Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 07.10.2015
Regenerative Agrikultur
Die Lösung der Klimakrise liegt uns zu Füßen
"Bringt den Kohlenstoff zurück in die Erde!" Das ist das Motto der sogenannten regenerativen Agrikultur. Dieser neue Begriff kommt aus den USA, in Europa ist er noch weitgehend unbekannt. Die Grundidee: Beim Aufbau humusreicher Böden kann Kohlenstoff langfristig unterirdisch gebunden werden, also dort, wo er in Form von Fossilenergien und Kohlendioxid in die Atmosphäre ging. Böden sind global gesehen der größte Speicher für CO2, größer noch als Ozeane und Wälder. Theoretisch könnten die weltweiten Agrarflächen jährlich mehr CO2-Emissionen unschädlich machen, als weltweit ausgestoßen werden.

Darauf wies auch der Agrarwissenschaftler Timothy LaSalle vor Kurzem bei einem Vortrag in Berlin hin. Der Direktor des renommierten Rodale Institute in Pennsylvania, der nunmehr vor allem in Afrika forscht und arbeitet, hat das Konzept des regenerativen Landbaus maßgeblich mitgeprägt. Es gebe eine Methode für planetarisches "Geo-Engineering", die billig und überall anwendbar sei, so LaSalle, das sei die Photosynthese. Sie bringe Kohlenstoff in die ausgelaugte Erde zurück, wo er eine zentrale Rolle für Humusbildung und Förderung des Bodenlebens einschließlich Mykorrhizapilzen und Bakterien spiele. Zudem könne man damit die Artenvielfalt erhöhen, gesunde Lebensmittel produzieren, Hunger bekämpfen und die Wasserhaltefähigkeit der Böden verbessern.

Regenerative Landwirtschaft sei mehr als "Bio", führte er weiter aus. Pflugloser Anbau, Mulchen mit Zwischenfrüchten, Kompostwirtschaft, Misch- statt Monokulturen, all das gehört dazu. Und vor allem auch eine kluge Bewirtschaftung von Weidegründen, in die stickstoffbindende Leguminosen, Phacelea oder Sonnenblumen eingesät werden. Denn Gräser könnten mit ihrem gewaltigen unterirdischen Wurzelwerk gigantische Mengen Kohlenstoff bis zu vier Meter hinab in die Erde bringen.

Pioniere wie die Soil Carbon Cowboys probieren die neuen Methoden in den USA derzeit mit großem Erfolg aus und schwärmen in einem Film auf Vimeo, dass ihre Böden, Tiere und Pflanzen damit gesünder werden und sie selbst jede Menge Zeit und Geld sparen.

In einem White Paper führt Jack Wittrege die Potenziale der regenerativen Landwirtschaft in allgemeinverständlicher Form aus. Titel: "Soil Carbon Restoration: Can Biology do the Job?" Jeder und jede kann dabei mitmachen und eigenhändig Böden wiederaufbauen, unter anderem mit pflanzenkohlebehandelten Küchenabfällen und der Terra-preta-Technik.

Ronnie Cummins vom US-Verband Organic Consumers Association schwärmte denn auch jüngst in einem Artikel für die Online-Zeitung Truthout von der "Regenerativen Revolution", weil sie die Boden-, Nahrungs- und Gesundheitskrise gleichzeitig lösen könne. Wenn man das globale Ziel anstrebe, die Erderwärmung unter zwei Grad plus halten zu wollen, dann müsse man jährlich global mindestens 0,4 Prozent des atmosphärischen Kohlenstoffes in die Erde zurückbringen. Und das sei auf diesem Wege erreichbar, zumal man damit "Hunderte von Millionen ländlicher (und urbaner) Jobs" schaffen könne.

Dafür sei es nötig, eine weltweite Koalition von Nahrungs-, Wald- und Klimabewegungen zusammenzubringen, eine "massive Graswurzelarmee von Erd-Regenerierenden: drei Milliarden Kleinbauern und Dorfbewohnerinnen, Rancher, Hirten, Waldbewohnerinnen, Stadtgärtner und indigene Gemeinden - assistiert von mehreren Milliarden bewussten Konsumenten und urbanen Aktivistinnen." Auch der Papst mit seiner Umwelt-Enzyklika "Laudato Si" wird sich hier sicherlich gern einreihen.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

15.04.2024
EU-Wahl: Das unterscheidet die Parteien beim Klima- und Naturschutz Auswertung des Abstimmungsverhaltens deutscher Parteien zeigt große Unterschiede

Nur Mut - Wie das "Wir" uns besser macht Josef Göppel-Symposium


Expertenrat für Klimafragen: Bundesregierung muss liefern Prüfbericht zu den Emissionsdaten 2023 veröffentlicht


Einigung zum neuen Klimaschutzgesetz: Schlag gegen den Klimaschutz BUND-Vorsitzender zum vom BUND erstrittenen Klimaschutz-Urteil gegen die Bundesregierung

Ampel-Koalition darf sich nicht aus klimapolitischer Verantwortung stehlen Germanwatch enttäuscht von Einigung beim Klimaschutzgesetz


Einigung zum Klimaschutzgesetz und Solarpaket durch stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Regierungsfraktionen

FH Münster startet Master Nachhaltige Transformationsgestaltung Regelmäßige Online-Infoveranstaltungen für alle Studieninteressierten - das nächste Mal am 25. April


Beim Putzen auf die Umwelt achten Die VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

13.04.2024
In Straßburg nur ein Scheinsieg für den Klimaschutz? Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte setzt jetzt neuen Maßstab für mehr Klimaschutz

NICAMA meets Voelkel: Eine Haferdrink-Seife als vegane Alternative zur Schafmilchseife entsteht


12.04.2024
Nama stellen klare Forderungen - Angst um Überreste der Völkermord-Opfer Deutsche Investitionen in grünen Wasserstoff in Namibia


Jetzt die Weichen für ein rechtskonformes und effizientes ESG-Reporting stellen Drei Säulen wichtig: Strategie - Datenbeschaffung - IT-Infrastruktur


11.04.2024
Stoppt die Abholzung! 106.000 Menschen fordern Schutz für Rumäniens Wälder


Umbau des Ernährungssystems jetzt anpacken BÖLW zum Treffen von Bundeskanzler und Zukunftskommission Landwirtschaft

Stoppt die Abholzung! 106.000 Menschen fordern Schutz für Rumäniens Wälder


Solaranlagen für private Haushalte: Das sind die Vorteile

10.04.2024
Starke Unterstützung für den Natürlichen Klimaschutz in den Kommunen Beschluss des Haushaltsausschusses zu Förderung in Höhe von knapp 200 Mio. Euro

EU: Verpackungen werden umweltfreundlicher Ein weiterer wichtiger Schritt nach umfangreichen Verhandlungen

09.04.2024
Corporate Health: Der Weg zum gesunden Arbeitsplatz Betriebliche Gesundheitsförderung beginnt beim Atmen


08.04.2024
Wärmepumpen: Energiesparende Heizungsalternative für Verbraucher Das sollten Sie in diesem Zusammenhang wissen