Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Einrichten & Wohnen alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Einrichten & Wohnen    Datum: 28.02.2017
Unter den Teppich gekehrt
Studie der Deutschen Umwelthilfe enthüllt unökologische Entsorgung alter Teppichböden in Deutschland
Bis zu 400.000 Tonnen alter Teppichböden werden jedes Jahr verbrannt - DUH kritisiert Greenwashing von Markenherstellern wie Desso und Interface - Umweltverband fordert nachweislich recyclingfähige Produkte, flächendeckende Sammelsysteme und Recyclinganlagen in Deutschland - Einführung der Produktverantwortung für Teppichböden notwendig.

DUH-Studie Foto: DUH
Deutschland hat ein großes Umweltproblem bei der Entsorgung ausrangierter Teppichböden. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Demnach werden in Deutschland jedes Jahr rund 400.000 Tonnen alter Teppichböden verbrannt. Dadurch werden massenhaft recyclingfähige Kunststoffe vernichtet, das Klima belastet und toxische Abfallprodukte erzeugt. Die DUH fordert alle Teppichbodenhersteller dazu auf, ihre Produkte recyclingfähig zu gestalten, flächendeckende Sammelsysteme anzubieten und Recyclinganlagen in Deutschland aufzubauen. Weil die Teppichbodenhersteller bislang kaum Verantwortung für die Entsorgung ihrer Produkte übernehmen, sollte man sie durch die Einführung der Produktverantwortung gesetzlich dazu verpflichten.

In dem von der DUH veröffentlichten Bericht "Unter den Teppich gekehrt: das große Entsorgungsproblem der Teppichbodenindustrie in Deutschland" wird die problematische Verbrennung von Teppichböden kritisiert und darüber berichtet, wie wenig sich die Hersteller um die Entsorgung ihrer Produkte nach ihrem Lebensende kümmern. Die Rücknahmemengen von Teppichen für ein Recycling werden auf rund drei Prozent der in Verkehr gebrachten Menge geschätzt. Wobei die DUH davon ausgeht, dass selbst dieser kleine Anteil "recycelter Teppichböden" zu minderwertigen Produkten, wie z.B. Waschmaschinenteilen, Eimern oder Blumentöpfen downgecycelt wird. Die im Kreislaufwirtschaftsgesetz festgelegte Abfallhierarchie, wonach Abfälle vermieden oder (für die Verwendung im Kreislauf) recycelt werden sollten, wird nach den Recherchen der DUH schlichtweg nicht umgesetzt.

"Es ist nicht hinnehmbar, dass Teppichböden, die hochwertige, für das Recycling geeignete Kunststoffe enthalten, in Deutschland nahezu vollständig verbrannt werden. Wir sprechen bei rund 400.000 Tonnen Teppichböden im Jahr nicht von kleinen Mengen. In der Verpackungsbranche und bei der Entsorgung von Elektroaltgeräten wird ein verhältnismäßig großer Aufwand um jeden Prozentpunkt bei der Wiederverwendung und dem Recycling betrieben. Es ist unverständlich, dass bei den Herstellern von Teppichböden mit der weitgehenden Wertstoffverbrennung eine steinzeitliche Entsorgungspolitik erfolgt. Die technischen und strukturellen Voraussetzungen für eine separate Sammlung von Teppichböden sind ebenso vorhanden wie die Technologien zur Wiederverwendung und zum Recycling. Die Teppichindustrie muss jetzt damit beginnen, die gesetzlich festgelegte Abfallhierarchie umzusetzen", fordert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Die DUH fordert ordnungsrechtliche Vorgaben gegenüber der Teppichbodenindustrie und die Einführung der Produktverantwortung. Verbindliche Vorgaben zur Wiederverwendung und zum Recycling könnten darüber hinaus auch im Rahmen einer möglichen Sperrmüllverordnung festgelegt werden. Gleichzeitig sollte die Verbrennung recyclingfähiger Materialien ökonomisch unattraktiv gemacht werden.

