Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 19.03.2019
Illegale Fischrückwürfe in der EU:
Kontrolle durch "Digitale Fischereibeobachter" rechtlich möglich
Neues Rechtsgutachten zeigt: Für die Kontrolle des EU-Rückwurfverbots ist Videodokumentation an Bord von Fischereischiffen rechtlich möglich - Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern umfassende Dokumentation der Fangaktivitäten, um illegale Rückwürfe und Überfischung zu beenden - Ohne Kontrollen bleibt Rückwurfverbot wirkungslos

Um illegale Fischrückwürfe zu beenden und eine vollständige Dokumentation der Fänge sicherzustellen, können durch die vorhandenen technischen Möglichkeiten Videoaufnahmen oder elektronische Fernüberwachung (REM) auf Fischereifahrzeugen eingesetzt werden. Gleichzeitig können die Privatsphäre der an Bord Arbeitenden sowie Datenschutzbestimmungen geschützt werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben von der Initiative Our Fish. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Our Fish setzen sich für ein Ende der Überfischung ein. Sie fordern die sofortige Umsetzung der EU-Anlandeverpflichtung mit Hilfe von bereits heute einsetzbarer elektronischer Fernüberwachung. Ohne eine Dokumentation an Bord werden auch zukünftig illegal zu kleine oder ungewollte Fische sterbend zurück ins Meer geworfen.

Die Anlandeverpflichtung - das Verbot, tote oder sterbende Fische nach dem Fang zurück ins Meer zu werfen - wurde 2013 von der Europäischen Union im Rahmen der reformierten Gemeinsamen Fischereipolitik erlassen. Seit Januar 2019 gilt sie vollständig. Dennoch werden noch immer Fische illegal zurück ins Meer geworfen. Der Einsatz elektronischer Fernüberwachung hat das Potenzial, dies zu verhindern.

"Dass noch immer Fische illegal zurück ins Meer geworfen werden, ist ein Skandal und gefährdet die Gesundheit der Meere und das Vertrauen der Verbraucher in die Industrie. Der Bericht von Our Fish zeigt, dass die heutigen technischen Möglichkeiten zur Dokumentation der Fischfänge dem Schutz der Privatsphäre nicht entgegenstehen. Die Aufnahmen können nicht nur der Kontrolle von Gesetzen dienen, sondern sie können auch der Wissenschaft Informationen über Fischbestände liefern, die letztlich ein besseres, nachhaltiges Fischereimanagement ermöglichen", sagt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Die Bedenken beim Einsatz von Kameras an Bord sind nachvollziehbar, sollten jedoch kein Grund sein, bestehende Handlungsmöglichkeiten von vornherein auszuschließen. Andere Industriezweige setzen bereits technische Mittel zur Dokumentation ein: Beispielsweise in Schlachtbetrieben werden die Produktionsprozesse kontrolliert. "Die Dokumentation von Fischfängen durch Videoaufnahmen an Bord von Fischereifahrzeugen ist schon jetzt unter bestimmten Voraussetzungen möglich, ohne den Datenschutzanforderungen zu widersprechen. Das ergibt sich aus dem Rechtsgutachten. Die vorhandene Technik muss an Bord zum Einsatz kommen, um die illegalen Fischrückwürfe zu stoppen und unsere Meere und ihre Bewohner zu schützen", sagt Rebecca Hubbard, Programmdirektorin von Our Fish.

