Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Umwelt & Naturschutz   
Neue Initiative zur Lösung der Wasserkrise am Unteren Jordan
GNF beteiligt sich an israelisch-arabischem Projekt zur Renaturierung des bedrohten Grenzflusses

Bonn, am 20.03.2009: Die Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) stellt am internationalen Tag des Wassers, welcher dieses Jahr unter dem Motto "Grenzüberschreitende Gewässer - Wasser ohne Grenzen" steht, sein neues Projekt zur Rettung des Jordans und des Toten Meeres vor. "Der Jordan ist bald eine Grenze ohne Wasser. Wenn nicht bald gehandelt wird", so Stefan Hörmann, GNF-Projektleiter, "trocknet der für die ganze Region so bedeutende Fluss innerhalb der nächsten Jahre aus".

Der Jordan ist der wohl bekannteste und symbolträchtigste Fluss weltweit. Er bildet die Grenze zwischen Israel, Jordanien und Syrien und beförderte früher jährlich etwa 1,3 Milliarden Kubikmeter Süßwasser ins Tote Meer. Heute ist davon nur noch ein Zehntel übrig, das gleichzeitig stark durch landwirtschaftliche Abflüsse und unbehandelte Abwässer verunreinigt ist. Dies hat dramatische Auswirkungen auf den Zustand des Toten Meeres, dessen Wasserspiegel pro Jahr durchschnittlich um einen Meter sinkt.

Der von israelischen und jordanischen Politikern geplante Bau eines 200 km langen Kanals soll das fehlende Wasser vom Roten Meer zum Toten Meer befördern und gleichzeitig das Gefälle für neue Wasserkraftwerke nutzen. Dieser auf den ersten Blick attraktiv wirkende Vorschlag wird vom GNF scharf kritisiert. "Dieses enorm teure Projekt wird weder das Tote Meer und erst recht nicht den Jordan retten. Ganz im Gegenteil, die Risiken für das Ökosystem im Toten Meer sind immens" meint Hörmann. Da das Wasser im Roten Meer eine deutlich andere Salz- und Mineralzusammensetzung hat als im Toten Meer, könnte es zu Gipsbildung kommen und das Tote Meer in eine stinkende Milchsuppe verwandeln.

Der GNF und seine Partner von Friends of the Earth Middle East (FoEME) drängen stattdessen auf die Bekämpfung der Ursachen, die den Jordan zum Austrocknen bringen.

Das von den Umweltorganisationen gestartete zweijährige Forschungs- und Kampagnenprojekt "Renaturierung des Flusssystems am Unteren Jordan" hat als primäres Ziel, ein nachhaltiges Wassermanagement aufzuzeigen, welches sowohl die Bevölkerung ausreichend mit Wasser versorgt als auch das notwendige Minimum an Wasser für das Ökosystem des Jordans garantiert. Dabei werden israelische, jordanische und palästinensische Experten in dem gemeinsamen Projekt optimale Einsparmöglichkeiten in den jeweiligen Wirtschaftssektoren der drei Anrainergebiete herausarbeiten. Ebenso soll ein Dialog mit politischen Entscheidungsträgern, Medien und der breiten Öffentlichkeit in Israel, Jordanien und den palästinensischen Gebieten aufgebaut werden, um die nötigen Schritte zur Renaturierung des Unteren Jordans einzuleiten und neue Möglichkeiten für die Erhaltung der Lebensgrundlage für die mehr als 300.000 Bewohner des Jordantals zu entwickeln.

Der GNF leistet fachliche Beratung und koordiniert die internationale Informationskampagne zur grenzüberschreitenden Initiative, deren Umsetzung finanziell unterstützt wird durch USAID, Goldman Fund, Green Environment Fund und die Stiftung Ursula Merz.

Der internationale Tag des Wassers will mit seinem diesjährigen Motto weltweit darauf aufmerksam machen, dass grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Schutz der Wasserressourcen immer dringlicher wird angesichts der in vielen Teilen der Erde durch Dürren, Übernutzung und Verunreinigung zunehmenden Wasserknappheit. Besonders in den grenzüberschreitenden Flussgebieten spielt die Einbindung der Öffentlichkeit bei den relevanten Bewirtschaftungsfragen eine wesentliche Rolle.

Der Global Nature Fund (GNF) ist eine unabhängige Stiftung für Natur und Umwelt mit Sitz in Radolfzell am Bodensee und Geschäftsstellen in Bonn und Berlin. Die Organisation ist Gründer des internationalen Seennetzwerks Living Lakes, das sich weltweit für den Schutz von Seen, Feuchtgebieten und Trinkwasserreserven einsetzt. Das Tote Meer ist Partnersee von Living Lakes. Unterstützt wird der GNF hierbei auch von weltweit tätigen Unternehmen wie Daimler, Reckitt Benckiser, der Deutschen Lufthansa, T-Mobile, Ziemann, Sika, Osram und C&A.

Friends of the Earth Middle East (FoEME) ist der bedeutendste Umweltverband im Nahen Osten und setzt sich seit über 15 Jahren für den nachhaltigen Schutz grenzüberschreitender Ökosysteme in der wasserarmen Region ein. FoEME unterhält Büros in Tel Aviv, Amman und Bethlehem.

Weitere Informationen:
Stefan Hörmann
Global Nature Fund, Geschäftsstelle Bonn
Tel.: +49 - (0)2 28 - 24 29 018, Mobil: 0160 - 53 21 052
E-Mail: hoermann@globalnature.org
Internet: www.globalnature.org
 
Quelle: Global Nature Fund Udo Gattenloehner, D-78315 Radolfzell
http://www.globalnature.org
gattenloehner@globalnature.org
    

Artikel drucken   Fenster schließen