"Bisher haben die Teppichbodenhersteller versucht, die unökologische Entsorgung ihrer Produkte unter den Teppich zu kehren. Durch Begriffe wie ´thermisches Recycling´, was nichts anderes als die Verbrennung von Wertstoffen bedeutet, soll eine stoffliche Verwertung vorgegaukelt werden", kritisiert der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Besonders bedauerlich sei es, dass die als nachhaltig geltenden Teppichbodenhersteller Desso und Interface, trotz ambitionierter Nachhaltigkeitsversprechungen über geschlossene Wertstoffkreisläufe, bis heute nur zwischen 1,5 und 3 Prozent der von ihnen in Verkehr gebrachten Teppichböden für ein Recycling zurücknehmen. Der Rest werde verbrannt oder lande auf Deponien. "Die Fakten stehen in einem starken Widerspruch zu den Zielen von Interface, bis 2020 keine negativen Umweltauswirkungen mehr verursachen zu wollen, oder von Desso, bis 2020 alle Produkte nach dem Cradle to Cradle Prinzip herzustellen", so Fischer weiter.

Teppichbodenhersteller stehen vor der Herausforderung zukünftig die Wiederverwendung und ein hochwertiges Recycling beim Produktdesign zu berücksichtigen, die Sammelmengen und Recyclingquoten deutlich zu erhöhen, Recyclingkapazitäten in Deutschland aufzubauen und die für die Herstellung eingesetzten Materialien auf den Produkten kenntlich zu machen.

Download der DUH-Studie "Unter den Teppich gekehrt" (7 MB)

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

19.04.2024
"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April


Nachhaltig, zusammen, laut: Messe München wird 700. BNW-Mitglied


Tag der Erde: Planet vs. Plastic VERBRAUCHER INITIATIVE gibt Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik


15.04.2024
EU-Wahl: Das unterscheidet die Parteien beim Klima- und Naturschutz Auswertung des Abstimmungsverhaltens deutscher Parteien zeigt große Unterschiede

Nur Mut - Wie das "Wir" uns besser macht Josef Göppel-Symposium


Expertenrat für Klimafragen: Bundesregierung muss liefern Prüfbericht zu den Emissionsdaten 2023 veröffentlicht


Einigung zum neuen Klimaschutzgesetz: Schlag gegen den Klimaschutz BUND-Vorsitzender zum vom BUND erstrittenen Klimaschutz-Urteil gegen die Bundesregierung

Ampel-Koalition darf sich nicht aus klimapolitischer Verantwortung stehlen Germanwatch enttäuscht von Einigung beim Klimaschutzgesetz


Einigung zum Klimaschutzgesetz und Solarpaket durch stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Regierungsfraktionen

FH Münster startet Master Nachhaltige Transformationsgestaltung Regelmäßige Online-Infoveranstaltungen für alle Studieninteressierten - das nächste Mal am 25. April


Beim Putzen auf die Umwelt achten Die VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

14.04.2024
7 Wege, wie uns Digitalisierung gegen den Klimawandel hilft


Umweltfreundliche Ideen für verspätete Geburtstagswünsche


Was tun gegen stille Entzündungen im Körper?


13.04.2024
In Straßburg nur ein Scheinsieg für den Klimaschutz? Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte setzt jetzt neuen Maßstab für mehr Klimaschutz

NICAMA meets Voelkel: Eine Haferdrink-Seife als vegane Alternative zur Schafmilchseife entsteht


12.04.2024
Veränderungen in Unternehmen integrieren

Erfolg: Gemeinwohl statt Ausverkauf! AbL begrüßt dauerhafte Verpachtung der BVVG-Flächen nach Gemeinwohlkriterien

Nama stellen klare Forderungen - Angst um Überreste der Völkermord-Opfer Deutsche Investitionen in grünen Wasserstoff in Namibia


Jetzt die Weichen für ein rechtskonformes und effizientes ESG-Reporting stellen Drei Säulen wichtig: Strategie - Datenbeschaffung - IT-Infrastruktur