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Aktuelle Pressemeldungen von Connection Medien GmbH

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Connection Medien GmbH, D-84494 Niedertaufkirchen
Rubrik:Soziales u. Gesellschaft    Datum: 14.12.2001

 

Getrennt leben, vernetzt handeln!

... damit endlich zusammenhält, was zusammen gehört

1996 veröffentlichte connection Herausgeber Sugata W. Schneider den Gründungsartikel zum Connection-Netzwerk. Etwa 200 Menschen beteiligten sich daran. Was ist daraus geworden? Zeit für eine Bestandsaufnahme - und für einen Neuanfang. Die destruktiven Kräfte, die unser Ökosystem und die Psyche vieler Menschen an den Rand des Kollaps gebracht haben, schlafen nicht. Sie befinden sich ebenso in der äußeren Realität wie in unserem Inneren. Aber es gibt auch Anzeichen der Hoffnung auf eine menschlichere Zukunft. Netzwerke können dazu beitragen, die schon vorhandenen kreativen Kräfte zu bündeln, den Hoffnungsträgern bewusst zu machen, dass sie zusammengehören und gemeinsam einen wirksamen Beitrag zu den anstehenden Veränderungen leisten können. Ein Aufruf von Roland Rottenfußer

Isolation ist die große Wunde unserer Gesellschaft. Und vielleicht wird diese Wunde ja bewusst offen gehalten - von denen, die ein Interesse daran haben, dass wir nicht zueinander finden. Nicht umsonst sind +Zusammenrottung½ und +Meuterei½ beim Militär die schlimmsten Vergehen, die mit härtesten Strafen belegt werden. Kein Wunder: Menschen, die sich gegenseitig unterstützen, sich Halt, geistige Anregung, Zugehörigkeitsgefühl und menschliche Wärme geben, sind nicht so leicht kontrollierbar und für destruktive Zwecke einzuspannen - zum Beispiel für die Zerstörung der äußeren und inneren Natur, der Unterdrückung von Sexualität und freier, kreativer Selbstentfaltung, für religiöse, politische und ethnische Intoleranz, für entseelenden Materialismus ... Die isolierten Appartment-Waben unserer großstädtischen Wohnsilos sind äußerer Ausdruck der Entfremdung, der Beziehungslosigkeit, an die wir uns offenbar gewöhnt haben wie Gefangene an ihre Isolationshaft. Aber die Mauern, die uns voneinander trennen existieren nur in unserem Geist, sie sind nicht wirklich. Was wäre, wenn wir beginnen würden, uns +zusammenzurotten½?

Isolation - die Wunde unserer Gesellschaft

Aber wir wollen uns nicht nur darüber definieren, was wir nicht mögen. connection Leser wissen, was gemeint ist und +wes Geistes Kind½ sie sind. Durch die Inhalte, den Geist der connection berührt sein, in den Artikeln - wenigstens in manchen - innere Verwandtschaft, geistige Nähe entdecken - dies ist der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich die meisten Leser dieser Zeilen sicher einigen könnten. Wer aber sind +wir½ eigentlich? Gibt es überhaupt ein +Wir½, eine übergreifende Gemeinsamkeit? Eine Netzwerkaktion spiritueller Zeitschriften hat im Frühjahr 2001 die Entdeckung eines neuen, zukunftsfähigen Menschentyps, des +kulturell Kreativen½ aufgegriffen. Der Begriff wurde erstmals in den USA von Paul H. Ray und Sherry Anderson in ihrem Buch "The Cultural Creatives" geprägt. Kennzeichen dieser Gruppe ist +Interesse an spiritueller Selbstverwirklichung, Wertschätzung von Beziehungen und ökologischer Lebensweise und eine engagierte Anteilnahme an der Welt (...). Offenheit für fremde Kulturen und neue Ideen sowie für die Transformation der Geschlechterrollen½. Beteiligt sind auch die vielen neuen Formen +freier Spiritualität und Lebensberatung, grenzwissenschaftlicher Untersuchungen und Bewusstseinsforschung, praktischer Anwendungen lebensenergetischer Gesundheitskonzepte sowie holistischer Wirtschaftsmethoden und Gesellschaftssysteme.½

Spiris und Aktivisten, vereinigt Euch!

