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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 05.03.2018
Verkauf von Interventions-Milchpulver zu Niedrigstpreisen
Europäischer Milcherzeugerdachverband kritisiert Verschleuderung
Die EU-Kommission hat Ende Februar über 4.300 Tonnen Magermilchpulver zu einem festgelegten Minimumpreis von 110 €/100 kg verkauft. Dieser bis jetzt niedrigste Verkaufspreis seit Beginn der Ausschreibungen löst harsche Kritik unter den europäischen Milcherzeugern aus.

Der aktuelle Verkauf zu 110 €/100 kg konterkariert klar die Forderung des European Milk Board, Interventionsbestände marktunschädlich abzubauen und Magermilchpulver nicht unter Wert zu verkaufen. Mit insgesamt 4.337 Tonnen wurde bei der letzten Ausschreibung die bisher höchste Menge an Magermilchpulver abgestoßen. Insgesamt wurden seit Dezember 2016 in 17 Ausschreibungsrunden 6.421 Tonnen MMP verkauft. Nach wie vor lagern rund 380.000 Tonnen in der europäischen Intervention. Der aktuelle Marktpreis für Magermilchpulver ist auf 137 €/100 kg gesunken.

"Leider wurde das Pulver nicht verkauft, sondern regelrecht verschleudert - der Preis ist ein Skandal", zeigt sich der Präsident des European Milk Board, Romuald Schaber, über die Vorgehensweise der EU-Kommission empört. "Man bekommt den Eindruck, dass der Agrarkommissar versucht, ohne nach rechts und links zu schauen, die Lagerbestände loszuwerden." Das Verschleudern von Milchpulver in der aktuellen Marktsituation sei brandgefährlich und verschärfe die Bedingungen für die Milcherzeuger, so die Meinung des EMB-Präsidenten. "Schon der im Dezember 2016 fixierte Minimumpreis von 215,10 €/100 kg entspricht nicht dem eigentlichen Produktionswert", so Schaber weiter. "Mit der kontinuierlichen Absenkung des Verkaufspreises auf nun 110 € setzt die Politik weiterhin die falschen Signale."

Die Milchpreise zeigen nach einer kurzen Erholungsphase bereits wieder einen Abwärtstrend. Deutsche und belgische Milchbauern berichten von rund 4 - 10 Cent Preisrückgang in den vergangenen Wochen. Mit der sich abzeichnenden Produktionssteigerung der nächsten Monate steuern Europas Milcherzeuger sehenden Auges der nächsten Krise entgegen.

Sieta van Keimpema, Milchproduzentin aus den Niederlanden und Vizepräsidentin des EMB, zeigt sich pragmatisch. "Agrarkommissar Hogan hat uns Milcherzeugern zugesichert, dass das Instrument des freiwilligen Lieferverzichts auf EU-Ebene weiterhin zur Verfügung steht. Herr Kommissar, JETZT wäre der Zeitpunkt, ihre Zusage umzusetzen und ein erneutes Mengenreduktionsprogramm inklusive Deckelung der Produktionsmengen, wie wir es in unserem Marktverantwortungsprogramm vorschlagen, einzuführen!"

Für das EMB zeigt sich deutlich, dass die Intervention bei chronischen Instabilitäten nicht wirksam ist und die Preise später beim Verkauf nach unten drückt und so einer Markterholung entgegenwirkt. Die Produktion muss stattdessen durch Mengenreduktion an den Markt angepasst werden.

Marktverantwortungsprogramm - MVP
Das MVP ist ein Programm für den EU-Milchsektor, das zum Einsatz kommt, wenn der Milchmarkt aus dem Gleichgewicht zu geraten droht. Eine Kombination aus Marktbeobachtung und -reaktion ermöglicht es, drohende Krisen zu erkennen und in einem 3-Stufen-Programm auf sie zu reagieren

Krisen erkennen - Marktindex
  • Über einen Marktindex, der sich aus der Entwicklung von Produktnotierungen, Milchpreisen und Erzeugungskosten (Marge) zusammensetzt, können Krisen antizipiert werden.
  • Liegt der Index über 100, decken die Preise die Produktionskosten - der Markt ist stabil, es besteht kein Handlungsbedarf. Fällt der Index unter die Schwelle von 100, liegt keine Kostendeckung vor. Ist die Kostenunterdeckung zu groß, wird das Marktverantwortungsprogramm gestartet.
Reaktion auf Krisen - Einsatz des MVP
Die Anwendung des MVP ist in 3 Stufen vorgesehen:

1. Frühwarnung (Absinken des Index um 7,5 %)
  • Monitoringstelle spricht Frühwarnung aus
  • Öffnung der privaten Lagerhaltung
    Anreizprogramme für zusätzlichen Verbrauch wie Vollmilchkalberzeugung
  • Milchmast von Färsen, etc.
  • Stufe bleibt solang erhalten, bis sich Index wieder bei 100 befindet
2. Krise (Absinken des Index um 15 %)
  • Krise wird von der Monitoringstelle offiziell festgestellt und bekannt gegeben
  • Zentrale Elemente des Marktverantwortungsprogramms werden gestartet
    Bezugszeitraum wird festgelegt
  • Ausschreibung freiwilliger Lieferverzicht (mind. 5 %), Bonus für Produktionsreduktion
  • Marktverantwortungsabgabe für steigernde Betriebe ab dem ersten Kilogramm
3. Phase Obligatorische Kürzung (Absinken des Index um 25 %)
  • Allgemeinverbindliche Rückführung der Milchanlieferung um 2-3 % für einen definierten Zeitraum, zum Beispiel 6 Monate
Ende der Krise - Aufhebung der Krisenmaßnahmen
Entwickelt sich der Index wieder in Richtung 100 Punkte und sind die Prognosen der Monitoringstelle für den weiteren Marktverlauf positiv, so kann die Krise für beendet erklärt werden. Zu diesem Zeitpunkt enden sämtliche produktionsbeschränkende Maßnahmen. Eingegangene Verpflichtungen auf freiwilliger, vertraglicher Basis enden vereinbarungsgemäß.

Hier finden Sie mehr Details zum MVP

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