direktor, Sanjay Dave, sprach seinerzeit von Betrugsfällen "gigantischen Ausmaßes". Dutzende Dörfer hätten zusammen mit westlichen Zertifizierungsfirmen große Mengen gentechnisch veränderter Baumwolle in den Handel gebracht, hieß es in einem Artikel der Financial Times Deutschland. Damals ging man davon aus, dass die Bio-Textilbranche sich nicht den Ast absägen würde, auf dem sie sitzt und sie deshalb fortan die Produktionsabläufe stärker selber überwachen würde. Doch daraus wurde leider nichts.

Jetzt hat das Schweizer Magazin Saldo (vergleichbar dem deutschen Ökotest-Magazin) in Indien recherchiert und GOTS-zertifiziertes Bio-Garn testen lassen. Ergebnis: Das deutsche Labor hat hohe GVO-Verunreinigungen nachgewiesen. Damit konfrontiert, wehrt sich eine GOTS-Sprecherin "man könne GVO nur in der Rohbaumwolle, nicht aber im Garn nachweisen". Sofern man lediglich billige Schnellverfahren anwendet, ist diese Aussage richtig. Will man es wirklich wissen und gibt für belastbare Tests mehr Geld aus, so ist diese Aussage falsch.

Die Positionen sind eindeutig

Die EU sagt: "Erzeugnisse, die aus oder durch GVO erzeugt wurden, sind mit . der Auffassung der Verbraucher von ökologischen/ biologischen Erzeugnissen unvereinbar". Ein Betrug mit Bio-Siegeln ist deshalb bewusste Verbraucher-Täuschung.

Das Magazin Saldo berichtet das, was seit langem befürchtet wird: Reines Bio-Saatgut sei in Indien kaum mehr zu haben, und selbst als GVO-frei deklariertes Saatgut sei oft kontaminiert.

Indische Händler und Produzenten sind nicht aus Not korrupt. Mangelndes Unrechtsbewusstsein und Gewinnsucht spielen eine große Rolle. Wir haben es selbst erfahren: Weil Bio-Baumwolle bis zu 15 Prozent teurer ist, kaufen indische Händler lieber konventionelle und besorgen das Bio-Zertifikat dafür später.

Der GOTS erlaubt keinerlei GVO-Verunreinigung, nämlich 0,0 Prozent im Endprodukt. Während er die Einhaltung aller anderen Bio-Kriterien streng kontrolliert, schreibt er keine GVO-Tests vor. Warum? Wie gesagt: Gute und belastbare Testverfahren sind aufwendig und teuer, sie deshalb nicht durchzuführen ist fahrlässig!

Wir lassen Saatgut und Baumwolle durch das Speziallabor Impetus Bioscience in Bremerhaven auf GVO-Rückstände testen, weil wir für uns und unsere Kunden Sicherheit wollen. Wir tun das, obwohl die Flächen unseres kirgisischen Baumwoll-Projektes weit genug von GVO-Flächen entfernt sind und Uganda, unser zweites Projekt-Land, sich komplett gegen Gentechnik entschieden hat.

Wir verlangen, dass der GOTS den jetzt im Raum stehenden Vorwürfen umgehend gewissenhaft nachgeht. Der Ruf der gesamten Bio-Textilbranche steht auf dem Spiel. Cotonea setzt sich seit jeher ganz grundsätzlich für eine gentechnik-freie Landwirtschaft ein, aus Gründen, die weit über das Problem der GVO-Rückstände hinausgehen.

Wir wollen, dass Saatgut frei verfügbar ist und bleibt. Die Bauern müssen es aus der Ernte des Vorjahres kostenlos zurückhalten und wieder aussäen können, ohne dafür Lizenzgebühren zahlen zu müssen!

Wir fordern einen Stopp der Glyphosat-Zulassung. GVO-Baumwolle enthält ein bakterielles Gen, das sie ein Enzym produzieren lässt, wodurch sie immun wird gegen das Herbizid Glyphosat. So kann dieses Unkrautvernichtungsmittel - großflächig eingesetzt - alle anderen Pflanzen, die außer der Baumwolle auf einem Acker wachsen, vernichten. Neben der konventionellen industriellen Landwirtschaft tragen auch gentechnisch veränderte Pflanzen zum weltweiten Artensterben bei.

Und wir fordern ein Ende der Fast-Fashion-Unkultur, denn sie hat zu einem derart hohen Ressourcenverbrauch geführt, dass immer schädlichere Produktionsmethoden eingesetzt werden - und zwar über die gesamte Herstellungskette - um diesen Konsumwahn aufrecht erhalten zu können.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

07.05.2024
Naturnahes Gärtnern schont Umwelt und Klima VERBRAUCHER INITIATIVE über mehr Nachhaltigkeit im Beet


06.05.2024
Zukunftsprogramm ohne Zukunft? Verbände fordern: Pestizidreduktion wirksam angehen!

Allianz versichert Infrastruktur für Import von russischem Gas Versicherer als Unterstützer der fossilen Industrie

Zukunftsprogramm Pflanzenschutz BUND fordert konkrete Maßnahmen mit Finanzierungsplan, um Biodiversität zu schützen

Zahl der Woche: 150 - 150 der 1.136 Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg haben ein systematisches Energiemanagement oder sind auf dem Weg dahin Kostenloses online-Werkzeug Kom.EMS classic bundesweit im Einsatz

Weltladentag setzt Zeichen für Klimagerechtigkeit und Fairen Handel World Fair Trade Day am 11.05.2024

"History is not the past" Demokratie lernen - Politik mitgestalten in den Programmen des Jugendherbergswerks

Mein Lebensmittel wiegt weniger als angegeben Was kann ich tun?

DEN auf der Passivhaustagung in Innsbruck Internationaler Erfahrungsaustausch auf der Suche nach besserem Klimaschutz


Mehr als ein Fünftel des Deutschen Bundestags unterzeichnet in weniger als 24 Stunden die Striesener Erklärung Selbstverpflichtende Erklärung gegen Gewalt und für respektvollen Umgang findet überparteilich große Zustimmung - schon mehr als 300 Politiker*innen dabei


ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar


05.05.2024
Für ein demokratisches, ökologisches und soziales Europa BN-Delegiertenversammlung in Würzburg


Solarstrom ist Sozialstrom Anschaffung lohnt sich finanziell und erst recht für die Umwelt und für das Klima

Das Zauberwort der Konservativen Eine der wichtigen, aber verdrängten geistigen Fragen unserer Zeit heißt: Was ist heute konservativ?

03.05.2024
Klimawandel: Bergwiesen in Gefahr Klimaerwärmung führt zu Humusrückgang


"Wissenschaftliche Daten helfen, geeignete Baumarten zu finden, die mit der Klimaänderung besser zurecht kommen" Untersuchungen von Forscherinnen und Forschern der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) und der Uni Trier

Artenvielfalt geht uns alle an! Garten- und Umweltexpert:innen bestätigen: Kleingärten sind wichtige Naturräume zum Erhalt der biologischen Vielfalt

"100 Wilde Bäche für Hessen" ist Gewinnerprojekt Das Landesprogramm wird im Rahmen der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgezeichnet

02.05.2024
Neue Regeln für eine bessere Entsorgung von Elektrogeräten, E-Zigaretten und Batterien Kreislaufwirtschaft

Holzverbrennung ist nicht automatisch klimafreundlich Unterzeichnung "Pakt Holzenergie Bayern"