Das Faszinierende an dieser Charakterisierung ist, dass die ökologische, die gesellschafts- und wirtschaftsreformerische +Szene½ nicht mehr als prinzipiell unvereinbar wahrgenommen wird mit spirituellen und alternativheilerischen Ansätzen. Es ist, als wären wir der Vision, die Geseko von Lüpke schon 1997 für das connection special +Spirituelle Ökologie½ ausgesprochen hat, ein Stück näher gekommen: +Spiritualität kann Politik befruchten, und Politik kann zur spirituellen Praxis werden. Die alten Trennungen sind aufgehoben, die Grabenkämpfe können eingestellt werden. In Zukunft wird es darum gehen, den spirituell Suchenden dabei zu helfen, die inneren Reformen nach außen zu tragen und die Aktivisten dabei zu unterstützen, die Reform der Welt im Innen zu verankern.½ connection hat schon seit 16 Jahren diesen Ansatz vertreten: +Connecten½ (verbinden) statt Spalten. Ein +connection½ nicht nur zwischen Politik und Spiritualität, sondern auch zwischen Spiritualität und Kultur, östlicher Weisheit und westlicher Psychotherapie, geistiger Orientierung und einer diesseitigen, körperbejahenden Grundhaltung. connection ist daher in hervorragender Weise geeignet, die neue Bewegung (welchen Namen man ihr auch immer geben möchte) mitzutragen und mitzugestalten.

Die neue Revolution - sanft, aber nachhaltig

Kennzeichnend an der neuen Aufbruchsstimmung ist die Überwindung einer Haltung von Resignation und Depression, die sich in der Folge der 68er Bewegung eingestellt hatte, weil deren praktische Ergebnisse die Erwartungen teilweise enttäuscht haben. Die neue Bewegung ist sanfter, aber nachhaltiger, sie gründet auf einem besseren Verständnis für die notwendige Langsamkeit organischer Entwicklungsprozesse, auf einem tieferen Einblick in die innerpsychischen Voraussetzungen des eigenen Handelns und auf dem Wissen um eine geistig-spirituelle Innenseite aller im Außen ablaufenden Vorgänge. Die neue Bewegung setzt weniger auf Verweigerung, Kampf, Widerstand gegen das als unzureichend erkannte bestehende System. Sie vermeidet damit den Effekt des +bellenden Hundes vor seinem Spiegelbild½, der sich über die Aggressivität seines Gegenübers wundert und sich infolgedessen immer mehr in seine eigene Wut hineinsteigert, bis er erschöpft zusammenbricht. Statt dessen investieren die +Neuen Revolutionäre½ Energie in den Aufbau positiver Gegenmodelle. Der +Ausstieg½ wird zum Einstieg in die Avantgarde- und Pilotprojekte einer neuen, menschlicheren Weltordung. Wer seine Ohren in den Wind hält, spürt, dass wieder mehr Mut da ist, mehr geistige +Morgenluft½, mehr Lust auf Zukunft. +Aus Angst, Isolation und Enttäuschung lässt sich keine Zukunft gestalten. Sie muss uns anziehen mit der Kraft des Eros, sie muss inspiriert sein von der inneren Visionen der Lebensqualität, des Friedens und der Liebe. Politisches Engagement für eine lebenswerte Zukunft ist wichtig, doch es braucht das innere Feuer derer, die den dringenden Wandel für die Welt schon in sich selbst entfalten½, spricht connection Autor Geseko von Lüpke.

+Wer denkt schon wie ich?½ - Viele!

Eines der wesentlichen Kennzeichen der neuen Bewegung - und damit einer der größten Hemmschuhe für ihre Durchschlagskraft - ist die Tatsache, dass die Beteiligten meist gar nicht wissen, dass sie zu einer Bewegung gehören. Auch die Größe und Bedeutung der neuen, der sanften Revolution wird gemeinhin unterschätzt (eine US-amerikanische Studie schätzt die Bewegung auf 29% Anteil an der US-Gesamtbevölkerung, Tendenz steigend!). Weithin herrscht noch das Gefühl von Isolation und abwartender, gebremster Tatkraft. +Was soll ich denn bewirken? Wer denkt schon wie ich? Höchstens ein paar durchgeknallte Freunde, die meditieren und Eier aus Freilandhaltung kaufen, mein Heilpraktiker mit seiner Bachblütenbehandlung, die schrullige alte Nachbarin, die liebevoll mit ihren Pflanzen spricht, der junge Computerbastler, der immer etwas wirr davon schwafelt, dass man das bestehende Geldsystem von Grund auf reformieren müßte ...½ Ja, wenn wir nachdenken, unsere Vorurteile und inneren Grenzziehungen fallen lassen, stellen wir fest, dass wir vielleicht doch nicht so wenige sind. Die Frage ist: Wie erfahren und lernen wir voneinander? Wie organisieren wir uns?

