Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 20.01.2017
Studie bestätigt: Der Faire Handel verändert die Gesellschaft
Entwicklungsminister Müller nimmt auf der Grünen Woche neue Gesellschaftsstudie entgegen
Der Faire Handel trägt nicht nur dazu bei, die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu verbessern. Er zielt auch auf ein verändertes Bewusstsein und Verhalten in der deutschen Gesellschaft. Der Faire Handel hat bewirkt, dass immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland die Produktionsbedingungen in den Herkunftsländern in ihre Kaufentscheidung einbeziehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie im Auftrag von TransFair, Engagement Global, Brot für die Welt, Forum Fairer Handel und MISEREOR. Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller nahm die Studie "Verändert der Faire Handel die Gesellschaft?" zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche entgegen.

In der Studie wurde erstmalig wissenschaftlich analysiert, ob und in welchem Maße der Faire Handel in den letzten 15 Jahren die deutsche Gesellschaft beeinflusst und verändert hat. Die Ergebnisse zeigen: In allen untersuchten Bereichen - bei Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und privatem Konsum - gibt es einen Trend hin zu verändertem Bewusstsein und Verhalten. Der Faire Handel hat mit intensiver Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit dazu beigetragen.

Bundesminister Müller sagte: "Fair leben, fair einkaufen, fair produzieren. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass wir mit unserem Einkauf in Entwicklungsländern Zukunft schaffen. Am Anfang jeder Tasse Kaffee, jeder Schokolade oder Kleidungsstücks arbeiten Menschen auf Plantagen, im Baumwollfeld oder an Nähmaschinen. Immer mehr Menschen in Deutschland leben und kaufen fair und leisten damit ihren Beitrag, dass es am Anfang der Produktionskette bei Löhnen, Arbeitsbedingungen und beim Umweltschutz nachhaltig und gerecht zugeht. Wir leben in EINER Welt und jeder trägt dafür Verantwortung. Hier können wir einen ganz praktischen Beitrag leisten, Globalisierung gerecht zu gestalten - gegen eine Ausbeutung von Menschen und Ressourcen für einen Konsum, der für Entwicklung und Wachstum in den Entwicklungsländern sorgt."

Studie belegt Wirksamkeit des Fairen Handels
Die wohl sichtbarste Veränderung ist die deutlich vergrößerte Palette und Verfügbarkeit fair gehandelter Produkte. Diese sind heute nicht nur in Weltläden, sondern auch in fast jedem Supermarkt, vielen Fachgeschäften sowie in der Gastronomie erhältlich. Somit können Verbraucherinnen und Verbraucher über einen nachhaltigen Konsum Politik mit dem Einkaufswagen betreiben. Auf politischer Ebene werden Einkaufspraktiken unter dem Stichwort faire Beschaffung diskutiert, in der Wirtschaft wird der Faire Handel im Rahmen der Unternehmensverantwortung und des Rohstoffbezugs bedeutender. Als größter Erfolgsfaktor des Fairen Handels hat sich laut Studie das Konzept selbst erwiesen: Der Faire Handel macht komplexe globale Problemzusammenhänge verständlich und liefert konkrete Lösungsansätze.

Fairer Handel ist daher heute fester Bestandteil der Bildungsarbeit, beispielsweise in Schulen, und hat unzählige ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer. "Fairer Handel begeistert nach wie vor. Er ist der lebendige Beweis dafür, dass der weltweite Handel gerechter und menschlicher gestaltet werden kann. Die kirchlichen Hilfswerke zählen zu den Pionieren des Fairen Handels und werden sich auch weiterhin für seine Anliegen engagieren", so Dr. Klaus Seitz, Leiter der Abteilung Politik bei Brot für die Welt.

Nach wie vor großes Veränderungspotential
Die Studie zeigt aber auch Grenzen des Fairen Handels auf und bescheinigt ihm weiterhin ein großes Potential für gesellschaftliche Veränderungen. "Fairer Handel soll nicht nur Vorbildfunktion haben, sondern die Regel sein. Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel die Prinzipien des Fairen Handels flächendeckend umzusetzen, unfaire Handelspraktiken zu beseitigen, und Menschenrechte entlang der Lieferketten durchzusetzen, bleiben eine Herausforderung", erklärt Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von TransFair. Vor allem auf dem politischen Parkett - auf nationaler wie internationaler Ebene - sollten die Themen "Gerechterer Welthandel", "Nachhaltigere Entwicklung" und "Nachhaltigerer Konsum" stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. "Die faire öffentliche Beschaffung gewinnt an Bedeutung und ist ein konkreter Beitrag vieler Kommunen und Verwaltungen zur Umsetzung des Ziels zwölf der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zum Themenfeld "Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster". Dieses Bewusstsein für die globale nachhaltige Entwicklung ist aber noch lange nicht bei allen Beschaffungsstellen angekommen", sagt Dr. Jens Kreuter, Geschäftsführer von Engagement Global. Trotz einer wachsenden Unterstützung des Fairen Handels durch die Politik, hat es im Untersuchungszeitraum laut der Studie keine substanziellen Veränderungen der ordnungspolitischen Rahmenbedingungen gegeben, wie sie von der Fair-Handels-Bewegung angestrebt werden. "Der Faire Handel muss den gesellschaftlichen Schulterschluss mit gleichgesinnten zivilgesellschaftlichen Akteuren verstärken, um die politische Forderung der Bewegung nach einem gerechteren Welthandel voranzubringen", so Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende des Forum Fairer Handel.

Die Studie wurde vom CEval Institut Saarbrücken durchgeführt und finanziell durch die Friedrich-Ebert-Stiftung unterstützt. Die Kurzfassung steht zum Download auf den Webseiten aller Herausgeber zur Verfügung. Die vollständige Langfassung der Studie ist unter www.ceval.de und www.zenodo.org herunterladbar.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Klimaneutrale Forstverwaltung bis 2025 Klimaschutzministerin Katrin Eder überreicht zwölf E-Fahrzeuge am 26. April 2024

Die solare Weltrevolution Die Kriege der letzten zwei Jahrhunderte stellen uns vor diese Alternative: "Kriege um Öl oder Frieden durch die Sonne"

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

19.04.2024
Earth Day 2024 Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


18.04.2024
Gasnetze: Bürger:innen brauchen Verlässlichkeit Berichterstattung über "Green Paper" des Bundeswirtschaftsministeriums sorgt bei manchen Verbraucher:innen für Verunsicherung.

Plastikmanifest: Breites Bündnis fordert eine #plastikwende Verhandlungen über globales Plastikabkommen beginnen in Ottawa

Studie: Warum wir für kommunalen Klimaschutz das Grundgesetz ändern müssen Klima-Allianz Deutschland, Difu und Klima-Bündnis

Das Geld für den Klimaschutz bleibt liegen Klima- und Transformationsfonds 2023 nur zur Hälfte genutzt