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Essen & Trinken   
Koalitionsvertrag:
Öko-Hersteller plädieren für Vollwerternährung
Im Koalitionsvertrag von Union und SPD sind die Themen gesunde Ernährung und Verbraucherschutz aufgenommen wurden. Für die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) ist das ein Schritt in die richtige Richtung; eine Weiterentwicklung der Strategien ist dennoch nötig.

"Das Agrar- und Ernährungssystem weltweit und national ist in seiner derzeitigen Ausprägung nicht nachhaltig und zukunftsfähig. Unsere natürlichen Ressourcen werden stark übernutzt. In vielen Teilen der Welt leiden Menschen an der Unterversorgung mit Lebensmitteln, während in den entwickelten Ländern viele Menschen fehlernährt sind", so Dr. Alexander Beck, geschäftsführender Vorstand der AöL. Die Ziele der neuen Regierung, die Wertschätzung für Lebensmittel in der Gesellschaft zu erhöhen, hochwertige Lebensmittel zu erhalten und Lebensmittelverschwendung einzudämmen, seien wichtige Signale für eine dringend benötigte Neuausrichtung. "Für einen echten Systemwechsel ist das jedoch viel zu wenig."

Die AöL begrüßt, dass die Koalitionspartner die nationale Reduktionsstrategie für Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln 2018 beschließen wollen, um unsere Bürger gesünder zu ernähren. Ob dieses Ziel durch eine farbliche Ausgestaltung der Nährwertkennzeichnung erreicht werden kann, ist jedoch fraglich. "Wir sehen die Gefahr, dass die Menschen artifizielle Lebensmittel konsumieren, wie Getränke, die mit Zuckerersatzstoffen hergestellt werden. Das ist nicht im Sinne einer gesunden, vollwertigen und ökologischen Ernährung", so Beck. "Stattdessen müssen wir die Menschen hinführen zu einem Ernährungsstil, der Mensch, Tier und Umwelt langfristig gesund und produktiv erhält. Dazu gehört es auch, heiße Eisen anzupacken, wie z.B. den Konsum tierischer Produkte zu reduzieren."

Union und SPD haben im Koalitionsvertrag vereinbart, die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) als Mindeststandards flächendeckend in Schulen, Kitas und in der Gemeinschaftsverpflegung einzuführen. "Darüber hinaus ist es jedoch wichtig, die Verbraucher bereits im Kindesalter über vollwertige Ernährung zu bilden und aufzuklären" so AöL-Vorstand Gudrun Schweisfurth von den Herrmannsdorfer Landwerkstätten. "Wir Bio-Verarbeiter haben uns der vollwertigen Ernährung verschrieben durch eine schonende Produktion und der Herstellung ökologischer Lebensmittel. Um unser nachhaltiges Wirtschaften zu fördern, müssen die Lebensmittelpreise die ökologische Wahrheit sprechen, in dem sie Umweltschäden bei der Erzeugung und Produktion abbilden."

Die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller ist ein Zusammenschluss von über 100 Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft. Ihre europäischen Mitglieder erwirtschaften einen Bio-Umsatz von über 3 Milliarden Euro. Im Zentrum der Arbeit stehen die politische Interessenvertretung sowie die Förderung des Austauschs und der Kooperation der Mitglieder untereinander.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.aoel.org
anne.baumann@aoel.org
    

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