Eine Zeitschrift kann als Medium zur Verbreitung von Geist, von Information wertvolle Dienste leisten. Wenn die connection keinen anderen Zweck erfüllen würde als den, ihren Lesern das Gefühl zu geben: +Du bist nicht allein½ - es wäre für mich Grund genug, mich als Redakteur für diese Zeitschrift einzusetzen. Und doch kann eine Zeitschrift nicht alles leisten. Sie ist ein Einweg-Kommunikations-Medium, vergleichbar einer Predigt vor mehreren Tausenden Menschen, bei der keine Zwischenfragen und keine Diskussionsbeiträge zugelassen sind. Ergänzend müssen also andere Organisationsformen gefunden werden.

Gründung von +Geistesfamilien½

Eine wesentliche Idee, um die neue Bewegung voran zu bringen, ist die Gründung von +Geistesfamilien½. Sie erscheint als Ergänzung zu den urprünglichen, auf biologische Verwandtschaft basierenden Familien notwendig, um den Weg aus der Isolation heraus zu finden.

Zwei Grundmodelle von +Geistesfamilien½ zeichnen sich ab:

1. Die Lebensgemeinschaft (Kommune) Gleichgesinnter, die in räumlicher Nähe zueinander wohnen und oft auch arbeiten. Gemeinschaften sind Praxiswerkstätten zur Erprobung alternativer Modelle bezüglich gelebter Spiritualität, ökologischen Wirtschaftens, des Zusammenlebens, der Entscheidungsfindung, der Liebe, Freundschaft und Kindererziehung. +Menschen, die vom Anders Leben nicht nur reden, sondern versuchen, es in die Tat umzusetzen½, nannte Ady Köhn diese Gruppe in ihrem Einleitungsartikel zur connection Serie +Lebensgemeinschaften in Europa½, mit der connection zur Verbreitung der Kommunen-Idee beitragen möchte. Leider haben aber oft nicht alle, die von ihrer geistigen Ausrichtung her zusammengehören, auch die Möglichkeit, zusammen zu leben. Als Ergänzung zur lokalen Geistesfamilie der Kommune bietet sich also eine zweite Organisationsform an:

Das Netzwerk - eine nicht-lokale Gemeinschaft

2. Das Netzwerk ist ein durch moderne Kommunikationsmittel zusammengehaltenes Forum zum Austausch von Ideen, Informationen und Unterstützung unter Gleichgesinnten. Das Netzwerk ist im Gegensatz zur Kommune nicht-lokal, d.h. nicht an einen bestimmte Orte gebunden. Netzwerk-Zugehörige können in der benachbarten Großstadt wohnen, in der Toskana oder in New York. Durch Internet und Email können diese Menschen unterschiedlichster Herkunft in Sekundenschnelle zusammengeschaltet werden. +Anarchische½ Kommunikationswege wie Internetforum und Serienmail sind hervorragende Werkzeuge einer +sanften Verschwörung½, die sich der Kontrolle und dem Zugriff durch wie immer gearteter +Gegenkräfte½ entziehen. Netzwerke sind lockere, frei lassende und zugleich integrative, das Bewusstsein weitende Organisationsformen. Sie sind mit funktionierenden, authentischen Formen der Kommune, aber auch der biologischen Familie grundsätzlich vereinbar. Sie bilden ein Gegengewicht zum +Um-sich-selbst-Kreisen½ und +Im-eigenen-Saft-Schwimmen½, das in Kleinfamilien und lokalen Gemeinschaften oft zu beobachten ist.

