Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung
 








  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Stichwort    Art 
Hilfe   neue Suche  alle Pressestellen anzeigen 
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 30.12.2015
"Hauptaufgabe im 'Dokument des guten Willens' ausgeklammert!"
Umweltökonom der FernUniversität kritisiert mangelnde Präzisierungen im Pariser Klima-Abkommen
"Eine beeindruckende Leistung, ein Dokument des guten Willens" ist für den international renommierten Umweltökonomen Prof. Dr. Alfred Endres das Abkommen zur Klimastabilisierung als Ergebnis der UN-Klimakonferenz in Paris 2015. Der Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftstheorie an der FernUniversität in Hagen kritisiert jedoch, dass der Vertrag dort zu unpräzise ist, wo es um die konkreten Maßnahmen geht.

1. Die Erderwärmung soll weniger als 2 Grad Celsius betragen im Vergleich mit dem vorindustriellen Zustand. Noch anspruchsvoller ist das Idealziel: maximal 1,5 Grad.

Die geplanten Reduktionen werden wohl nicht zum "unter 2-Grad-Ziel" führen. Das Abkommen fordere die Länder daher auf, ihre Anstrengungen weiter zu erhöhen. Endres: "Es wird aber nicht gesagt, welches Land wie viel beitragen muss. Es gibt keine genauen Zuweisungen. Eine zentrale Aufgabe wird völlig ausgeklammert!"

2. Langfristig soll weltweit Treibhausgas-neutral gewirtschaftet werden. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts soll ein Ausgleich stattfinden zum Ausstoß von Treibhausgasen, z.B. durch das Pflanzen von Bäumen.

Endres kritisiert: "In dem Abkommen steht nur, dass 'Treibhausgas-neutral' gewirtschaftet werden soll. Nicht, wie dieses Ziel zu erreichen ist." Es sei also keine Rede davon, dass dies mit erneuerbaren Energien geschafft werden muss: "Der Weg ist offen gehalten." Er könnte auch zur Atomkraft führen: "Deutschland kann anderen Ländern ja keine Energiewende gebieten." Oft werde in den Medien auch vereinfachend gesagt, dass das Ziel bis 2050 erreicht sein solle. Das Abkommen lege dieses jedoch auf einen undefinierten Zeitpunkt zwischen 2050 und 2099 fest: "Das muss deutlicher kommuniziert werden."

3. Die Industriestaaten wollen den Entwicklungsländern finanziell massiv helfen, die Lasten der Klimaschutzmaßnahmen zu tragen.

Eine konkrete Summe hierfür fand Endres nicht im Vertrag, sondern nur in der vorgeschalteten Entschließung. Die Industriestaaten hatten bereits auf ihrer Konferenz in Kopenhagen zugesagt, jährlich 100 Milliarden Dollar bereit zu stellen. Nur: "Auch hier ist nicht festgelegt, welche Summe jeder Industriestaat einzahlen muss. Ebenso wenig steht im Vertrag, wie die Gelder auf die Entwicklungsländer verteilt werden. Was passiert, wenn ein Entwicklungsland sich nicht an das Abkommen hält?" fragt der FernUni-Wissenschaftler.

Zudem sei das Pariser Abkommen keineswegs mit der Vertragsunterzeichnung in Kraft getreten. Das geschehe erst, wenn 55 Staaten den Vertrag ratifizieren, die zusammen mindestens 55 Prozent der globalen Emissionen produzieren. Außerdem könne jeder Staat nach einer gewissen Frist seine Mitgliedschaft im Pariser Abkommen beenden.

Endres' Fazit: "Das Abkommen ist tatsächlich ein Dokument des guten Willens - inwieweit es Realität wird, wird sich erst in den kommenden Jahren erweisen."

------------------------------------------

Hinweise für die Redaktionen:

Weitere Informationen enthält der Text in den "Aktuellen Meldungen" auf www.fernuni-hagen.de bzw. unter www.fernuni-hagen.de/universitaet/aktuelles/2015/12/am-29-klima-endres.shtml.

Für inhaltliche Rückfragen nehmen Sie bitte direkten Kontakt mit Prof. Alfred Endres per Mail an Alfred.Endres@FernUni-Hagen.de auf.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

26.04.2024
SCHOTT startet Pilotprojekte für mehr Kreislaufwirtschaft im Bereich Glaskeramik und Spezialglas Recycling-Piloten: Kochfelder und Pharmaglas


24.04.2024
Nachhaltige Tipps für den Alltag: Einfache Ideen für einen umweltfreundlichen Lebensstil

Die Chancen der künstlichen Intelligenz

Motorradtour planen - Maschine, Bekleidung, Route und Unterkunft

Im Alter mobil bleiben, um eigenständig zu leben VERBRAUCHER INITIATIVE über Bedeutung von Bewegung für Ältere

23.04.2024
So viel blühende Vielfalt - und dann rollt der Bagger an Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese mahnt der NABU zum besseren Schutz

22.04.2024
Ursachen statt Symptome bekämpfen - für effektive Wiederaufforstung müssen wir endlich die planetaren Grenzen respektieren Das Bergwaldprojekt zum internationalen Tag des Baumes am 25. April 2024

Die solare Weltrevolution In einer Stunde schenkt uns die Sonne so viel Energie wie die gesamte Menschheit heute in einem Jahr verbraucht.

Elf Jahre nach Rana-Plaza Textilfabriken sicherer, aber Auslöser der Katastrophe bleiben

Label für emissionsreduzierten Stahl Wichtiger erster Schritt in die Transformation der Stahlindustrie


Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide Modulbau-Unternehmen überzeugt mit der Idee des zirkulären Systems


Premiere: SCHOTT produziert optisches Glas mit 100 Prozent Wasserstoff Großer Schritt für klimafreundliche Spezialglas-Produktion


Incycle - rundum nachhaltig Das Soft-Seating Programm besteht zu 90 - 95 % aus recycelten Materialien


PTA IT-Beratung erhält Siegel "Klimaneutral durch Kompensation" von PRIMAKLIMA Unternehmen erreicht damit seine Klimaziele


"Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen." Kommentar von Gerald Pichler, CEO von BE-terna, zum Earth Day


Fit mit Fensterputzen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zum Frühjahrsputz

20.04.2024
Innovative Fachbodenregale mit Stecksystem für optimierte Lagerprozesse Flexibel, skalierbar und werkzeuglos montierbar


19.04.2024
Beim Geld hört das Engagement für den Klimaschutz schnell auf So denken die Deutschen über die Auswirkungen der Energiewende


BMUV fördert Projekte für Natürlichen Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit knapp 200 Millionen Euro Neues Förderprogramm des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz geht in die Umsetzung

"Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!" Interview mit Jacqueline Neubrand zum Karriereweg Orthopädietechnik anlässlich des "Girls' Day & Boys' Day" am 25. April