Das Papier von Our Fish empfiehlt Gesetzgebern und Betreibern zum Einsatz von "Digitalen Fischereibeobachtern":
  • Videodokumentation von Risikogruppen: Bei Verdacht auf mangelnde Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften können die Fangtätigkeiten vorübergehend überwacht werden.
  • Vermeidung personenbezogener Daten: Begrenzung der Dokumentation auf den technischen Prozess, ohne dass einzelne Personen identifizierbar werden - dann fände die DSGVO keine Anwendung.
  • Anonymisierung: Überwachung des gesamten Prozesses, aber Unkenntlichmachung der gefilmten Personen durch Verpixelung.
  • Datenminimierung: Begrenzung der Videoüberwachung auf den kleinstmöglichen Zeitraum, z. B. das Anlanden, Sortieren und Verarbeiten des Fangs.
  • Dateneigentum und -sichtung: Die Aufnahmen wären in der Regel Eigentum der Schiffsbetreiber, würden von einem Dritten gesichtet und die gewonnenen Daten den zuständigen Behörden zum Zwecke der Überprüfung von Fang- und Anlandungsmengen zur Verfügung gestellt.

Über Our Fish:
Die europäische Initiative Our Fish will sicherstellen, dass die EU-Mitgliedstaaten die Gemeinsame Fischereipolitik umsetzen und für nachhaltige Fischbestände in den europäischen Gewässern sorgen. Die Deutsche Umwelthilfe koordiniert die Our Fish-Kampagne in Deutschland.

Links:
 Zu den Handlungsempfehlungen von Our Fish und zum Rechtsgutachten: l.duh.de/p190319
 Zur EU-Kontrollverordnung der Anlandeverpflichtung: https://ec.europa.eu/fisheries/cfp/control_en
 Mehr über Our Fish: our.fish/de/

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

15.04.2024
EU-Wahl: Das unterscheidet die Parteien beim Klima- und Naturschutz Auswertung des Abstimmungsverhaltens deutscher Parteien zeigt große Unterschiede

Nur Mut - Wie das "Wir" uns besser macht Josef Göppel-Symposium


Expertenrat für Klimafragen: Bundesregierung muss liefern Prüfbericht zu den Emissionsdaten 2023 veröffentlicht


Einigung zum neuen Klimaschutzgesetz: Schlag gegen den Klimaschutz BUND-Vorsitzender zum vom BUND erstrittenen Klimaschutz-Urteil gegen die Bundesregierung

Ampel-Koalition darf sich nicht aus klimapolitischer Verantwortung stehlen Germanwatch enttäuscht von Einigung beim Klimaschutzgesetz


Einigung zum Klimaschutzgesetz und Solarpaket durch stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Regierungsfraktionen

FH Münster startet Master Nachhaltige Transformationsgestaltung Regelmäßige Online-Infoveranstaltungen für alle Studieninteressierten - das nächste Mal am 25. April


Beim Putzen auf die Umwelt achten Die VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

14.04.2024
7 Wege, wie uns Digitalisierung gegen den Klimawandel hilft


Umweltfreundliche Ideen für verspätete Geburtstagswünsche


Was tun gegen stille Entzündungen im Körper?


13.04.2024
In Straßburg nur ein Scheinsieg für den Klimaschutz? Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte setzt jetzt neuen Maßstab für mehr Klimaschutz

NICAMA meets Voelkel: Eine Haferdrink-Seife als vegane Alternative zur Schafmilchseife entsteht


12.04.2024
Veränderungen in Unternehmen integrieren

Erfolg: Gemeinwohl statt Ausverkauf! AbL begrüßt dauerhafte Verpachtung der BVVG-Flächen nach Gemeinwohlkriterien

Nama stellen klare Forderungen - Angst um Überreste der Völkermord-Opfer Deutsche Investitionen in grünen Wasserstoff in Namibia


Jetzt die Weichen für ein rechtskonformes und effizientes ESG-Reporting stellen Drei Säulen wichtig: Strategie - Datenbeschaffung - IT-Infrastruktur


11.04.2024
BUND-Einkaufsführer "Torffrei gärtnern" Moore und Klima schützen

Stoppt die Abholzung! 106.000 Menschen fordern Schutz für Rumäniens Wälder Erfolgreiche Petition für Rumäniens Ur- und Naturwälder


Umbau des Ernährungssystems jetzt anpacken BÖLW zum Treffen von Bundeskanzler und Zukunftskommission Landwirtschaft