Sugatas Visionen

Sugata Wolf Schneider hat in seinem Aufruf aus dem Jahr .... deutlich gemacht, was ihm an einem Netzwerk wichtig ist:

- Dezentrale Struktur: +Jeder Knotenpunkt ist auch Zentrum. Das ideale Netz hat keine Zentrale mehr, von jedem Knotenpunkt aus kann der Rest des Netzes mit gleicher Berechtigung Peripherie genannt werden.½ Auch die connection Redaktion ist in diesem Sinne nicht Zentrum des Netzwerks.

- Keine Einwegkommunikation: +In einer Zeit, in der Massenmedien und Einwegkommunikation die Weltgesellschaft bestimmen, scheint es mir besonders wichtig, das Schöpferische zu betonen und die Verantwortung des Einzelnen als Schöpfer. Ich möchte mit dieser Zeitschrift gemeinschaftliche Strukturen entwickeln, in denen Kommunikation weniger klischeehaft funktioniert.½ Netzwerker können durch ihr Feedback, ihre Ideen und Anregungen das Gesicht und die Inhalte der connection mitprägen. Sie wird dadurch in einem noch tieferen Sinn ein +Leser-Magazin½.

- Ähnlich Gesinnte zusammenführen: +Im Moment kann es sein, dass du vielleicht im zweiten Stock eines fünfstöckigen Mietshauses wohnst und gar nicht weißt, dass im vierten Stock ebenfalls connection Leser wohnen.½ Warum also nicht einen lokalen connection Kreis oder connection Stammtisch bilden? Oder Netzwerker in anderen Städten besuchen? Warum nicht ein Netz von Anlaufstellen bilden, wo man im Austausch umsonst übernachten und essen kann, Orientierung, Freundschaft und Gedankenaustausch findet? Warum nicht eine Art +Seilschaft½ von Menschen, die sich in beruflichen, gesundheitlichen, spirituellen und persönlichen Fragen um Rat bitten und gegenseitig unterstützen? Warum nicht Produkte und Dienstleistungen bei einem connection Netzwerker beziehen (oder an connection Netzwerker verkaufen) und somit das Geschäftliche mit der Idee einer geistigen Gemeinschaft verbinden?

Wer darf/kann/sollte am connection Netzwerk teilnehmen? Zunächst jede/r, die/der sich von diesem Artikel angesprochen fühlt, die/der sich dem Geist und den Inhalten der connection verbunden fühlt. Nicht jeder einzelne Aspekt, nicht jeder Artikel muss gefallen, aber die Linie sollte stimmen.

Lasst uns ein Lichtnetz spannen!

Wenn du das Gefühl hast, dass das auf dich zutrifft, dann lies dir den nebenstehenden Kasten durch, in dem die Beitrittsbedingungen, Rechte, Pflichten und Vergünstigungen beschrieben sind, die für einen connection Netzwerker gelten. Was du daraus machst, liegt dann zum großen Teil an dir. Es kann der Beginn einer wunderbaren Freundschaft mit interessanten, engagierten Leuten aus aller Welt sein. Der Beginn eines Beziehungsnetzes, das dich geistig, teilweise vielleicht auch materiell nährt und trägt. Vielleicht kannst du bei der Erschaffung eines neuen Puzzleteilchens mitwirken, das sich mit anderen Teilen zum großen Panorama einer neuen, liebevolleren, gerechteren, spirituelleren Weltgemeinschaft zusammenfügt.

Ob das klappt, können natürlich auch wir von der connection nicht garantieren. Es gibt Hoffnungszeichen, aber auch Zeichen, die uns entmutigen könnten. Fragen wir nicht danach, ob wir viele sind oder erst wenige, ob uns die Zukunft gehört oder nur eine kleine +Licht-Nische½, in der es sich ein bisschen behaglicher, lebendiger, authentischer leben lässt als anderswo in dieser +kalten½ Welt. Ein Licht anzuzünden ist allemal besser als über die Dunkelheit zu klagen. Und ein Streichholz, so klein es physisch gesehen auch sein mag, ist in der Nacht kilometerweit sichtbar. Seine Bedeutung liegt nicht in seiner Größe, sondern darin, dass die Dunkelheit nun nicht mehr allmächtig, nicht mehr allgegenwärtig und selbstverständlich scheint. Für viele kleine Lichter gilt das natürlich erst recht. Lasst uns ein Lichtnetz spannen!

 

 



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