Nichtsdestotrotz fordert Roling von der zukünftigen Bundesregierung Maßnahmen, um eine qualitativ gute, bedarfsgerechte und menschenwürdige Pflege zu sichern. "Dazu gehört die Einführung einer verbindlichen Personalbemessungsgrenze in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen (Mindestbesetzungsregel), die Steigerung der Attraktivität der Pflegeberufe durch leistungsgerechte Bezahlung, das Recht auf geplante Freizeit, die Schaffung von Springerstellen und die Förderung von Fort - und Weiterbildung", zählt Roling auf. Geht es nach ÖDP-Kandidat Roling, dann dürfen Gewinne nur in die Pflege betreffende Leistungen reinvestiert werden. "Es darf keine Gewinnmaximierung auf Kosten von Pflegebedürftigkeit und Pflege geben. Hier hätten CDU und SPD schon lange reagieren können", so Roling. Auch in der Ausbildung müsse sich einiges ändern. Der eklatante Fachkräftemangel in der Pflege lasse sich nicht durch die Abwerbung von Pflegenden aus dem Ausland im großen Stil kompensieren. Nur durch eine Steigerung der Attraktivität der Pflegeberufe könnte dem akuten Fachkräftemangel entgegensteuert werden. "Daher brauchen wir eine gesicherte Finanzierung der Ausbildung (Abschaffung des Schulgelds) und die Einführung einer bundeseinheitlichen Ausbildungsplatzabgabe, die Einführung einer echten generalisierten Ausbildung und die Zusammenführung der drei Pflegeberufe sowie eine gesicherte Finanzierung der Praxisanleiterausbildung und eine finanzierte Freistellung in der Praxis", betont Roling. Weiterhin hält Roling die bisherigen Kontrollen der Prüfinstanzen, wie Heimaufsicht oder MDK, für insuffizient und nicht transparent. "Hier brauchen wir eine einheitliche, weisungsbefugte, möglichst bundesweit agierende Instanz, die Schaffung eines neuen pflegewissenschaftlich begleitenden neuen Prüfungsinstrumentes und Abschaffung der bisherigen nicht nachvollziehbaren Benotung durch den MDK. Und wir brauchen eine stärkere Prüfung von formeller und psychosozialer Qualifikation von Führungskräften in den Einrichtungen. Denn nicht selten führen Probleme in der Führung auch zu schlechter Pflegequalität", so Roling weiter. "Es muss daher ein umfangreiches Reformpaket von der neuen Bundesregierung geschnürt werden", bilanziert Andreas Roling. Alles andere wäre Betrug am Wähler.
Artikel drucken Fenster schließen |