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Politik & Gesellschaft   
Glyphosat: Auch als unbedenklich eingestufte Dosis verändert die Darmflora
Glyphosat ist ein Gift, das jede Pflanze abtötet - es sei denn, sie ist gentechnisch so verändert, dass sie resistent ist gegen dieses Herbizid. Jedes Jahr werden in Deutschland 5.000 Tonnen auf Äckern, Bahnflächen, in Weinbergen, öffentlichen Parks und sogar in Haus- und Kleingärten gegen unerwünschte Wildkräuter eingesetzt. Weltweit wurden 2014 unbeschreibliche 826.000 Tonnen Roundup, so der Markenname, produziert. Glyphosat, dessen Einsatz selbstverständlich im Bio-Anbau verboten ist, zerstört nicht nur die Lebensgrundlage von Insekten - es ist auch gefährlich für den Menschen.
BU: Bio-Baumwollfeld von Cotonea in Uganda, wo - wenn nötig - von Hand gejätet wird.

Längst wurden Spuren des Giftes in Lebensmitteln und vor kurzem auch in Trinkwassereinzugsgebieten wie dem Donauried nachgewiesen, weshalb seit langem erbittert darüber gestritten wird, wie der Einfluss von Glyphosat auf den Menschen zu bewerten ist. Letztlich geht es dabei immer um zulässige (oder nicht mehr zulässige) Grenzwerte.

So hat 2015 die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft, während das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit befand, Glyphosat sei "nicht akut gesundheitsgefährdend" - was eigentlich kein Widerspruch ist. Forscher eines Fachgremiums (an dem die WHO beteiligt ist) kamen 2016 zum Ergebnis "Glyphosat ist nicht krebserregend". Es heißt, sie sollen einem Netzwerk angehört haben, das von Pestizid-Herstellern finanziert wurde. Außerdem wird dem Hersteller Monsanto vorgeworfen, Forscher bestochen zu haben, damit diese Glyphosat positiv beurteilen.

Studien von 2003, 2005 und 2013 (der BUND spricht gar von 1300 Studien) geben Hinweise darauf, dass Glyphosat ein so genannter endokriner Disruptor ist, also in unseren Hormonhaushalt eingreift, weshalb ein Zusammenhang mit dem gehäuften Auftreten von Brust- oder Hodenkrebs vermutet wird. Der Deutsche Ärztetag fordert ein Glyphosat-Verbot, weil verschiedene Studien einen erbgutschädigenden Effekt belegen konnten und es keinen Grenzwert gibt, unterhalb dessen die Rückstände keine Gefahr darstellen.

Im Mai dieses Jahres veröffentlichte die Fachzeitschrift Environmental Health auch noch eine neue Studie, die nachwies, dass sich bei Laborratten die Darmflora veränderte, nachdem sie über das Futter die tägliche Dosis bekamen, die - bezogen auf das Körpergewicht des Menschen - als unbedenklich eingestuft wird https://ehjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12940-018-0394-x

"Das komplexe bakterielle Ökosystem im Darm spielt nach Ansicht der Autoren eine Schlüsselrolle im menschlichen Stoffwechsel und damit für die Gesundheit. Störungen in der Darmflora werden in der medizinischen Fachwelt auch im Zusammenhang mit entzündlichen Erkrankungen, Darmkrebs, Fettleibigkeit und Alzheimer gesehen und diskutiert", so die Deutsche Welle in einem Bericht über das Ergebnis der Studie.

Gibt es einen "Tipping Point", ab dem die Politik einsieht, dass der Einsatz von Glyphosat verboten werden muss? Die Chancen dafür stehen schlecht, denn es geht um Milliardenumsätze mit dem am meisten verwendeten Herbizid der Welt und außerdem um all die genmanipulierten Saaten, die resistent gegen dieses Herbizid sind und die von demselben Hersteller kommen. Unsere Erfahrung ist, dass der Hersteller Bayer/ Monsanto über seine Lobbyisten in einigen afrikanischen Ländern enormen Druck auf die Landwirte ausübt, genmanipulierte Saaten zu verwenden. Honi soit qui mal y pense .

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Quelle: Cotonea - Gebr. Elmer & Zweifel GmbH & Co KG, D-72658 Bempflingen
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