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Essen & Trinken   
Radioaktivität in Waldprodukten
Kostenlose Messungen von Pilzen, Waldfrüchten und Wildfleisch
München, 17. Juli 2008 - Auch zur diesjährigen Pilzsaison untersucht das Umweltinstitut München für Privatpersonen wieder kostenlos Pilze und andere Waldprodukte wie Beeren oder Wildfleisch auf künstliche Radioaktivität.

Mindestens 250 Gramm pro Pilz-, Beeren- oder Wildfleischsorte benötigt das Umweltinstitut München für eine Messung. Die Proben sollten möglichst genaue Angaben über Herkunft und Datum enthalten. Sie können während der Öffnungszeiten des Umweltinstituts München in der Landwehrstraße 64a abgegeben oder per Post geschickt werden. Dann allerdings müssen sie feuchtigkeitsdicht verpackt werden, am besten eingeschweißt in einem Gefrierbeutel.
Das Ergebnis der Messung kann nach etwa einer Woche telefonisch abgefragt werden.
Das Angebot gilt von Anfang August bis Ende Oktober.

Südbayern und der Alpenraum waren vom radioaktiven Niederschlag nach der Tschernobyl Katastrophe vor 22 Jahren vergleichsweise stark betroffen. In den kontaminierten Regionen ist die radioaktive Belastung auch heute noch nachweisbar. Vor allem bei Pilzen, Waldbeeren und Wild kann der Anteil radioaktiven Cäsiums noch hoch sein. Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München: "Aufgrund unserer Erfahrung und der Messergebnisse der letzten Jahre können wir auch für diese Pilzsaison keine Entwarnung geben." Im Münchner Umland, vor allem im Westen, Süden und Osten Münchens, können Röhrenpilze, allen voran Maronen oder Semmelstoppelpilze, noch Werte deutlich über dem nach Tschernobyl festgesetzten Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm (Bq/kg) Frischmasse aufweisen. Bei Schwarzwild, das sich frei im Wald bewegen kann und nicht in einem Gehege gezogen wird, ist noch mehr Vorsicht geboten: Hier ist eine Cäsium-Belastung sogar im 5-stelligen Becquerel Bereich möglich. "Bei Wildschweinen sind schon Spitzenwerte von bis zu 70.000 Bq/kg nachgewiesen worden", so Hacker. Wegen der langen Halbwertszeit von 30 Jahren bei
Cäsium-137 ist eine wesentliche Änderung der Situation auch in den kommenden Jahren nicht zu erwarten.

Ein häufiger und üppiger Verzehr von stark belasteten Pilz- oder Wildgerichten kann Radioaktivität im Körper anreichern und damit zu einer zusätzlichen Strahlendosis führen. "Unsere Empfehlung bleibt nach wie vor, dass besonders die so genannten Risikogruppen wie Kinder und Schwangere Waldpilze, Waldbeeren und Wildgerichte von ihrem Speiseplan streichen sollten", rät Christina Hacker. Auch Folgeprodukte, wie etwa Heidelbeerjoghurt, Preiselbeermarmelade oder Muttersäfte aus Waldbeeren sollten gemieden werden.

Die Messergebnisse der vergangenen Jahre und die Broschüre "Pilze und Wild - Tschernobyl noch nicht gegessen" können im Internet unter www.umweltinstitut.org als pdf-Datei heruntergeladen oder beim Umweltinstitut München angefordert werden.

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Informationen über das Umweltinstitut München finden Sie unter:
www.umweltinstitut.org/selbstdarstellung

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das:
Umweltinstitut München e.V.
Christina Hacker, Karin Wurzbacher
Tel. (089) 30 77 49-11
ch@umweltinstitut.org
 
Quelle: Umweltinstitut München e.V., D-80336 München
http://www.umweltinstitut.org
hu@umweltinstitut.org
    

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