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Das Energiepapier von Wildbad Kreuth: CSU will weniger Lebensmittel auf dem Acker
Die Förderung von Energiepflanzen soll die Stimmen der bayerischen Bauern sichern
München, 18. Januar - Die energiepolitischen Beschlüsse von Wildbad Kreuth werden verheerende ökologische Auswirkungen haben. Nach Meinung des Umweltinstituts München ist die geplante Förderung von Biomasse der verzweifelte Versuch, die politische Talfahrt der Partei auf Kosten der Umwelt und der Hungernden zu stoppen.

Die CSU hatte auf ihrer Klausurtagung Anfang des Jahres beschlossen, den Anbau von Energiepflanzen wie Mais und Raps mit Blick auf den Klimaschutz stärker zu fördern.
"Ein fadenscheiniges Argument", findet Harald Nestler, Vorstand im Umweltinstitut München. "Die Energieausbeute dieser Pflanzen ist gering. Und wenn man den hohen Düngemittel und Pestizideinsatz hinzu rechnet, wird die negative Ökobilanz von Energiepflanzen offensichtlich." In Wahrheit, so Nestler, wolle sich die durch das Umfragetief völlig verängstigte Partei nur die Stimmen der bayrischen Bauern zurückkaufen - zu Lasten der Umwelt.

"Wer in globalen Zusammenhängen denkt", erklärt Nestler, "sieht auch, dass die CO2 Neutralität von Energiepflanzen ein Märchen ist. In Südamerika wird der Regenwald niedergemacht, um Futtermittel anzubauen, die wir importieren." Das Kohlendioxid, das auf diese Weise freigesetzt werde, könne niemals und nirgendwo mehr eingespart werden - auch nicht auf bayerischen Feldern.

Das Umweltinstitut München kritisiert weiter, dass die CSU die Preise für nachwachsende Rohstoffe an den Maispreis koppeln will. "Das verleiht dem Hunger in der Welt ganz andere Dimensionen. Denn die Bauern werden auf diese Weise für den Mais, den sie in die Biogasanlage schütten, auf Kosten der Steuerzahler immer gerade etwas mehr bekommen, als sie auf dem Markt für Lebensmittel erzielen könnten", meint Harald Nestler. Solange Menschen hungerten, müssten aber auf den vorhandenen Feldern Lebensmittel angebaut werden. "Nahrung ist ein Grundrecht, im Gegensatz zum Autofahren!"

Wer, wie die CSU, auf großflächige Monokulturen setzt, um Energiepflanzen anzubauen, erweist auch der Artenvielfalt im UN-Jahr der Biodiversität einen Bärendienst. Eine verstärkte Förderung von Biomasse würde die Landwirtschaft weiter intensivieren. Schon heute stark bedrohte Feldvögelbestände wie Kiebitz oder Feldlerche wären besonders betroffen, wenn ihre Rückzugsräume geopfert würden.

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Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das:
Umweltinstitut München e.V.
Harald Nestler
Tel. (089) 30 77 49-13
hn@umweltinstitut.org

Informationen über das Umweltinstitut München finden Sie unter:
www.umweltinstitut.org/selbstdarstellung
 
Quelle: Umweltinstitut München e.V., D-80336 München
http://www.umweltinstitut.org
hu@umweltinstitut.org
    

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